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'''Prajakama''' ([[Sanskrit]]: प्रजाकाम prajākāma ''adj.'') sich Nachwuchs ([[Praja]]) wünschend ([[Kama]]). Prajakama ist also der Kinderwunsch. Im alten Indien konnte Prajakama sehr stark sein, denn es wurde angenommen, dass ein [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kind] die Totenrituale ausführen muss, damit die [[Seele]] nach dem [[Tod]] in die höheren Ebenen eingehen kann. Aber auch heute ist Prajakama auch bei vielen [[Frauen]] im Westen von Bedeutung... | '''Prajakama''' ([[Sanskrit]]: प्रजाकाम prajākāma ''adj.'') sich Nachwuchs ([[Praja]]) wünschend ([[Kama]]). Prajakama ist also der Kinderwunsch. Im alten [[Indien]] konnte Prajakama sehr stark sein, denn es wurde angenommen, dass ein [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kind] die Totenrituale ausführen muss, damit die [[Seele]] nach dem [[Tod]] in die höheren Ebenen eingehen kann. Aber auch heute ist Prajakama auch bei vielen [[Frauen]] im Westen von Bedeutung. | ||
==Sukadev über Prajakama== | |||
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von [[Sukadev]] über Prajakama''' | |||
Prajakama ist der [[Wunsch]], [[Kama]], nach [[Praja]], nach Nachkommenschaft. Prajakama wird im Deutschen auch übersetzt als Kinderwunsch. Also, [[Mensch]]en, die gerne [[Kind]]er haben wollen, Nachkommen haben wollen, haben also einen starken Prajakama. Wenn man einen starken Prajakama hat, gut, dann kann es sein, dass man als [[Dharma]] hat, eben Kinder in die [[Welt]] zu setzen und zu erziehen. Elternschaft kann auch eine spirituelle Praxis sein und kann Menschen helfen, auf dem spirituellen Weg voranzukommen. Das ist natürlich etwas, was viel involviert und letztlich dann in etwa zehn bis zwanzig, fünfundzwanzig Jahre ganz besonders in den Dienst von Kindern bringt. | |||
Prajakama gilt also, gut zu überlegen, will man diesen umsetzen oder auch nicht. Es gibt zum Beispiel auch die so genannten [[Swami]]s, das sind Mönche, die bewusst verzichten auf Prajakama, auf den Wunsch nach Nachkommenschaft. In diesem Sinn sogar noch weiter, auch den Wunsch nach eigenen Schülern, auch das gehört zu Prajakama in spirituellen Kreisen, auch das gilt es, zu transzendieren. Es ist gut, anderen helfen zu wollen, es ist gut, anderen dienen zu wollen, aber es ist nicht so gut, an etwas zu hängen. In diesem Sinn, Prajakama, ein starker Prajakama kann heißen, dass deine Aufgabe ist, [[Mutter]] oder [[Vater]] zu werden. | |||
Wenn du weniger Prajakama hast, dann kannst du auch sagen: „Meine Aufgabe ist es, mich um andere zu kümmern, anderen zu helfen und zu dienen.“ Du kannst Prajakama auch sublimieren, indem du andere anleitest oder auch anderen Kindern hilfst und vielleicht auch [[Yoga]] für Kinder unterrichtest usw. Und letztlich kannst du wissen, letztlich alle sind Kinder Gottes. Gott ist [[Prajapati]], der Herr über alle Geschöpfe und [[Gott]] kümmert sich schon darum, dass genügend Menschen und genügend Geschöpfe in diese Welt hineinkommen. | |||
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Version vom 15. September 2015, 07:19 Uhr
Prajakama (Sanskrit: प्रजाकाम prajākāma adj.) sich Nachwuchs (Praja) wünschend (Kama). Prajakama ist also der Kinderwunsch. Im alten Indien konnte Prajakama sehr stark sein, denn es wurde angenommen, dass ein Kind die Totenrituale ausführen muss, damit die Seele nach dem Tod in die höheren Ebenen eingehen kann. Aber auch heute ist Prajakama auch bei vielen Frauen im Westen von Bedeutung.
Sukadev über Prajakama
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Prajakama
Prajakama ist der Wunsch, Kama, nach Praja, nach Nachkommenschaft. Prajakama wird im Deutschen auch übersetzt als Kinderwunsch. Also, Menschen, die gerne Kinder haben wollen, Nachkommen haben wollen, haben also einen starken Prajakama. Wenn man einen starken Prajakama hat, gut, dann kann es sein, dass man als Dharma hat, eben Kinder in die Welt zu setzen und zu erziehen. Elternschaft kann auch eine spirituelle Praxis sein und kann Menschen helfen, auf dem spirituellen Weg voranzukommen. Das ist natürlich etwas, was viel involviert und letztlich dann in etwa zehn bis zwanzig, fünfundzwanzig Jahre ganz besonders in den Dienst von Kindern bringt.
Prajakama gilt also, gut zu überlegen, will man diesen umsetzen oder auch nicht. Es gibt zum Beispiel auch die so genannten Swamis, das sind Mönche, die bewusst verzichten auf Prajakama, auf den Wunsch nach Nachkommenschaft. In diesem Sinn sogar noch weiter, auch den Wunsch nach eigenen Schülern, auch das gehört zu Prajakama in spirituellen Kreisen, auch das gilt es, zu transzendieren. Es ist gut, anderen helfen zu wollen, es ist gut, anderen dienen zu wollen, aber es ist nicht so gut, an etwas zu hängen. In diesem Sinn, Prajakama, ein starker Prajakama kann heißen, dass deine Aufgabe ist, Mutter oder Vater zu werden.
Wenn du weniger Prajakama hast, dann kannst du auch sagen: „Meine Aufgabe ist es, mich um andere zu kümmern, anderen zu helfen und zu dienen.“ Du kannst Prajakama auch sublimieren, indem du andere anleitest oder auch anderen Kindern hilfst und vielleicht auch Yoga für Kinder unterrichtest usw. Und letztlich kannst du wissen, letztlich alle sind Kinder Gottes. Gott ist Prajapati, der Herr über alle Geschöpfe und Gott kümmert sich schon darum, dass genügend Menschen und genügend Geschöpfe in diese Welt hineinkommen.