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Version vom 9. April 2013, 11:28 Uhr
Dauer
Dauer der Meditationsübungen
Der indische Yoga Meister Swami Sivananda schreibt über die Dauer von Meditation und Meditationsübungen:
Anfangs kann man eine halbe Stunde am Morgen von vier bis vier Uhr dreißig und eine halbe Stunde am Abend von acht bis acht Uhr dreißig meditieren. Die Morgenzeit, wenn die Gedanken nach einem tiefen Schlaf erfrischt sind und die Sattva-Eigenschaften im Körper wie in der Atmosphäre vorherrschen, ist die beste. In seinem Buch "Yoga Vasishta" sagt Shri Vasishta: "0 Rama, schenke mir am Anfang ein Viertel deines Denkens zur Meditation, ein weiteres Viertel zur Pause, ein drittes Viertel zum Studium und das letzte zum Dienst für den Guru. Später drei Achtel zur Meditation, ein Achtel zur Pause, drei Achtel zum Studium, ein Achtel zum Dienst für den Guru."
Pause bedeutet hierbei Zeit für Handlungen wie Waschen, Reinigen usw., nicht für Golf oder Fußballspiel. Sie bedeutet Entspannung und Ablenkung der Gedanken nach Konzentration und Meditation, um zu vermeiden, dass die Gedanken sich erschöpfen und weitere Arbeit verweigern. Später soll die Hälfte der Zeit der Meditation gewidmet sein, die andere Hälfte dem Studium. Der Schüler soll die Zeit der Meditation allmählich ausdehnen, nach zwei Monaten auf je eine Stunde, morgens von vier bis fünf Uhr und abends von acht bis neun Uhr, nach einem Jahr auf eineinhalb Stunden am Morgen und Abend, im dritten auf je zwei Stunden, im vierten Jahr auf je drei Stunden am Morgen und am Abend. Dies sollte das Normale sein.
Ein ernster Sadhak aber mit starker Vitalität und subtilem Intellekt wird schon im ersten Jahr seines Sadhana sechs Stunden meditieren. Gleichzeitig soll der Schüler geeignete Bücher wie Upanishaden, Yoga Vasishta, die Gita, Viveka Chudamani, avadhutha gita studieren. Ein solches Studium ist wahrhaft erhebend. Sechs Stunden Meditation und sechs Stunden Studium ist eine Wohltat. Es kann zur Kontemplation (nidhidhyasana) während vierundzwanzig Stunden führen. Wichtig ist das Einhalten einer sattva-Diät (mithahara). Ein überladener Magen macht schläfrig und stört die geistige Schulung. Ein Schlemmer, ein der Sinnenfreude hingegebener oder träger Mensch kann nicht mit Erfolg meditieren. Milchdiät macht den Körper gewichtslos, so daß man bequem stundenlang in einer Stellung verharren kann. Fühlt man sich matt, kann man einen oder zwei Tage lang ein wenig Reis, Graupen mit Milch oder eine andere leichte Diät zu sich nehmen. Wer eine Arbeit zu verrichten, Vorträge zu halten oder andere geistige Aufgaben auszuführen hat, braucht dagegen substantiellere Nahrung. In der Gita stehen oft Ausdrücke wie: anaya cheta (nicht an einen anderen denken), mac/lita, nitya yukta, manmana, ekagram, mahah und sarva-bhava. Alle diese Ausdrücke bedeuten, daß man sein ganzes Denken voll und ganz auf Gott richten muß. Nur dann kann man Selbstverwirklichung erreichen. Läßt sich auch nur ein Gedankenstrahl ablenken, ist es unmöglich, Gottes-Erfahrung zu erlangen. Sei. still. Erkenne dich. Erkenne »Das«. Versinke im »Das«. Die Wahrheit ist ganz rein und einfach. Ein einsamer Ort, geistige Schwingungen, ein kühler Fleck mit gemäßigtem Klima sind für die Konzentration der Gedanken unbedingt notwendig. Wie das Salz sich im Wasser auflöst, so löst sich der sattlla-erfüllte Geist während der Meditation über Brahma, das innerste Wesen (adhisthana), in Schweigen auf. Ein Anfänger soll zu Beginn der Meditation zehn Minuten lang heilige Strophen (slzlokas) und erhabene Hymnen (stotras) aufsagen. Dies wird seine Gedanken erheben und ihn von weltlichen Gegenständen abziehen. Anschließend soll er in ständiger, ernster Anstrengung sein Bewußtsein auf einen Punkt konzentrieren, bis er völlig darin aufgeht (nishtha). Bei Beginn der Meditation muß vor seinem inneren Auge das Bild Gottes oder Brahmas stehen