Vishishtadvaitavedanta: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Vedanta]]
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:27 Uhr

Vishishtadvaitavedanta (Sanskrit: विशिष्टाद्वैतवेदान्त viśiṣṭādvaitavedānta m.) der Vedanta der qualifizierten Nichtzweiheit; Name einer Traditionslinie des Vedanta. Vishishtadvaitavedanta, auch geschrieben Vishishtadvaita Vedanta, wurde begründet von Ramanuja (1017–1137 n.Chr.), der versuchte Vedanta mit Vishnu Bhakti zu verbinden. Vishishtadvaita Vedanta sagt, dass die Seele des Menschen weitgehend identisch ist mit der höchsten Seele, aber doch nicht vollständig.

Ramuja verehrt einen einzigen persönlichen Gott

Sukadev über Vishishtadvaita Vedanta

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Vishishtadvaita Vedanta

Vishishtadvaita Vedanta ist die Philosophie des qualifizierten Monismus, begründet von Ramanuja. Vishishtadvaita Vedanta ist eine Philosophierichtung, die auf der Basis von Vedanta, von Shankaracharya beruht und versucht, Vedanta zu verbinden mit Bhakti Yoga, indem sie eben sagt, es gibt die allumfassende Wirklichkeit, aber diese allumfassende Wirklichkeit hat besondere Eigenschaften. Ich will dazu einen kurzen Abschnitt lesen aus dem Buch von Martin Mittwede, "Spirituelles Wörterbuch Sanskrit – Deutsch": "Vishishtadvaita Vedanta ist der Vedanta der qualifizierten Nichtzweiheit, ist der Name einer Traditionslinie des Vedanta."

Es ist Advaita Vedanta, also nicht dualistischer Vedanta, es gibt nämlich auch Dvaita Vedanta, und da gibt es eben auch einen Vortrag von mir, der heißt dann eben "Dvaita Vedanta". "Aber es ist Advaita Vedanta, also der Vedanta der Nicht-Dualität, der aber in besonderer Weise qualifiziert ist und davon ausgeht, dass eine Pluralität auch innerhalb der Einheit Gottes besteht. Das bezieht sich insbesondere auf die Annahme individueller Seelen als ewige, in Gott existierende Entitäten." Also, es gibt eine unendliche Wirklichkeit, einen Atman, einen Brahman, aber innerhalb dieses Brahmans, innerhalb dieses Atmans gibt es dann Jivas, individuelle Seelen, und es gibt Ishvara. Und obgleich alles Brahman ist, sind dennoch innerhalb von Brahman Unterschiede zwischen den Jivas und auch Unterschiede zwischen den Jivas und Ishvara.

Das ist jetzt schwer, zu verstehen und logisch schwer nachvollziehbar - insbesondere für mich - der ich eher auf der Basis von Kevala Advaita Vedanta bin, aber es macht auch auf einer Ebene irgendwo Sinn. Zum einen merkt man: Wir sind alle miteinander verbunden, man spürt die Einheit mit Gott, aber irgendwo, obgleich alles eins ist, mag der Mensch doch das Gefühl: "Und ich bin doch irgendwie individuell. Zum einen bin ich mit Gott verbunden, aber Gott ist doch irgendwie anders als jeder Jiva." Das betrifft also die Vishishtadvaita Vedanta Philosophie.

"Der Begründer dieser Vedanta-Tradition, Ramanuja, ist der Auffassung, dass Gott wirklich und unabhängig ist, betont aber, dass die einzelnen Seelen und die Welt ebenfalls real sind. Diese sind jedoch nicht unabhängig, da ihre Wirklichkeit völlig auf der Wirklichkeit Gottes beruht, von ihr abhängt und von ihr durchdrungen wird. Für den Vishishtadvaita Vedanta ist Gott gleichzeitig das unpersönliche Brahman und gleichzeitig der höchste Herr, Ishvara. Und Ramanuja nennt als Ishvara insbesondere Vishnu, und Vishnu thront in der transzendenten Welt, in Vaikuntha, zusammen mit seiner Gemahlin Shri, auch "Lakshmi" genannt. Die Ausrichtung auf den persönlichen Weltenherrn bedeutet für diese Vedanta-Richtung, also für Vishishtadvaita Vedanta, gleichzeitig eine größere Betonung der Hingabe, also Bhakti."

Ich versuche nochmal, das zusammenzufassen: Es gibt ein unendliches Brahman und dieses Brahman ist die Weltenseele, Atman. Auf der Basis von diesem Brahman gibt es Ishvara, der persönliche Gott. Und dieser persönliche Gott nennt sich auch Vishnu. Und dann gibt es zusätzlich Einzelseelen und die Welt. Aber die Einzelseelen und die Welt haben kein unabhängiges Dasein, sie bedürfen Ishvara. Deshalb ist Ishvara unbedingt, und die Einzelseelen und die Welt ist bedingt von Ishvara.

Das Ziel ist es jetzt, dass man sich löst von allen Verhaftungen und mit Vishnu in Vaikuntha, in dieser transzendenten Ebene, miteinander lebt, existiert, unendlich existiert. Also, das Ziel ist nicht, dass Jiva und Brahman eins werden, wie es im Kevala Advaita Vedanta ist, sondern dass sich die individuelle Seele von Identifikationen auf der physischen Welt und auf der psychischen Ebene löst und dann eingeht in Vaikuntha und dort im ewigen Lila, ewigem Spiel, mit Vishnu zusammen ist.

Das ist kurz zusammengefasst die Vishishtadvaita Vedanta Philosophie von Ramanuja. Mehr zu Ramanuja findest du auch auf unseren Internetseiten, www.yoga-vidya.de. Dort kannst du eingeben, "Ramanuja". Dort findest du die Lebensgeschichte von Ramanuja, die sehr inspirierend ist und auch mehr über seine Philosophie, Vishishtadvaita Vedanta.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

Weblinks

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