Morbus Parkinson
Morbus Parkinson, auch als Schüttellähmung, Schüttelkrankheit, Parkinson-Syndrom, Parkinsonsche Krankheit bezeichnet, ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, die vor allem ältere Menschen befällt. Durch Dopamin-Mangel, der auf das Absterben von Nervenzellen in der Substantia nigra zurückzuführen ist, kommt es zu den typischen Symptomen wie Rigor (Steifheit der Muskeln), Tremor (unkontrolliertes Muskelzittern) und Bradykinese (verlangsamte Bewegungen - bis hin zur Akinese - (Bewegungslosigkeit) oder sogenannten Freezing-Episoden, bei denen der Patient sich vorübergehend gar nicht mehr bewegen kann und gewissermaßen "einfriert").
Morbus Parkinson kann zusammen mit Demenz und Depressionen auftreten. Die Depressionen können erfolgreich mit sanftem Yoga und mit Meditation behandelt werden. Auch der positive Einfluss von Yoga und Meditation auf Gehirn und Demenz ist durch Studien belegt.
Morbus Parkinson tritt selten vor dem 50. Lebensjahr auf; der Prozentsatz von Erkrankungen an Morbus Parkinson steigt vom 50. bis zum 75. Lebensjahr, danach sinkt die Rate stark ab. In Deutschland soll etwa 1% der Männer betroffen sein, bei den Frauen ist der Prozentsatz geringfügig niedriger.
Parkinson gilt in der Schulmedizin als noch unheilbar, doch zu Heilungen ist es schon gekommen (siehe Literaturhinweis Manfred J. Poggel unten und Video unter Therapie).
Ursachen von Morbus Parkinson/Parkinson-Syndrom
Ist die Krankheitsursache bekannt, dann sprechen Mediziner vom symptomatischen Parkinson-Syndrom; ist die Ursache unbekannt von Morbus Parkinson.
Morbus Parkinson (primär)
Die Ursachen für Morbus Parkinson sind ungeklärt; ein genetischer Zusammenhang wird vermutet, ist aber noch nicht nachgewiesen. Die Fälle mit ungeklärter Ursache machen etwa 75% der Erkrankungen aus.
Symptomatisches (sekundäres) Parkinson-Syndrom
Das symptomatische oder sekundäre Parkinson-Syndrom hat andere Erkrankungen zur Ursache und wurde z.B. in den Jahren des ersten Weltkriegs durch das Virus der Spanischen Grippe verursacht, durch die es zu Lungen-, aber auch zu Hirnhautentzündungen kam. Die Patienten mit Hirnhautentzündung entwickelten als Spätfolge das Parkinson-Syndrom.
Außer durch entzündliche Prozesse kann das Syndrom durch Stoffwechselstörungen, Medikamente (Dopamin-Antagonisten), Gefäßerkrankungen, andere neurodegenerative Erkrankungen, Vergiftungen durch Toxine (Mangan und Kohlenmonoxid) und Traumata (z.B. wiederholte Schläge beim Boxen) hervorgerufen werden.
Was geschieht bei Morbus Parkinson?
Bei Morbus Parkinson kommt es zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn (im "schwarzen" Hirnareal Substantia nigra, dessen Nervenzellen Melanin enthalten), die den Botenstoff Dopamin produzieren. Durch den entstehenden Dopaminmangel (und auch das entstehende Ungleichhewicht im Zusammenwirken mit anderen Botenstoffen) ist bei Morbus Parkinson die Übermittlung von Befehlen des Gehirns an die Muskeln gestört.
Symptome
Frühe Symptome, die auf Morbus Parkinson hindeuten können
Im Anfangsstadium von Morbus Parkinson können Symptome wie gesellschaftlicher Rückzug, Zittern einer Hand trotz Aufliegen auf dem Tisch, leiser werdende Stimme, Riechstörungen, Störungen in Gang (Schlurfen) und Haltung (vornüber gebeugt) und sich immer mehr verkleinerndes Schriftbild auftreten. Es kann ferner auf Morbus Parkinson hindeuten, wenn die Arme beim Gehen nicht mitbewegt werden. Verdacht auf Morbus Parkinson besteht aber nur, wenn mehrere dieser Symptome zutreffen.
Symptome im fortgeschrittenen Stadium von Morbus Parkinson
Zu den Hauptsymptomen von Morbus Parkinson gehören, wie schon erwähnt, das unkontrollierte Zittern von Muskeln (Tremor), die Muskelsteifigkeit (Rigor) und die Verlangsamung der Bewegungen bis hin zum Stillstand (Bradykinese, Akinese). Der Tremor ist häufig ein Ruhetremor, der in der Bewegung verschwindet; manchmal besteht er jedoch auch in der Bewegung weiter, was Alltagstätigkeiten schwierig macht.
Diese Symptome führen auch dazu, dass Patienten mit Morbus Parkinson Probleme mit der Haltung haben, nach vorn gebeugt gehen oder sich kaum auf den Beinen halten können; die Arme pendeln beim Gehen nicht, die Füße schlurfen am Boden entlang. Ellbogen und Knie sind leicht angewinkelt. Bewegungen gegen die Schwerkraft (wie Aufstehen) und schnelle Ausgleichsbewegungen bei Ungleichgewicht fallen schwer, daher stürzen Patienten mit Morbus Parkinson leicht.
Auch die Mimik kann gestört sein, die Patienten zeigen ein unbewegliches Maskengesicht; die Sprache kann monoton klingen und die Feinmotorik (z.B. Knöpfe schließen) ist beeinträchtigt. Das Schriftbild verkleinert sich zusehends.
Zu den Komplikationen gehören sogenannte Freezing-Episoden, bei denen der von Morbus Parkinson Betroffene z.B. beim Durchschreiten einer Tür in der Bewegung erstarrt und nicht mehr weitergehen kann. Die Episoden können auch durch Emotionen ausgelöst werden.
Patienten mit Morbus Parkinson leiden ferner häufig unter vermehrter Sekretion der Talgdrüsen des Gesichts (Salbengesicht), unter vermehrter Speichelsekretion, Riechstörungen (etwa 50% der Patienten), Sensibiltätsstörungen der Haut, nächtlichen Schweißausbrüchen, Schluckstörungen, Magen-, Darm- und Blasenstörungen, sexuellen Funktionsstörungen sowie Schlafstörungen (90%). Durch die Schlafstörungen wird auch der Tiefschlaf der Patienten mit Morbus Parkinson gestört; die Störungen sind auf unterschiedliche Phänomene wie Krämpfe, den Wunsch, sich im Bett zu drehen, das Restless-Legs-Syndrom und Traumverhaltensstörungen usw. zurückzuführen. Bei den Traumverhaltensstörungen "leben" Patienten mit Morbus Parkinson ihren Traum mit Körperbewegungen, während gesunde Menschen in der REM-Phase nur die Augen bewegen.
Auch Konzentrationsstörungen können auftreten.
Wie schon erwähnt, geht Morbus Parkinson nicht selten einher mit Demenz, Angst, Depressionen (50% der Patienten) und Apathie.
Diagnostik
Die Diagnose Morbus Parkinson wird gestellt, wenn mindestens zwei der genannten Hauptsymptome vorliegen (Tremor, Rigor, Brady- bzw. Akinese, Haltungsprobleme). Die Diagnosestellung erfolgt mittels neurologischer Untersuchung, durch bildgebende Verfahren, neurologische Funktionstests (L-Dopa) und ggf. zusätzliche Untersuchungen wie Tremormessung, Riechtest usw.
Der histologische Nachweis soll nach einer Studie über Ablagerungen im Gastrointestinaltrakt und in den Speicheldrüsen möglich gewesen sein.
Therapie
Nicht medikamentöse Therapie
Ernährung
Die Deutsche Parkinson Vereinigung empfiehlt eine gesunde Ernährung mit ballaststoffreicher Kost und ausreichend Flüssigkeit (2-3 l täglich), um möglicher Verstopfung entgegenzuwirken und um zu verhindern, dass möglicherweise verabreichte Medikamente gegen Morbus Parkinson im Zusammenwirken mit Flüssigkeitsmangel psychiatrische Störungen verursachen.
Bewegung
Bei Morbus Parkinson gilt: Soviel Bewegung wie nur möglich, um Muskelsteifigkeit und einen weiteren Abbau der Muskulatur zu verhindern. Auch Herz und Kreislauf müssen angeregt werden. Die Bewegung wirkt ferner der Verstopfung und auch möglichen Depressionen entgegen und verhindert den sozialen Rückzug, zu dem Patienten mit Parkinson ohnehin neigen. Muskelsteifigkeit kann durch Virbrationsplattformen gelockert werden.
Der Patient mit Morbus Parkinson sollte - nach einer Anleitung durch den Physiotherapeuten - täglich Krankengymnastik machen, eventuell auch in der Gruppe, die Austausch und soziale Kontakte fördert. Der Kranke kann, soweit möglich, auch seine gewohnte Freizeitsportart wahrnehmen (zusätzlich). Schwimmen bei relativ warmen Wassertemperaturen kann Koordination und Gleichgewicht verbessern, darf aber nur mit Aufsicht erfolgen.
Treten bei Morbus Parkinson Bewegungsstörungen wie Freezing (s.o.) auf, dann braucht der Patient Einzelgymnastik mit bestimmten Übungen.
Medikamentöse Therapie
Siehe auch
Literatur
- J.Braun, A.Dormann, Klinikleitfaden Innere Medizin, Gustav Fischer
- Shive Narain Gupta, Elmar Stapelfeldt, Praxis Ayurveda-Medizin, Haug, 2. Aufl. 2013
- Sabine George, Katharina Pichler, Edith Wagner-Sonntag, Andres Ceballos-Baumann, Was tun bei Parkinson? Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige,2., Schulz-Kirchner, überarb. Aufl., Mai 2007
- Manfred J. Poggel, Morbus Parkinson - Meine Heilung ohne Chemie, 1. Aufl., 10. August 2012, Schirner, 1066
- Harald Jansenberger, Johanna Mairhofer,Hausaufgaben für Patienten mit Parkinson, Übungen und Hilfestellungen für Betroffene und Angehörige, Hofmann, Schorndorf, 1. Aufl., 6. Februar 2014,
- Ruediger Dahlke, Krankheit als Sprache der Seele, Mosaik Goldmann, 14. Aufl. 1999
Weblinks
- Leben mit Parkinson
- Morbus Parkinson DocCheck Flexikon
- Deutsche Parkinson Gesellschaft e.V. mit ausführlicher Linkliste
- Deutsche Parkinson Vereiniging e.V.
- Parkinson Selbsthilfe
Seminare
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