Hüftgelenksarthrose: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hüftgelenksarthrose''' ist eine degenerative Erkrankung der Hüftgelenke. Mehr Infos zur Hüftgelenksarthrose findest du unter dem Hauptartikel '''[[Hüftgelenk-Arthrose]]'''.
'''Hüftgelenksarthrose''' ist eine degenerative Erkrankung der Hüftgelenke. Mehr Infos zur Hüftgelenksarthrose findest du unter dem Hauptartikel '''[[Hüftgelenk-Arthrose]]'''.
Hüftgelenksarthrose – Yoga hilft
Hüftgelenksarthrose ist ein komplexes Krankheitsbild, das sehr viele Menschen mit fortschreitendem Alter haben. Hüftgelenksarthrose ist manchmal Ursache für künstliche Hüftgelenke. Für manche Menschen sind diese künstlichen Hüftgelenke ein großer Segen und ermöglichen ihnen wieder eine Teilhabe am normalen Leben. Manche sagen auch, dass viel zu viele künstliche Hüftgelenke eingebaut werden und dass man mit sogenannten konservativen Verfahren noch sehr viel länger Menschen mobilisiert halten könnte.
Von einem knöchernen Standpunkt gibt es im Hüftgelenk die Hüftpfanne und die Gelenkkugel. Da sind jeweils Knorpelschichten drauf. Drum herum ist eine Kapsel. Dann sind da starke Bänder, die das alles miteinander festhalten. Und dann gibt es die Gelenkflüssigkeit und all das führt dazu, dass starke Kräfte dort wirken können und es gleichzeitig flexibel ist. Die Hüftgelenke sind schon geniale Strukturen, dass dort doch so viele Kilogramm Mensch sein können und man auch springen kann und so weiter. Letztlich gibt es ja sogar Hüftgelenke für Elefanten, die tragen noch einmal ein ganz anderes Gewicht und es funktioniert auch.
Der Mensch wird älter und wenn er älter wird, dann funktioniert das mit dem Wiederaufbau der Körperteile nicht mehr so gut. Irgendwann kann es sein, dass die Gelenkflüssigkeit nicht mehr so gut ausgeschüttet wird. Irgendwann kann der Knorpel auf irgendeine Weise zurückgebildet werden. Es können irgendwelche Miniverletzungen kommen, durch einen Sturz, das kann an den Knorpeln zu Schädigungen führen. Es kann auch sein, dass es die Knochen irgendwo aus wölbt, dass es Knochensporen gibt und dass der Knochen nicht mehr glatt ist und auch das kann zu Verletzungen führen. So gibt es gar nicht mal wenige Menschen, wo der Knorpel immer weniger wird, bis zum Schluss fast Knochen auf Knochen ist.
Heutzutage sagt man, nur dann, wenn der Schmerz so stark ist, dass der Mensch nicht mehr richtig gehen kann und keine konservative Behandlung zum Erfolg geführt hat, sollte ein künstliches Hüftgelenk eingebaut werden. Die Operation ist nämlich durchaus gar nicht so einfach und wenn sie schief geht, hat man ein größeres Problem als vorher. Das sage ich obgleich ich viele Menschen kenne mit künstlichem Hüftgelenk, die sagen, dass sie seitdem ein neues Leben bekommen haben.
Was kann man machen bei Hüftgelenksarthrose vom konservativen Standpunkt, was dann auch letztlich der Yoga Standpunkt ist? Grundsätzlich gilt bei Arthrose Muskelstärkung, Dehnung, Minibewegung. Das sind die drei Hauptdinge. Dann spielt Entspannung eine Rolle, Ernährung, Ausleitungsverfahren und dann auch mentale Verfahren zum Umgang mit Schmerz.
Stärkung: Um Hüftgelenksarthrose weniger schmerzhaft zu machen, müssen die umliegenden Muskeln gestärkt werden. Man darf sich nicht schonen bei Hüftgelenksarthrose, sondern im Gegenteil, es gilt zu mobilisieren. Hier gilt es insbesondere den Oberschenkel Quadrizeps zu stärken, es gilt den Oberschenkel Bizeps zu stärken, es gilt die Adduktoren zu stärken und die Abduktoren. Zu all diesen Muskeln gibt es Yogaübungen. Also grundsätzlich, die Muskeln müssen gestärkt werden.
Dehnung: Die Muskeln müssen gedehnt werden, und zwar in alle Richtungen. Du dehnst das Hüftgelenk indem du dich nach vorne beugst. Du dehnst das Hüftgelenk indem du zum Beispiel dich nach hinten beugst, oder wenn das geht ist durchaus auch der Ausfallschritt gut, beziehungsweise wird der auch als Reiterstellung bezeichnet. Und dann gilt es auch, das Hüftgelenk nach außen zu dehnen zum Beispiel durch die Grätschhaltung. Und dann gilt es auch die Oberschenkel nach innen zu beugen, indem du zum Beispiel im Drehsitz den Fuß über das andere Knie gibst. So hast du gedehnt. Grundsätzlich bei Kraft gilt es zwei oder drei Mal die Woche, geht auch jeden Tag, die Kraftübungen zu machen. Kurze, intensive Belastung ist durchaus gut. Bei der Dehnung gilt am besten 30 bis 60 Sekunden in der Dehnung bleiben, zehn bis 20 Sekunden Minimum. Kraftübung ist intensiv, Dehnübungen macht man eher sanft.
Minibewegungen: Minibewegungen sind der dritte Teil dieser Strategie, was zum Beispiel heißen kann, dass du zwischendurch ein Bein vor und zurück hängen lässt, nach links und nach rechts. Natürlich kannst du sagen, wer Hüftgelenksarthrose hat, der wird vermutlich Schwierigkeiten haben, auf einem Bein zu stehen, aber es ist durchaus hilfreich es zu probieren. Ansonsten gibt es natürlich Bewegung wie spazieren gehen, regelmäßig gehen oder auch Fahrrad fahren oder auch Standfahrrad fahren, ständig in Bewegung bleiben ist wichtig. So wird die Gelenkschmiere aktiviert und so wird auch der Knorpel weiter regeneriert. Und auch gilt, viele denken, dass die Hüftgelenksarthrose an sich schmerzhaft ist. Das ist es häufig nicht. Oft ist es nicht, dass irgendwo im Gelenk selbst der Schmerz ist, sondern es sind die umliegenden Muskeln und Bänder. Denn bei Hüftgelenksarthrose ist die Statik eine andere. Die Hüftgelenke sind nicht mehr so flexibel, es ist nicht mehr so geschmiert. Und so ist die Statik eine andere und deshalb protestieren die Muskeln und fangen an weh zu tun. Wenn man aber dann trainiert, durch Stärkung, Dehnung und ständige Bewegung, gewöhnen sich die Muskeln an die geänderte Statik. Dann tut es weniger weh.
Nächster Punkt nach diesen drei wichtigsten Punkten ist die Entspannung. Es gilt täglich zu entspannen, zum Beispiel mit einer Tiefenentspannungstechnik. In der Tiefenentspannung kann der Körper besser regenerieren und auch das Schmerzempfinden wird geringer. Dann spielt die Ernährung eine Rolle (siehe unter Arthrose). Dann gibt es Ausleitungsverfahren wie Panchakarma, Shat Kriya und Shank Prakshalana. Und im Yoga gibt es auch mentale Techniken, mit denen man sich vom Schmerz lösen kann. Das reicht von Achtsamkeitsmeditation über Selbsthypnose, Autosuggestion, Affirmationen, bis zur Bewusstseinslenkung und anderes. Es gibt eine Menge Dinge, die man tun kann, um mit Hüftgelenksarthrose besser umzugehen.


== Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) - Yoga hilft ==
== Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) - Yoga hilft ==

Version vom 17. April 2021, 12:51 Uhr

Hüftgelenksarthrose ist eine degenerative Erkrankung der Hüftgelenke. Mehr Infos zur Hüftgelenksarthrose findest du unter dem Hauptartikel Hüftgelenk-Arthrose.

Hüftgelenksarthrose – Yoga hilft Hüftgelenksarthrose ist ein komplexes Krankheitsbild, das sehr viele Menschen mit fortschreitendem Alter haben. Hüftgelenksarthrose ist manchmal Ursache für künstliche Hüftgelenke. Für manche Menschen sind diese künstlichen Hüftgelenke ein großer Segen und ermöglichen ihnen wieder eine Teilhabe am normalen Leben. Manche sagen auch, dass viel zu viele künstliche Hüftgelenke eingebaut werden und dass man mit sogenannten konservativen Verfahren noch sehr viel länger Menschen mobilisiert halten könnte. Von einem knöchernen Standpunkt gibt es im Hüftgelenk die Hüftpfanne und die Gelenkkugel. Da sind jeweils Knorpelschichten drauf. Drum herum ist eine Kapsel. Dann sind da starke Bänder, die das alles miteinander festhalten. Und dann gibt es die Gelenkflüssigkeit und all das führt dazu, dass starke Kräfte dort wirken können und es gleichzeitig flexibel ist. Die Hüftgelenke sind schon geniale Strukturen, dass dort doch so viele Kilogramm Mensch sein können und man auch springen kann und so weiter. Letztlich gibt es ja sogar Hüftgelenke für Elefanten, die tragen noch einmal ein ganz anderes Gewicht und es funktioniert auch. Der Mensch wird älter und wenn er älter wird, dann funktioniert das mit dem Wiederaufbau der Körperteile nicht mehr so gut. Irgendwann kann es sein, dass die Gelenkflüssigkeit nicht mehr so gut ausgeschüttet wird. Irgendwann kann der Knorpel auf irgendeine Weise zurückgebildet werden. Es können irgendwelche Miniverletzungen kommen, durch einen Sturz, das kann an den Knorpeln zu Schädigungen führen. Es kann auch sein, dass es die Knochen irgendwo aus wölbt, dass es Knochensporen gibt und dass der Knochen nicht mehr glatt ist und auch das kann zu Verletzungen führen. So gibt es gar nicht mal wenige Menschen, wo der Knorpel immer weniger wird, bis zum Schluss fast Knochen auf Knochen ist. Heutzutage sagt man, nur dann, wenn der Schmerz so stark ist, dass der Mensch nicht mehr richtig gehen kann und keine konservative Behandlung zum Erfolg geführt hat, sollte ein künstliches Hüftgelenk eingebaut werden. Die Operation ist nämlich durchaus gar nicht so einfach und wenn sie schief geht, hat man ein größeres Problem als vorher. Das sage ich obgleich ich viele Menschen kenne mit künstlichem Hüftgelenk, die sagen, dass sie seitdem ein neues Leben bekommen haben. Was kann man machen bei Hüftgelenksarthrose vom konservativen Standpunkt, was dann auch letztlich der Yoga Standpunkt ist? Grundsätzlich gilt bei Arthrose Muskelstärkung, Dehnung, Minibewegung. Das sind die drei Hauptdinge. Dann spielt Entspannung eine Rolle, Ernährung, Ausleitungsverfahren und dann auch mentale Verfahren zum Umgang mit Schmerz. Stärkung: Um Hüftgelenksarthrose weniger schmerzhaft zu machen, müssen die umliegenden Muskeln gestärkt werden. Man darf sich nicht schonen bei Hüftgelenksarthrose, sondern im Gegenteil, es gilt zu mobilisieren. Hier gilt es insbesondere den Oberschenkel Quadrizeps zu stärken, es gilt den Oberschenkel Bizeps zu stärken, es gilt die Adduktoren zu stärken und die Abduktoren. Zu all diesen Muskeln gibt es Yogaübungen. Also grundsätzlich, die Muskeln müssen gestärkt werden. Dehnung: Die Muskeln müssen gedehnt werden, und zwar in alle Richtungen. Du dehnst das Hüftgelenk indem du dich nach vorne beugst. Du dehnst das Hüftgelenk indem du zum Beispiel dich nach hinten beugst, oder wenn das geht ist durchaus auch der Ausfallschritt gut, beziehungsweise wird der auch als Reiterstellung bezeichnet. Und dann gilt es auch, das Hüftgelenk nach außen zu dehnen zum Beispiel durch die Grätschhaltung. Und dann gilt es auch die Oberschenkel nach innen zu beugen, indem du zum Beispiel im Drehsitz den Fuß über das andere Knie gibst. So hast du gedehnt. Grundsätzlich bei Kraft gilt es zwei oder drei Mal die Woche, geht auch jeden Tag, die Kraftübungen zu machen. Kurze, intensive Belastung ist durchaus gut. Bei der Dehnung gilt am besten 30 bis 60 Sekunden in der Dehnung bleiben, zehn bis 20 Sekunden Minimum. Kraftübung ist intensiv, Dehnübungen macht man eher sanft. Minibewegungen: Minibewegungen sind der dritte Teil dieser Strategie, was zum Beispiel heißen kann, dass du zwischendurch ein Bein vor und zurück hängen lässt, nach links und nach rechts. Natürlich kannst du sagen, wer Hüftgelenksarthrose hat, der wird vermutlich Schwierigkeiten haben, auf einem Bein zu stehen, aber es ist durchaus hilfreich es zu probieren. Ansonsten gibt es natürlich Bewegung wie spazieren gehen, regelmäßig gehen oder auch Fahrrad fahren oder auch Standfahrrad fahren, ständig in Bewegung bleiben ist wichtig. So wird die Gelenkschmiere aktiviert und so wird auch der Knorpel weiter regeneriert. Und auch gilt, viele denken, dass die Hüftgelenksarthrose an sich schmerzhaft ist. Das ist es häufig nicht. Oft ist es nicht, dass irgendwo im Gelenk selbst der Schmerz ist, sondern es sind die umliegenden Muskeln und Bänder. Denn bei Hüftgelenksarthrose ist die Statik eine andere. Die Hüftgelenke sind nicht mehr so flexibel, es ist nicht mehr so geschmiert. Und so ist die Statik eine andere und deshalb protestieren die Muskeln und fangen an weh zu tun. Wenn man aber dann trainiert, durch Stärkung, Dehnung und ständige Bewegung, gewöhnen sich die Muskeln an die geänderte Statik. Dann tut es weniger weh. Nächster Punkt nach diesen drei wichtigsten Punkten ist die Entspannung. Es gilt täglich zu entspannen, zum Beispiel mit einer Tiefenentspannungstechnik. In der Tiefenentspannung kann der Körper besser regenerieren und auch das Schmerzempfinden wird geringer. Dann spielt die Ernährung eine Rolle (siehe unter Arthrose). Dann gibt es Ausleitungsverfahren wie Panchakarma, Shat Kriya und Shank Prakshalana. Und im Yoga gibt es auch mentale Techniken, mit denen man sich vom Schmerz lösen kann. Das reicht von Achtsamkeitsmeditation über Selbsthypnose, Autosuggestion, Affirmationen, bis zur Bewusstseinslenkung und anderes. Es gibt eine Menge Dinge, die man tun kann, um mit Hüftgelenksarthrose besser umzugehen.


Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) - Yoga hilft

Kurzes Vortragsvideo zum Thema Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) - Yoga hilft

Sprecher/Autor/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Buchautor, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Siehe auch

Hüftgelenksarthrose gehört zu den Erkrankungen, Krankheiten. Insbesondere gehört Hüftgelenksarthrose zu den Erkrankungen des Bewegungsapparates, Erkrankungen des Beines, Schmerzerkrankungen.

Arthrose Erkrankungen

Seminare und Ausbildungen zu den Themen Yoga bei Beschwerden und Yogatherapie

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