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Version vom 15. Juni 2015, 15:09 Uhr
Gesundheit und Kleidung
Artikel von Swami Sivananda aus seinem Buch „Practice of Nature Cure“ der Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
Am Anfang der Entstehungsgeschichte waren Mann und Frau nackt. Es gab keine Fabriken, die Kleider herstellten. Es gab keine Schneider, die schöne Kleider, Anzüge und Mäntel nähen konnten. Schamgefühl und Etikette waren damals unbekannt. Die Menschen waren in Frieden, gesund und glücklich. Heute lebt der Mensch in einer künstlichen Welt. Er ist zum Sklaven der Mode geworden. Er trägt enge Kragen, Krawatten und enge Gürtel die eine gute Durchblutung behindern. Die perfekte Kleidung gibt Bewegungsfreiheit, drückt nicht, ist anmutig, schön, bequem, zweckmäßig und günstig. Heute tragen die Menschen zu viel Kleidung. Das ist nicht gesund. Wer leicht bekleidet ist, ist stark und gesund. Wer zuviel anzieht wie Flanellhemd, Pullover, Jacke und Mantel ist schwach und krank. Wolle und Seide auf der Haut schützen vor Elektrizität und begrenzen die giftigen Ausstrahlungen des Körpers.
Weiß oder sanfte Farben lassen die vitalisierende Kraft der Sonnenstrahlen durch. Der Stoff bleibt kühl. Rot ist erwärmend, speziell in Fußnähe. Rote Unterwäsche ist sehr gut bei Rheuma. Gelbe Unterwäsche regt die Nerven im Falle einer Lähmung an. Enge Schuhe entstellen die Zehen und setzen den Fuß einem unnatürlichen Druck aus. Stiefel, die den ganzen Fuß bedecken, sind nicht gut. Stoffschuhe sind besser als Lederschuhe. Enge Korsetts sind schädlich für Frauen. Sie führen zu Verkrampfung lebenswichtiger Bauchorgane und verhindern eine gute Durchblutung.
Die Widerstandskraft des Menschen geht verloren, wenn er zu viel Kleidung trägt. Das völlige Bedecken des Körpers schadet der Gesundheit. Enge und dicke Kleidung sind schädlich.
Die Menschen in Indien sollten die Mode und den Kleidungsstil der Menschen aus dem Westen nicht imitieren, sondern einfache, dünne, Baumwollkleidung tragen. Nachahmung ist Unwissenheit. Man sollte sich nicht zum Sklaven der Modeschöpfer machen und kein Geld für Kleidung verschwenden. Enge Hosen schaden der Gesundheit, besser ist lose Kleidung. Wolle erhitzt den Körper. Baumwolle ist das Beste für das indische Klima. Die Aufnahme von Schweiß muss bei der Auswahl der Kleidung beachtet werden. Wenn der Körper der frischen Luft, Hitze und Sonne ausgesetzt ist, dann wird die Haut stimuliert und Schweiß wird abgesondert. Wenn die Haut blockiert ist, dann wird auch der Schweiß in den Poren blockiert.
Einfache leichte Kleidung kann einfach gewaschen werden. Die Kleidung, vor allem Unterwäsche, sollte zu Hause gewaschen werden, um Hautkrankheiten zu vermeiden.
Viel Geld wird für modische Kleidung und Modeschauen verschwendet. Von den Resten der Eitlen könnte man die ganze Welt bekleiden. Man sollte kein Geld für modische Kleidung verschwenden sondern einfache Kleidung tragen. Das Geld, das man spart, kann man nutzen, um den Armen zu helfen. Ein solcher Dienst macht das Herz rein. Um wirklich glücklich zu sein, braucht man keine Anzüge und Pelzmäntel sondern einfache Kleidung.
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: „Practice of Nature Cure“, Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
- Vasant Lad und David Frawely, Die Ayurveda Pflanzenheilkunde
- Hans Heinrich Rhyner, Das neue Ayurveda Praxis Handbuch
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