Schnarchen: Unterschied zwischen den Versionen
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* verengte Atemwege (verkrümmte Nasenscheidewand; Schleimhautverdickung durch Allergien, aber auch wenig Platz im Zungengrund, insbesondere bei Schlafapnoe); | * verengte Atemwege (verkrümmte Nasenscheidewand; Schleimhautverdickung durch Allergien, aber auch wenig Platz im Zungengrund, insbesondere bei Schlafapnoe); |
Version vom 24. Mai 2014, 12:40 Uhr
Schnarchen (Fachwort: Rhonchopathie) ist ein durch Vibrationen im Rachenraum hervorgerufenes, "flatterndes" Geräusch, das für andere Personen in der Nähe des Schlafenden (Partner) oft unangenehm ist und sie am Schlafen hindert, das aber auch für den Schlafenden selbst gefährlich werden kann. Dies ist dann der Fall, wenn im Schlaf eine solche Enge im Rachen entsteht, dass gar keine Luft mehr hindurchgeht (obstruktives Schnarchen, Schlafapnoe). Schnarchen kann unterschiedliche Ursachen haben.
Jeder zweite Mann und jede vierte Frau in Deutschland schnarchen (etwa 10 Mio. Menschen); die Zahl der "Schnarcher" steigt mit zunehmendem Alter. Schnarchen kann einen Lärmpegel von 90 dB (Presslufthammer) erreichen.
Ursachen für Schnarchen
Das Geräusch, das als Schnarchen oder Rhonchopathie bezeichnet wird, kann auf folgende Ursachen zurückzuführen sein:
- Schnarchen ist in der Mehrzahl der Fälle auf Übergewicht zurückzuführen, da ein Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem Fettgewebe im Zungengrund besteht;
- zu schlaffes Gewebe im Rachen (Gaumensegel, Zäpfchen, Rachenwände, Zunge usw.), das durch den Luftstrom "flattert";
- Alkoholgenuss vor dem Schlafengehen führt zu zusätzlicher Gewebeentspannung und verstärkt die Schlaffheit noch;
- zu großes Gaumensegel;
- verengte Atemwege (verkrümmte Nasenscheidewand; Schleimhautverdickung durch Allergien, aber auch wenig Platz im Zungengrund, insbesondere bei Schlafapnoe);
- Zunge fällt nach hinten und verschließt den Rachen;
- Rückenlage begünstigt Schnarchen;
- genetische Ursachen, Schnarchen ist vererbbar;
- bei Kindern können Polypen die Ursache für Schnarchen sein.
Die Ursache muss genau geklärt werden, danach richten sich die unterschiedlichen Behandlungsansätze. Wichtig ist, dass die Untersuchung im Schlaflabor (und nicht im Wachzustand des Patienten) erfolgt, da nur hier die eigentlichen Ursachen des Schnarchens (oft mehrere) zu erkennen sind.
Was geschieht bei der Schlafapnoe?
Bei der Schlafapnoe (griech. 'Windstille') ist die Verengung im Rachen (z.B. zu großes Gaumensegel, erschlaffte Rachenwände und in den Rachen gesunkene Zunge) so groß, dass ein Verschluss entsteht und keine Luft mehr hindurchgeht. Durch den Atemaussetzer werden Herz und Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, der Blutdruck steigt. Das Gehirn sorgt durch ein Signal für einen Anstieg der Muskelspannung, ein Reflex öffnet die Atemwege, Luft strömt wieder in die Lunge; der Patient erwacht dabei, schläft aber bald wieder ein. In Extremfällen können Patienten mit Schlafapnoe bis zu 50 Aussetzer in einer einzigen Stunde haben. Der dabei ständig vorhandene Bluthochdruck und die Mangelversorgung mit Sauerstoff begünstigen ernste Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Außerdem sind Patienten mit Schlafapnoe am Tag oft übermüdet und leiden unter Kopfschmerzen, da man mit einer längeren Schlafdauer den fehlenden Tiefschlaf nicht ausgleichen kann. Bei männlichen Patienten kann es auch zu Erektionsschwierigkeiten kommen.
Therapieformen
Die wichtigste nicht operative Therapie gegen Schnarchen ist die Gewichtsreduktion, da beim Abnehmen auch die Fettanteile im Zungengrund sinken; ebenso sollte auf Alkohol und Schlafmittel möglichst verzichtet werden.
Als Therapie gegen Schnarchen haben sich Medikamente, Öle und Sprays nicht bewährt; Ähnliches gilt für Kinnbinden und Schnarchkissen.
Schnarchstopper oder -uhren wecken den Patienten bei jedem Schnarchen auf und unterbrechen so andauernd den Schlaf, was gravierende Folgen haben kann.
Schnarchwesten, die dem Patienten umgebunden werden und verhindern , dass er sich auf den Rücken dreht, sind für den Patienten sehr unbequem.
Atemmasken (nCPAP u.ä.), die Druck ausüben und so verhindern, dass sich der Rachen schließt, helfen zwar zuverlässig, sind jedoch gleichfalls unbequem.
Bewährt haben sich Zahnschienen (vom Zahnarzt), die verhindern, dass die Zunge in den Rachen rutscht; dies hilft natürlich nur Patienten, bei denen das Zurückrutschen der Zunge die Hauptursache für das Schnarchen ist.
Bei verdickten Nasenschleimhäuten aufgrund von Allergien kann die tägliche yogische Nasenspülung (Jala Neti) helfen; die Nase ist jedoch nur selten Ursache für Schnarchen.
Operativer Eingriff
Durch einen minimalinvasiven Eingriff kann das Gaumensegel verkleinert werden; ist das Gewebe im Rachen zu schlaff, dann kann es gestrafft werden. In 60% der Fälle ist eine Verkleinerung des Zungengrundes sinnvoll, um Platz für die Atemluft zu schaffen (dies aber nur, wenn die Gewichtsreduktion nicht erfolgreich war). Eine schräg stehende, verengte Nasenscheidewand kann korrigiert werden. Nach Angaben von Dr. Aschmann im Video oben können die meisten Patienten 48 Stunden nach der OP ihre Arbeit wieder aufnehmen, sofern es sich nicht um anstrengende körperliche Arbeit handelt.
Prävention
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört Gewichtsreduktion - Abnehmen - da mit dem sinkenden Körpergewicht auch die Fettanteile im Zungengrund abnehmen und auf diese Weise mehr Platz für die Atemluft entsteht.
Wichtig ist Bewegung an der frischen Luft, auch vor dem Schlafengehen; auch im Schlafzimmer sollte möglichst viel frische Luft für Sauerstoff und Feuchtigkeit sorgen.
Der zum Schnarchen neigende Patient sollte Alkohol nur in Maßen trinken und drei Stunden vor dem Zubettgehen keinen Alkohol mehr zu sich nehmen.
Schließlich sollte er die Rückenlage vermeiden.
Durch Singen oder durch Spielen eines Blasinstruments soll man die erschlaffte Rachenmuskulatur trainieren können; hierzu gibt es jedoch noch zu wenig Belege.
Siehe auch
Literatur
- Bernd Sanner, Stephanie Lamwers, Schnarchen und Schlafapnoe, Rat und Hilfe für Betroffene und Angehörige, September 2010, Kohlhammer
- Boris A. Stuck, Joachim T. Maurer, Michael Schredl, Hans-Günter Weeß, Praxis der Schlafmedizin (eBook, PDF), 30.07.2013, Springer Berlin
Weblinks
Seminare
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