Apurva: Unterschied zwischen den Versionen
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''Apurva'' - das "noch nicht dagewesene, Wunderbare" - bezeichnet das unsichtbare ([[Adrishta]]) Wirken des Gesetzes der Tatvergeltung ([[Karman]]). In diesem Zusammenhang bedeutet es auch eine spirituell verdienstvolle Handlung ([[Dharma]]), was man gemeinhin als "gutes Karma" bezeichnet, sowie dessen Gegenteil ([[Adharma]]). | ''Apurva'' - das "noch nicht dagewesene, Wunderbare" - bezeichnet das unsichtbare ([[Adrishta]]) Wirken des Gesetzes der Tatvergeltung ([[Karman]]). In diesem Zusammenhang bedeutet es auch eine spirituell verdienstvolle Handlung ([[Dharma]]), d.h. das, was man gemeinhin als "gutes Karma" bezeichnet, sowie dessen Gegenteil ([[Adharma]]). | ||
In der Ritualwissenschaft der [[Mimamsa]] wird das Wirken des ''Apurva'' ausgiebig untersucht und dessen Existenz mit philosophischen Mitteln zu beweisen gesucht. Demnach ist es, aus der Sicht des [[Veda|vedischen]] Opferkultes, eine wünschenswerte Auswirkung eines korrekt ausgeführten Opfers, im Himmel ([[Svarga]]) die religiösen bzw. spirituellen Verdienste ([[Dharma]] bzw. [[Punya]]) auszukosten. | In der Ritualwissenschaft der [[Mimamsa]] wird das Wirken des ''Apurva'' ausgiebig untersucht und dessen Existenz mit philosophischen Mitteln zu beweisen gesucht. Demnach ist es, aus der Sicht des [[Veda|vedischen]] Opferkultes, eine wünschenswerte Auswirkung eines korrekt ausgeführten Opfers und somit eines vorbildlichen religiös-spirituellen Lebens, im Himmel ([[Svarga]]) die religiösen bzw. spirituellen Verdienste ([[Dharma]] bzw. [[Punya]]) auszukosten. | ||
Dies führt allerdings nicht zur endgültigen Erlösung ([[Moksha]]) aus dem Kreislauf der Wiedergeburt ([[Samsara]]), da man auf der Erde wiedergeboren wird, sobald das "gute Karma" bzw. Verdienst ([[Punya]]) aufgebraucht ist. Daher legt die erslösungsorientierte Philosophie des [[Vedanta]], [[Sankhya]] und [[Yoga]] wenig bis gar keinen Wert auf das Erschaffen religiös-spirituellen Verdienstes durch Opferrituale im herkömmlichen [[Veda|vedischen]] Verständnis (diese Opferzeremonien behalten ihre beschränkte Bedeutung im Rahmen häuslicher Zeremonien wie der Eheschließung und verschiedener Übergangsriten), sondern stellt die spirituelle Praxis ([[Sadhana]]) in den Vordergrund. | |||
Version vom 22. Oktober 2014, 09:26 Uhr
Apurva (Sanskrit: अपूर्व apūrva adj., m. u. n.) keinen Vorderen habend, kein Vorderes habend; keinen Vorgänger habend; noch nicht dagewesen, ganz neu, unvergleichlich, beispiellos, außergewöhnlich, wunderbar, unbekannt, fremd; ein bestimmtes Opfer; eine Bezeichnung für die Allseele (Parabrahman); die wundertätige Wirkung einer religiösen Handlung; Bezeichnung für den Einfluss eines Opfers, welches auf der materiellen Ebene eine spirituelle Realität manifestiert, die vorher nicht in Erscheinung getreten ist; die zeitlich versetzt eintretende Auswirkung einer Tat (Karman); spirituelles Verdienst (Punya]) und spirituelle Schuld (Apunya]).
Apurva - das Wirken des Karma
Apurva - das "noch nicht dagewesene, Wunderbare" - bezeichnet das unsichtbare (Adrishta) Wirken des Gesetzes der Tatvergeltung (Karman). In diesem Zusammenhang bedeutet es auch eine spirituell verdienstvolle Handlung (Dharma), d.h. das, was man gemeinhin als "gutes Karma" bezeichnet, sowie dessen Gegenteil (Adharma).
In der Ritualwissenschaft der Mimamsa wird das Wirken des Apurva ausgiebig untersucht und dessen Existenz mit philosophischen Mitteln zu beweisen gesucht. Demnach ist es, aus der Sicht des vedischen Opferkultes, eine wünschenswerte Auswirkung eines korrekt ausgeführten Opfers und somit eines vorbildlichen religiös-spirituellen Lebens, im Himmel (Svarga) die religiösen bzw. spirituellen Verdienste (Dharma bzw. Punya) auszukosten.
Dies führt allerdings nicht zur endgültigen Erlösung (Moksha) aus dem Kreislauf der Wiedergeburt (Samsara), da man auf der Erde wiedergeboren wird, sobald das "gute Karma" bzw. Verdienst (Punya) aufgebraucht ist. Daher legt die erslösungsorientierte Philosophie des Vedanta, Sankhya und Yoga wenig bis gar keinen Wert auf das Erschaffen religiös-spirituellen Verdienstes durch Opferrituale im herkömmlichen vedischen Verständnis (diese Opferzeremonien behalten ihre beschränkte Bedeutung im Rahmen häuslicher Zeremonien wie der Eheschließung und verschiedener Übergangsriten), sondern stellt die spirituelle Praxis (Sadhana) in den Vordergrund.