Studien über vergleichbare Philosophien - John Locke: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 11: Zeile 11:


Locke tritt dafür ein, dass eine Wechselwirkung zwischen [[Körper]] und Geist stattfindet, denn beide gibt es wirklich. All unsere [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/die-kraft-der-gedanken/ Gedanken] sind die Auswirkung körperlicher Handlungen auf unseren Geist. Auf Grund äußerer handelnder Körper erfährt die [[Seele]] von Veränderungen. Locke glaubt nicht daran, dass unsere Wahrnehmungen von der äußeren Welt klarer sind als unsere Vorstellungen von der Wirklichkeit oder der Existenz der Seele, oder dass wir über die Natur der Körper mehr wissen als über unsere Seele. Er neigt eher dazu, dass wir von unserer Seele und ihrer Handlungsweise ein besseres Bild haben als von der übrigen Materie. Unser Wissen über äußere Körper ist nicht fassbar; die Sekundäreigenschaften, die wir wahrnehmen, entsprechen nicht der Wirklichkeit. Die Sekundäreigenschaften werden nicht durch die Dinge selbst hervorgebracht, sondern sind durch die innewohnenden Primäreigenschaften bedingt, die wirklich zu den Dingen gehören. Die Primäreigenschaften repräsentieren die Dinge wirklich.
Locke tritt dafür ein, dass eine Wechselwirkung zwischen [[Körper]] und Geist stattfindet, denn beide gibt es wirklich. All unsere [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/die-kraft-der-gedanken/ Gedanken] sind die Auswirkung körperlicher Handlungen auf unseren Geist. Auf Grund äußerer handelnder Körper erfährt die [[Seele]] von Veränderungen. Locke glaubt nicht daran, dass unsere Wahrnehmungen von der äußeren Welt klarer sind als unsere Vorstellungen von der Wirklichkeit oder der Existenz der Seele, oder dass wir über die Natur der Körper mehr wissen als über unsere Seele. Er neigt eher dazu, dass wir von unserer Seele und ihrer Handlungsweise ein besseres Bild haben als von der übrigen Materie. Unser Wissen über äußere Körper ist nicht fassbar; die Sekundäreigenschaften, die wir wahrnehmen, entsprechen nicht der Wirklichkeit. Die Sekundäreigenschaften werden nicht durch die Dinge selbst hervorgebracht, sondern sind durch die innewohnenden Primäreigenschaften bedingt, die wirklich zu den Dingen gehören. Die Primäreigenschaften repräsentieren die Dinge wirklich.
Doch Locke sagt, dass Körper nur Körper und nicht den Geist oder das Bewusstsein beeinflussen und physikalische Bewegungen nur physikalische Bewegungen beeinflussen können. Wie kann Locke dann seine Theorie über das Gegenwärtige rechtfertigen, die darin besteht, dass wir mentale Eindrücke von körperlichen Substanzen wahrnehmen, die außerhalb der Wirklichkeit existieren? Diesem Umstand geht Locke nicht weiter nach. Er fügt nur hinzu, derartiges Verhalten geschehe auf Grund der göttlichen Anordnung von Körpern und Bewegungen. Er wird jedoch kühn, wenn er sagt, dass wir nicht einmal verstünden, wie Körper auf Körper wirken oder wie Bewegungen weitere Bewegungen hervorbringen. Wenn wir bereit sind, dieses als ein [[Mysterium]] beiseite zu schieben, warum verhalten wir uns bezüglich der Einflüsse der Körper auf die [[Sinne]] und Geistorgane nicht genauso, so scheint Locke’s Erwiderung auf unseren Einspruch hinsichtlich seiner Theorie des [[Wissen]]s zu sein. Es endet in einem Mysterium. Er ist davon überzeugt, dass wir unseren Gefühlen erlegen sind, und damit wird diese Sache abgetan. Er betreibt keine Ursachenforschung.
Locke ist manchmal etwas freimütig, wenn er daran zweifelt, ob der Geist oder die Seele alleine in der Lage sind zu denken, oder ob auch die [[Materie]] denken kann. Wenn man die wesentliche Natur der Dinge nicht kennt, wie kann man dann behaupten, dass der Geist allein, und nicht die Materie in der Lage ist zu denken? Vielleicht ist das, was als Seele bezeichnet wird nur Materie, und vielleicht ist die Materie Bewusstsein. Wenn [[bewusst]] wird, dass das Bewusstsein als wesentliche Erfahrung wichtig ist und nicht, ob die Quelle des Bewusstseins Materie oder Geist ist, verlieren Locke’s Befürchtungen ihren Gehalt. Wenn man der Materie Bewusstsein beimisst, was auch geschieht, dann wird die Materialität der Materie verleugnet und wird zu einer bewussten [[Einheit]]; mit anderen Worten, was wir als Materie bezeichnen wird in Wirklichkeit [[seelisch]]. Wie auch immer, es bleibt die Tatsache, dass die wesentliche Natur des Selbst oder des Erfahrenden Bewusstsein ist, bezeichne es als Materie oder Seele.


© Divine Life Society
© Divine Life Society

Version vom 2. Juli 2022, 17:34 Uhr

Studien über vergleichbare Philosophie - John Locke

John Locke

John Locke ist ein Empirist, der die rationalen Doktrin der angeborenen Gedankenwelt widerlegt. Es gibt für Locke keine angeborenen Wahrheiten. Alles Wissen ist empirisch und wird durch die Sinne aufgenommen. Der Geist kennt keine individuellen Wahrheiten. Der Geist kennt von Haus aus nichts, ist wie ein blankes Tablett, auf dem äußere Dinge durch die Sinne ihre Eindrücke hinterlassen. Selbst unsere Gedanken beruhen auf äußeren Wahrnehmungen. Der Geist kann ohne die Sinneswahrnehmungen keine eigenen Gedanken entwickeln. Wir wissen ohne irgendwelche Wahrnehmungen oder Reflexionen des Geistes auf Basis der Sinneswahrnehmungen überhaupt nichts. Sinneswahrnehmungen und die daraus reflektierenden Erfahrungen sind die Basis all unseres Wissens. Sinneswahrnehmungen und deren Reflexionen sind der Inhalt unseres gesamten Erfahrungsschatzes. Der Geist erzeugt Gedanken und reflektiert sie auf Basis der Sinneswahrnehmungen. Einfach Eindrücke, aufgenommen durch die Sinne, können durch den Geist in komplexe Gedankenfelder umgesetzt werden; doch der Geist erzeugt weder neue Ideen noch zerstört er sie.

Locke macht einen Unterschied zwischen Gedanken, die lediglich durch Gefühle hervorgebracht wurden, und die nicht durch die äußeren Umstände bedingt sind, und jenen Gedanken, die mit den äußeren Umständen in Verbindung stehen. Die von Gefühlen ausgelösten Gedanken, die nicht mit tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen, werden als Sekundärqualitäten (Eigenschaften) bezeichnet, wohingegen die anderen, die den Umständen entsprechend Gefühle und Gedanken hervorbringen, als Primärqualitäten (Eigenschaften) bezeichnet werden. Festigkeit, Ausdehnung und so weiter werden als wirklicher Bestandteil der Dinge angesehen, und sind damit Primäreigenschaften, wohingegen Farben, Klänge und so weiter nicht zu den Bestandteilen der Dinge gerechnet werden und sind somit als Sekundäreigenschaften klassifiziert. Die Primäreigenschaften sind wirklich in den Dingen vorhanden, was man von den anderen nicht behaupten kann. Unser Wissen beruht auf der Wahrnehmung der Sekundär- und nicht der Primäreigenschaften. Das Wissen wird durch die Sinne (intern wie extern) aufgenommen, obwohl der Geist die einfachen Sinneswahrnehmungen in Gedankenkomplexe umwandeln kann. Die Gedanken über die Dinge oder Substanzen werden von Gefühlen und Reflexionen gesteuert; die Substanzen werden lediglich auf Grund von Gefühlsintensitäten und Gedankenformationen als Existent angenommen. Substanzen, Formen und Beziehungen sind nur Gedanken, die auf Sinneswahrnehmungen beruhen und können nicht als etwas Besseres betrachtet werden. Wir verfügen nur über ein Abbild der wirklichen Dinge; wir nehmen sie nicht direkt wahr. Wir kennen nur die Sekundär- und die Primäreigenschaft und nicht die tatsächliche Substanz, der sie entstammen.

Die äußere Welt existiert von Geist unabhängig. Die Gegenwart der wirklichen Objekte verursacht in uns wirkliche Gefühle. Die Welt besteht aus Substanzen, in denen Eigenschaften und Handlungen innewohnen. Gemäß Locke gibt es zwei Arten von Substanzen: die Körper und die Seelen. Wir nehmen Körper wahr und haben sofort eine klare Vorstellung unserer Empfindungen. Wir erkennen die Körper durch das Reflektieren der Gefühle und der Seele. Gedanken sind Aktivitäten innerhalb der Seele. Körper sind Materie und Seelen unstofflich. Von der Wahrnehmung physischer Substanzen wird auf eine Basissubstanz geschlossen, denn diese Substanzen schweben nicht einfach frei im Raum, sondern haben eine Grundlage. Ähnlich verhält es sich bei der Beobachtung mentaler Aktivitäten, wobei von ihrer Basis ausgehend eine spirituelleSeele‘ gebildet wird.

Locke tritt dafür ein, dass eine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist stattfindet, denn beide gibt es wirklich. All unsere Gedanken sind die Auswirkung körperlicher Handlungen auf unseren Geist. Auf Grund äußerer handelnder Körper erfährt die Seele von Veränderungen. Locke glaubt nicht daran, dass unsere Wahrnehmungen von der äußeren Welt klarer sind als unsere Vorstellungen von der Wirklichkeit oder der Existenz der Seele, oder dass wir über die Natur der Körper mehr wissen als über unsere Seele. Er neigt eher dazu, dass wir von unserer Seele und ihrer Handlungsweise ein besseres Bild haben als von der übrigen Materie. Unser Wissen über äußere Körper ist nicht fassbar; die Sekundäreigenschaften, die wir wahrnehmen, entsprechen nicht der Wirklichkeit. Die Sekundäreigenschaften werden nicht durch die Dinge selbst hervorgebracht, sondern sind durch die innewohnenden Primäreigenschaften bedingt, die wirklich zu den Dingen gehören. Die Primäreigenschaften repräsentieren die Dinge wirklich.

Doch Locke sagt, dass Körper nur Körper und nicht den Geist oder das Bewusstsein beeinflussen und physikalische Bewegungen nur physikalische Bewegungen beeinflussen können. Wie kann Locke dann seine Theorie über das Gegenwärtige rechtfertigen, die darin besteht, dass wir mentale Eindrücke von körperlichen Substanzen wahrnehmen, die außerhalb der Wirklichkeit existieren? Diesem Umstand geht Locke nicht weiter nach. Er fügt nur hinzu, derartiges Verhalten geschehe auf Grund der göttlichen Anordnung von Körpern und Bewegungen. Er wird jedoch kühn, wenn er sagt, dass wir nicht einmal verstünden, wie Körper auf Körper wirken oder wie Bewegungen weitere Bewegungen hervorbringen. Wenn wir bereit sind, dieses als ein Mysterium beiseite zu schieben, warum verhalten wir uns bezüglich der Einflüsse der Körper auf die Sinne und Geistorgane nicht genauso, so scheint Locke’s Erwiderung auf unseren Einspruch hinsichtlich seiner Theorie des Wissens zu sein. Es endet in einem Mysterium. Er ist davon überzeugt, dass wir unseren Gefühlen erlegen sind, und damit wird diese Sache abgetan. Er betreibt keine Ursachenforschung.

Locke ist manchmal etwas freimütig, wenn er daran zweifelt, ob der Geist oder die Seele alleine in der Lage sind zu denken, oder ob auch die Materie denken kann. Wenn man die wesentliche Natur der Dinge nicht kennt, wie kann man dann behaupten, dass der Geist allein, und nicht die Materie in der Lage ist zu denken? Vielleicht ist das, was als Seele bezeichnet wird nur Materie, und vielleicht ist die Materie Bewusstsein. Wenn bewusst wird, dass das Bewusstsein als wesentliche Erfahrung wichtig ist und nicht, ob die Quelle des Bewusstseins Materie oder Geist ist, verlieren Locke’s Befürchtungen ihren Gehalt. Wenn man der Materie Bewusstsein beimisst, was auch geschieht, dann wird die Materialität der Materie verleugnet und wird zu einer bewussten Einheit; mit anderen Worten, was wir als Materie bezeichnen wird in Wirklichkeit seelisch. Wie auch immer, es bleibt die Tatsache, dass die wesentliche Natur des Selbst oder des Erfahrenden Bewusstsein ist, bezeichne es als Materie oder Seele.

© Divine Life Society

Siehe auch

Literatur

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie

Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/?type=2365 max=4