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'''Jnanadeva''' ([[Sanskrit]]: ज्ञानदेव Jñānadeva ''m.'') "dessen Gott das Wissen ist", "Gott des Wissens"; ein vishnuitischer Dichter-Heiliger (ca. 1270-1290) aus Maharashtra und der Begründer der Marathamystik. Er wird auch Jnaneshvar genannt. | '''Jnanadeva''' ([[Sanskrit]]: ज्ञानदेव Jñānadeva ''m.'') "dessen Gott das Wissen ist", "Gott des Wissens"; ein vishnuitischer Dichter-Heiliger (ca. 1270-1290) aus Maharashtra und der Begründer der Marathamystik. Er wird auch Jnaneshvar genannt. | ||
Jnanadeva, auch Jnana Deva und Jnanadev geschrieben, ist der Name einiger großer [[Yogameister]] und [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/ Vedanta Meister], [[Bhakta]]s, in Indien. Jnana heißt [[Wissen]], Weisheit, [[Erkenntnis]]. [[Deva]] heißt Engel, Gott. Deva heißt auch der Leuchtende, der Strahlende. So ist Jnanadeva Gott des Wissens, [[Engel]] der Erkenntnis sowie derjenige, durch den Wissen strahlt. | |||
==Sukadev über Jnanadeva== | ==Sukadev über Jnanadeva== |
Version vom 14. September 2014, 13:08 Uhr
Jnanadeva (Sanskrit: ज्ञानदेव Jñānadeva m.) "dessen Gott das Wissen ist", "Gott des Wissens"; ein vishnuitischer Dichter-Heiliger (ca. 1270-1290) aus Maharashtra und der Begründer der Marathamystik. Er wird auch Jnaneshvar genannt.
Jnanadeva, auch Jnana Deva und Jnanadev geschrieben, ist der Name einiger großer Yogameister und Vedanta Meister, Bhaktas, in Indien. Jnana heißt Wissen, Weisheit, Erkenntnis. Deva heißt Engel, Gott. Deva heißt auch der Leuchtende, der Strahlende. So ist Jnanadeva Gott des Wissens, Engel der Erkenntnis sowie derjenige, durch den Wissen strahlt.
Sukadev über Jnanadeva
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Jnanadeva
Jnanadeva – der Gott des Wissens, derjenige, dessen Gott das Wissen ist. Jnanadeva, auch Jnanadev oder Jnandev genannt, manchmal sogar als Gyandev bezeichnet. Jnanadeva ist ein verbreiteter spiritueller Name. Es gab einen ganz großen Heiligen namens Jnanadev, der gelebt hat im indischen Mittelalter im 16. Jahrhundert n.Ch. Er schrieb auch einen Kommentar zur Bhagavad Gita, der als Jnaneshwari bezeichnet wird. Und dieser Jnanadev war zum einen ein Verehrer von Krishna, er gehört deshalb auch in die Reihe der Krishna-Heiligen, die im 16. Jahrhundert so vertraut waren.
Jnanadev war aber auch ein Vedantin, er war jemand, der tiefe Weisheit erfahren hat. Es gibt viele Geschichten um Jnanadeva, um Jnandev, Gyandev. Eine der vielen Geschichten geht: Jnanadev war ein Sohn eines Brahmanen. Dieser Brahmane war verheiratet. Er hatte aber tiefe Sehnsucht nach dem Höchsten und ist so zu einem Guru gegangen und hat behauptet, dass er nicht verheiratet wäre und dass er deshalb Sannyas nehmen wollte, Swami werden wollte. Und der Guru hat ihn als Schüler angenommen. Später kam dann aber die Frau und hat herausgefunden, wo ihr Mann war. Sie ist zum Guru gerannt und hat gesagt: „Ich brauche meinen Mann.“ Und der Guru hat gesagt: „Ok, mein Schüler, gehe wieder zurück zu deiner Frau, ich löse dich von deinem Sannyas-Gelübde.“
So kam also dieser Schüler zurück ins Dorf und die Dorfbewohner fanden das unmöglich; er war Swami gewesen und heiratete jetzt wieder seine Frau oder war wieder zusammen mit seiner Frau. Und so wurden die beiden zu Kastenlosen. Sie bekamen einige Kinder. Der Vater war aber ein großer Yogi. Er hatte lange Jahre gelernt und er setzte das weiter um, letztlich erreichte er hohe Stadien der Verwirklichung, nach manchen Traditionen sogar die höchste Verwirklichung. Aber trotzdem, die Kinder wurden auch als Kastenlose behandelt.
Die Kinder konnten keinen Unterricht nehmen. Und so waren die Kinder auf den Unterricht ihres Vaters angewiesen. Eines Tages gab es einen Wettbewerb, wo es um die Kenntnis der Schriften gehen sollte. Und die Dorfbewohner luden große Pandits ein und unter anderem kam dann auch Jnanadev. Die Dorfbewohner fanden das ganz schrecklich, dass dort dieser Kastenlose in die illustre Versammlung von großen Pandits kam. Und so bedeuteten sie ihm, er kann nicht dazukommen. Und jetzt gibt es mehrere Versionen der Geschichte.
Die eine Geschichte war, Jnanadev setzte sich einfach auf eine Mauer und diese Mauer wanderte dann in die Mitte dieser Versammlung. Eine andere Geschichte ist, es kam plötzlich ein Löwe und alle rannten weg und Jnanadev setzte sich einfach auf den Löwen und ging so in die Mitte der Versammlung. Da waren jetzt alle voller Ehrerbietung, wussten nicht, was sie machen sollten, und stellten dann dem Jnanadev einige Fragen.
Jnanadev sagte: „Die Fragen, die ihr mir stellt, sind so primitiv, die kann auch ein Bulle beantworten.“ Die Versammlung war sehr gekränkt und sagte: „Nimm uns jetzt nicht auf den Arm.“ Und der Jnanadev rief einfach einen Bullen her, der Bulle kam, und Jnanadev sagte dem Bullen: „Bitte beantworte diese Fragen.“ Und dann rezitierte der Bulle auf Sanskrit die Verse aus verschiedenen Schriften und beantwortete die Fragen. Die Dorfbewohner, voller Reue, warfen sich Jnanadev zu Füßen und baten um Vergebung, dass sie diesen großen Heiligen zum Kastenlosen gemacht hatten.
Und so wurden Jnanadev und seine Geschwister im Dorf wieder aufgenommen als gleichberechtigte Dorfbewohner und sie wurden stark verehrt. So geht mindestens eine Version dieser Geschichten, es gibt noch verschiedene andere. Jetzt hast du vielleicht einiges gelernt über Jnanadev, Jnanadeva, ein ganz großer Heiliger, ein ganz großer Verehrer von Krishna, aber auch ein großer Vedantin, jemand, der Brahman verwirklicht hat, große Siddhis hatte, große außergewöhnliche Fähigkeiten und Kräfte. Jnanadeva, derjenige, dessen Gott das Wissen ist, der Gott des Wissens, der durch Wissen strahlt. Deva heißt ja auch strahlen und leuchten.
Leben
Jnanadevas Vater war ein Mönch, der in den Haushälterstand wechselte, weshalb die Familie gering geachtet wurde. Jnanadeva wurde von seinem Bruder Nivritti unterrichtet und in die Mystik eingeweiht und reifte dann zu einem angesehenen Mystiker. Er dichtete mystische Hymnen (abhanga) und verfasste Schriften. Sein Hauptwerk ist die Jnaneshvari, eine Erklärung zur Bhagavadgita. Darin beschreibt Jnanadeva auch Methoden zur Erweckung der Kundalini.
Literatur
- Jan Gonda: Der jüngere Hinduismus. (Die Religionen der Menschheit Bd.12). Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag (1963)
- Martin Mittwede, Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutsch
- Wilfried Huchzermeyer, Das Yoga-Lexikon
Seminare
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