Reise nach Indien: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Trip begann für mich zwei Tage oder besser gesagt zwei Nächte vorher: Bevor ich den Nachtzug von Izehoe nach Frankfurt Airport besteigen konnte, baute ich in ca. 10 m Höhe neue Leuchtkörper ein, deren Licht sich leider als gelb erwies – das war die erste Nacht. Neue Leuchtkörper besorgen und montieren – das war die zweite Nacht. Die dritte Nacht verbrachte ich im Zug und die vierte schließlich im Flugzeug. Wir flogen der Sonne entgegen – ab Frankfurt mit Zwischenlandung in Kuwait und einem Umweg wegen der damals aktuellen Situation in Afghanistan, so dass wir doch mit einiger Verspätung in Delhi ankamen.
Der Trip begann für mich zwei Tage oder besser gesagt zwei Nächte vorher: Bevor ich den Nachtzug von Izehoe nach Frankfurt Airport besteigen konnte, baute ich in ca. 10 m Höhe neue Leuchtkörper ein, deren Licht sich leider als gelb erwies – das war die erste Nacht. Neue Leuchtkörper besorgen und montieren – das war die zweite Nacht. Die dritte Nacht verbrachte ich im Zug und die vierte schließlich im Flugzeug. Wir flogen der Sonne entgegen – ab Frankfurt mit Zwischenlandung in Kuwait und einem Umweg wegen der damals aktuellen Situation in Afghanistan, so dass wir doch mit einiger Verspätung in Delhi ankamen.
Die armen Taxifahrer hatten geduldig die halbe Nacht auf uns gewartet...
Die armen Taxifahrer hatten geduldig die halbe Nacht auf uns gewartet...
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Dann also rein ins Verkehrsgewühl: Neudelhi und Randbezirke unter einer Smog-Glocke – auch als Nichtraucher raucht man hier so seine acht Zigaretten am Tag... Auf den Straßen tummeln sich Kühe, Fußgänger, Radfahrer, Esel- und Ochsenkarren, dreirädrige Rikshas, Autos, Lastwagen, Busse, Traktoren. Die Verkehrsführung bleibt mir ein Rätsel, sie ist wohl nur von Eingeweihten zu durchschauen. Wer die lauteste Hupe hat, hat Vorfahrt. Der Zeitgewinn ist immerhin eine Sekunde oder so, denn trotz ungeheuerem Aufwand, Gerüttel und Gehupe ist die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht höher als 30 km/Stunde. Da unsere fünf Taxis auch untereinander Wettrennen veranstalteten,landeten wir mit ganz geringen Zeitunterschieden im Sivananda Ashram in Rishikesh – wohlbehalten, wohlgemerkt! Mir wird allmählich klar – das ist ein anderer Kontinent, hier ist es nicht wie daheim. 
Dann also rein ins Verkehrsgewühl: Neudelhi und Randbezirke unter einer Smog-Glocke – auch als Nichtraucher raucht man hier so seine acht Zigaretten am Tag... Auf den Straßen tummeln sich Kühe, Fußgänger, Radfahrer, Esel- und Ochsenkarren, dreirädrige Rikshas, Autos, Lastwagen, Busse, Traktoren. Die Verkehrsführung bleibt mir ein Rätsel, sie ist wohl nur von Eingeweihten zu durchschauen. Wer die lauteste Hupe hat, hat Vorfahrt. Der Zeitgewinn ist immerhin eine Sekunde oder so, denn trotz ungeheuerem Aufwand, Gerüttel und Gehupe ist die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht höher als 30 km/Stunde. Da unsere fünf Taxis auch untereinander Wettrennen veranstalteten,landeten wir mit ganz geringen Zeitunterschieden im Sivananda Ashram in Rishikesh – wohlbehalten, wohlgemerkt! Mir wird allmählich klar – das ist ein anderer Kontinent, hier ist es nicht wie daheim. 

Version vom 1. Dezember 2022, 01:45 Uhr

Eine Reise nach Indien kann herausfordernd sein. Eine Reise nach Indien kann dich in die indische Spiritualität hineinführen. Sie kann dir alle Illusionen nehmen und sie kann dich irgendwo innerlich erschüttern. Indien ist ein Subkontinent mit über einer Milliarde Einwohnern, fast doppelt so viel wie ganz Europa. Indien hat genau so viele Sprachen wie ganz Europa aber mehr Dialekte. Indien ist ein Kontinent mit großartiger Kultur, und über Indien als Ganzes zu sprechen ist schon irgendwo schwer. Trotzdem ein paar Dinge, die dich auf einer Reise nach Indien berühren könnten. Insbesondere möchte ich über Reisen nach Indien mit Yoga Vidya sprechen. Wir haben die Reise in den Sivananda Ashram Rishikesh, meistens im Oktober, wir haben Reisen nach Süd- und Nordindien und verschiedene Tempelreisen.

Indien bereisen und authentisch Yoga und Meditation erleben zusammen mit Yoga Vidya

Was erwartet dich auf einer Reise nach Indien?

Sei dir bewusst, dass Indien kunterbunt und intensiv ist.

Fahre nicht nach Indien um zur Ruhe zu kommen. Es mag Gegenden in Indien geben, die etwas ruhiger sind, aber typischer Weise ist Indien ein Angriff auf die Sinne. Die Straßen sind laut, das Hupen ist lauf, es gibt laute Musik, sehr viel mehr als in Deutschland, die Tempel und Moscheen blasen laute Musik überall hin. Es ist ein starker Geruch in der Luft, von Räucherstäbchen, über Kuhmist, über Urin, und Fäkalien, Parfums. Du siehst kunterbunte Farben, du siehst großartige Dinge, du siehst großes Elend. In der Luft, gerade in den Städten, ist Gestank und Smog. Das Essen schmeckt sehr intensiv, es gibt verschiedenste Gewürze, und die Geschmacksnerven werden auf unterschiedliche Weise gefordert. Also Indien fordert dich sehr. Eine Reise nach Indien heißt Bereitschaft, dafür offen zu sein.

Indien hat viel Elend, das offensichtlich ist

Wir sind es in Europa gewohnt, dass Elend nicht so sichtbar ist. Wenn du bestimmte Stadtviertel vermeidest, wirst du in Deutschland nicht offensichtliche Kriminalität und Drogen sehen. Die behinderten Menschen sind typischerweise in der Lebenshilfe und in anderen Institutionen. Menschen, die psychisch auffällig sind, sind in der Psychiatrie oder mit irgendwelchen Medikamenten ruhig gestellt. Die Reichen haben ihre Viertel, die Armen haben andere Viertel. In Indien ist das etwas anders. Dort sind die Menschen mit psychischen Auffälligkeiten nicht in der Psychiatrie weggesteckt, du findest sie auch auf der Straße. Du findest Menschen, denen Arme oder Beine fehlen oder die blind sind direkt auf der Straße. Du findest arme Bettler auch in den reichen Vierteln. Und du findest auch Reiche, die auf dem Markt einkaufen gehen, wo alle einkaufen. Du wirst also mit menschlichem Leid mehr konfrontiert, und du siehst die Unterschiede zwischen den Gesellschaftsschichten deutlicher.

Indien ist ein aufstrebendes Land, das zum Teil sehr offen ist für moderne Dinge

Die Inder haben Handys und Smartphones und Satellitenschüsseln usw. Vielleicht wirst du, wenn du durch die Gegend fährst, irgendwo eine kleine Hütte sehen, die nur aus einem einzigen Raum besteht. Und dann siehst du plötzlich eine zehn-köpfige Familie dort rausgehen. Und du siehst einen riesigen Fernseher darin und zwei oder drei schauen auf ihr Handy. Also gleichzeitig altertümlich und elend und modernste Zivilisation.

Indien ist ein spirituelles und gleichzeitig auch ein scheinheiliges Land

Du findest in Indien große Meister und Meisterinnen. Du findest Tempel mit großer spiritueller Schwingung, du findest Ashrams, wo du die authentischste Spiritualität siehst. Aber du siehst gleichzeitig jede Menge Menschen, die vorgeben, spirituell zu sein. Du wirst schnell Menschen treffen, die sich als Priester ausgeben und Geld für heilige Rituale von dir haben wollen. Du findest überall Menschen, die dein Führer sein wollen, um dir etwas zu zeigen. Du findest Menschen, die sich an deine Seite klammern und so weiter. Also gilt es, eine gewisse Unterscheidungskraft zu haben. Und meistens ist es gut, deine erste Reise, gerade wenn du sie spirituell gestalten willst, bei einem spirituellen Menschen oder einer spirituellen Institution aus Europa zu buchen, um dort auf gute Weise eingeführt zu werden, zum Beispiel bei Yoga Vidya. Vaishya Indien Kastensystem.jpg

Vermeide es, zu urteilen, und gib Indern keine Ratschläge

Die Inder wurden ein paar hundert Jahre von den Engländern kolonisiert, teilweise auch von den Franzosen, den Portugiesen und den Holländern. Ihnen wurde ständig gesagt, sie seien rückständig, und die Europäer haben ihnen permanent Ratschläge gegeben. Die Inder wollen das nicht. Die Inder sind selbst dabei, ihre Kultur zu entwickeln und voranzubringen. und Missstände abzustellen. Indien hat auch eine freie Presse, die Missstände sehr offensichtlich zeigt. Es gibt Wahlkämpfe darum und vieles andere. Die Inder brauchen keine Ratschläge von Europäern, die ihnen sagen, dass sie alles dumm machen und sie müssten dies und das nur etwas besser machen. Sei demütig, sei bescheiden, sei offen. Und gerade, wenn du als spiritueller Mensch eine Reise nach Indien unternimmst, dann sei bereit, selbst zu lernen, dich selbst einzustimmen und einzuschwingen.

Achte auf deine Hygiene

Wenn ich gesagt habe, dass du in Indien keine Ratschläge geben solltest, solltest du aber auf eines achten: auf deine eigene Hygiene. Es ist wichtig, dass du Grundhygienerichtlinien beachtest: wasche deine Hände mehrmals am Tag mit Seife, pass auf, welches Wasser du trinkst, pass auf, wo du isst. Und mein Tipp ist: iss nur in Restaurants, die vollständig vegetarisch sind. In nicht-vegetarischen Restaurants wird oft Hühnchen serviert, und die Hühner in Indien haben sehr häufig Salmonellen und andere Erkrankungen. Das Hühnchen selbst wird dann gekocht und enthält dann vielleicht keine Salmonellen mehr, aber vom Hühnchen ist dann vielleicht Saft runtergetropft auf den Salat, den Reis und das Gemüse. Die Menschen, denen ich nachdrücklich geraten habe nur in rein vegetarischen Restaurants zu essen - Pure Vegetarian Food – die hatten erheblich weniger unter Magen-Darm-Problemen zu leiden als andere. Hilfreich kann übrigens Handdesinfektionsmittel sein. Falls du an alles Mögliche drangreifst und dann versehentlich die Finger an Nase, Mund oder Augen hältst, könntest du dir dort prompt Viren, Bakterien und anderes einfangen. Also achte auf deine Hygiene.

Öffne dich besonders für Spiritualität und suche das spirituelle Indien auf

Es gibt Teile in Indien mit natürlich auch schöner Kultur wie das Taj Mahal, das Fort von Delhi, und so vieles andere, aber spirituelle Menschen werden typischerweise enttäuscht sein, wenn sie einfach nur an touristische Institutionen herangehen. Es ist gut, das religiöse, das spirituelle Indien zu suchen. Das können Pilgerorte sein, aber besser noch, du gehst in Ashrams.

Achte auf deine spirituelle Praxis

Indien ist sehr vielfältig und es hat ein umfangreiches Spektrum von spirituellen, materiellen, schönen und ekligen Dingen. Es gilt, deine eigene Schwingung hochzuhalten. Wenn du in Indien bist, meditiere jeden Tag. Übe deine spirituellen Praktiken jeden Tag, so hältst du dein Energielevel hoch, und so spürst du die spirituellen Teile von Indien. Wenn du nachlässig wirst in deinen spirituellen Praktiken, dann wird dein Energielevel sinken, und du wirst mehr die Teile von Indien sehen, die eher niedrig-energetisch sind. Dann wird die Reise nach Indien eher eine Quelle von Enttäuschung, Leid und Krankheit und das kann dich demotivieren. Halte also dein Energielevel hoch, aber entspanne auch ausreichen. Nimm dir Zeit loszulassen. Fülle den Tag nicht von morgens bis abends. In Indien läuft vieles nicht so flott und schnell und durchorganisiert wie im Westen. Eine gewisse Muse, Ruhe, Entspannung, spirituelle Neugierde und Öffnung ist auf jeder Reise nach Indien sehr hilfreich.

Wenn du jetzt interessiert bist an den Indienreisen, die wir bei Yoga Vidya organisieren, dann gehe auf yoga-vidya.de und gibt dort ein „Reise Indien“, so findest du die verschiedenen Möglichkeiten.

Video Reise nach Indien

Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema Reise nach Indien :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Reise nach Indien Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Reise nach Indien :

Indienreise 2001 - Dieter Glombek

Der Trip begann für mich zwei Tage oder besser gesagt zwei Nächte vorher: Bevor ich den Nachtzug von Izehoe nach Frankfurt Airport besteigen konnte, baute ich in ca. 10 m Höhe neue Leuchtkörper ein, deren Licht sich leider als gelb erwies – das war die erste Nacht. Neue Leuchtkörper besorgen und montieren – das war die zweite Nacht. Die dritte Nacht verbrachte ich im Zug und die vierte schließlich im Flugzeug. Wir flogen der Sonne entgegen – ab Frankfurt mit Zwischenlandung in Kuwait und einem Umweg wegen der damals aktuellen Situation in Afghanistan, so dass wir doch mit einiger Verspätung in Delhi ankamen. Die armen Taxifahrer hatten geduldig die halbe Nacht auf uns gewartet...

Rishikesh

Dann also rein ins Verkehrsgewühl: Neudelhi und Randbezirke unter einer Smog-Glocke – auch als Nichtraucher raucht man hier so seine acht Zigaretten am Tag... Auf den Straßen tummeln sich Kühe, Fußgänger, Radfahrer, Esel- und Ochsenkarren, dreirädrige Rikshas, Autos, Lastwagen, Busse, Traktoren. Die Verkehrsführung bleibt mir ein Rätsel, sie ist wohl nur von Eingeweihten zu durchschauen. Wer die lauteste Hupe hat, hat Vorfahrt. Der Zeitgewinn ist immerhin eine Sekunde oder so, denn trotz ungeheuerem Aufwand, Gerüttel und Gehupe ist die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht höher als 30 km/Stunde. Da unsere fünf Taxis auch untereinander Wettrennen veranstalteten,landeten wir mit ganz geringen Zeitunterschieden im Sivananda Ashram in Rishikesh – wohlbehalten, wohlgemerkt! Mir wird allmählich klar – das ist ein anderer Kontinent, hier ist es nicht wie daheim. 

Im Ashram (spirituelle Lebensgemeinschaft) genießt unsere Gruppe einen sagenhaft guten Service. Die meisten Zimmer in unserem Gästehaus haben eine Dusche – sogar mit warmem Wasser und ein WC. Das Essen bekommen wir serviert, in einem extra Speiseraum und mit extra mild gewürzten, auf westliche Mägen abgestimmtem Essen. Das war so eine Art Tischlein-Deck-Dich: Wir setzten uns an unsere beiden Tische, schlossen die Augen zum Mantrasingen und Tischgebet und wenn wir sie dann wieder öffneten, fanden wir allerlei leckere – natürlich vegetarische – appetitlich angerichtete Speisen auf unseren Tellern. Und zum Frühstück gab’s Toast, Butter und Marmelade – später auf Wunsch einiger Teilnehmer auch etwas „typisch Indisches“. Der Küchenchef gestattete uns auch einen Blick in die riesige Ashramküche, wo mittels einer Dampfvorrichtung unglaubliche Mengen von Reis, Dhal und Gemüse in großen Kesseln zubereitet wurden.  Die Tage in Rishikesh verliefen äußerst abwechslungsreich und interessant. Eine Homa (Feuerzeremonie), eine Paduka Puja (Verehrungsritual mit den Sandalen von Swami Sivananda) und eine Shiva Puja (Verehrungsritual mit dem Shiva Lingam im Haupttempel) wurden extra für unsere Gruppe arrangiert. Alle konnten an den Handlungen teilnehmen und so die besondere Energie solcher traditioneller Rituale unmittelbar erfahren und erfühlen. Ansonsten begann der Tag um 5.00 Uhr mit Mantras und Meditation in der Samadhi-Halle, wo Swami Sivanandas sterbliche Hülle in einer Art Sarkophag ruht, um 6.00 Uhr schloß sich nebenan ihm Vishvanath-Tempel das einstündige Om-Namah-Shivaya-Singen und die Shiva-Puja an. Danach war gerade mal eine halbe Stunde Pause, um sich umzuziehen und zum Frühstück zu gehen. Anschließend hatten wir eine Vorlesung und eine Asana-Stunde. 11.30 Uhr Mittagessen, dann konnte man den Nachmittag frei nutzen bis zum Abendessen um 19.00 Uhr.

Die meisten hielten erst mal nach einer Badestelle am Ganges Ausschau und dann nichts wie rein ins kalte Naß. In der ersten Woche war nachmittags so heiß, dass ich nach dem täglichen Bad mit nasser Badehose loszog. Mit geeigneter Kleidung deckten wir uns vor Ort ein – ein einfacher Pandschabi oder Sari waren für umgerechnet 5 bis 10 Euro zu haben (damals noch 10 bis 20 DM; wobei 20 Rupien ungefähr einer Mark entsprachen). Auch schöne Schmucksachen waren günstig zu erwerben. 

In Rishikesh und Muniki-reti, etwas Ganges aufwärts, wo die meisten Ashrams liegen, konnte man originelle Sadhus (Heilige, Wandermönche) treffen. Einer davon war ganz rot angemalt, hielt ein Zepter in der Hand, fauchte mich an, malte mir einen Punkt auf die Stirn und hielt dann die Hand auf.  Zu Fuß erkundeten wir die nähere Umgebung.An drei Nachmittagen machten wir Ausflüge in Begleitung ehrwürdiger Swamis (Mönche). Einmal ging es auf etwa 1800 m Höhe zum Devi Kunjar-Tempel, ein anderes Mal zur Vasishta-Höhle am Ufer des Ganges, wo der Weise Vasishta gelebt und meditiert hatte, Die dritte Exkursion führte in die heilige Stadt Haridwar, wo wir abends die berühmte Lichtzeremonie (Arati) am Ganges miterlebten. Nur zu schnell verging die Zeit. Und schon war der Tag der Abreise da. Frühmorgens rein in den Bus, auf nach Delhi. Erst mal im Hotel die Koffer abladen. Wer sich auf eine reinigende heiße Dusche gefreut hatte, wurde enttäuscht: das heiße Wasser musste vom Hotelpersonal erst zubereitet werden und kommt in einer „Bütt“, aus der Wand kommt’s kalt. Da habe ich den Ganges in Rishikesh zum Baden vorgezogen....

Weiter ging’s zur Schule von Swami Nityananda in Delhi, dem Sivananda Vidya Bhawan, wo seit Jahrzehnten dank dieser Initiative von Swami Nityananda, einem Schüler von Swami Sivananda, Kindern aus den umliegenden Slums eine richtige Schulbildung ermöglicht wird, mit angeschlossenem Heim für Waisenkinder und einem geplanten Altersheim. Eine Tribüne war aufgestellt, Hunderte von Kindern davor – und nun wurde unsere Gruppe zu einer Asana-Vorführung aufgefordert! Anschließend waren die Kinder mit ihren verschiedenen Inszenierungen dran, die sie sehr schön vortrugen und liebevoll vorbereitet hatten. Nach einem erstklassigen Mittagessen besuchten wir noch einige Tempel in Delhi. Dieser ereignisreiche Tag fand seinen Abschluß in einem womöglich noch erstklassigeren Abendessen in einem Restaurant. Am nächsten Morgen kam ein Kundalini-Experte, um bei uns die Kundalini zu erwecken. Einige in der Gruppe spürten tatsächlich etwas. Durch mein dickes Fell kommt nichts an. Den Rest des Tages teilten wir uns in drei Gruppen auf und erkundeten unabhängig voneinander in drei großen Taxis die Sehenswürdigkeiten und Einkaufsparadiese von Delhi und Neudelhi. Wenn auch der Smog und der Lärm nach der Ruhe Rishikeshs etwas ungewohnt waren, so lohnte sich dieser Aufenthalt auf jeden Fall, ja, man könnte gut eine Woche dort verbringen, so viele interessante Sehenswürdigkeiten gibt es.  Abends hatten wir unser Abschlussdinner auf der Dachterrasse des Hotels – umgeben von unzähligen lichtergeschmückten Tempel und öffentlichen Gebäuden und lautstarken Feuerwerken. Es war nämlich das Diwali-Fest, das Lichterfest, vom Feiern her so etwas wie Silvester bei uns.  Da wir ohnehin früh aufstehen mussten, um unseren Flug zu erreichen, beschloss ich, die kurze Nacht ganz ausfallen zu lassen. Ich setzte mich mit einem Buch ins Foyer, aber unser Stadtführer, der unsere Gruppe tagsüber begleitet hatte, hatte Lust auf eine nächtliche Unterhaltung. Bald war es zwei Uhr nachts, der Bus wurde beladen und dann ging es zügig durch die – ausnahmsweise leeren, nicht vom Verkehr verstopften – Straßen Delhis zum Airport. Der altehrwürdige Swami Nityananda hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz der frühen Stunde persönlich zum Flughafen zu kommen und uns zu verabschieden. Für jeden hatte er sogar noch eine Süßigkeit bereit. Das ist wahre indische Gastfreundschaft. So näherte sich die Reise nach Rishikesh ihrem Ende – für mich mit dem festen Vorsatz, sie dieses Jahr zu wiederholen. 

Ein paar Tage später begann der Berufsalltag, der mich schnell einholte. Aber ein tiefer Eindruck eines insgesamt unbeschreiblichen unvergleichlichen Erlebnisses ist geblieben.

Dieter Glombek

Siehe auch

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