Mahabashya: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Mahabashya''' ([[Sanskrit]]: Mahabashya ''n.'') = der große Kommentar | '''Mahabashya''' ([[Sanskrit]]: Mahabashya ''n.'') = der große Kommentar des Grammatikers Patanjali | ||
Der Ausdruck Mahabhashya setzt sich aus [[maha]] (groß) und [[bhashya]] ([[Kommentar]], Erklärung) zusammen und bedeutet wörtlich „großer Kommentar“. | Der Ausdruck Mahabhashya setzt sich aus [[maha]] (groß) und [[bhashya]] ([[Kommentar]], Erklärung) zusammen und bedeutet wörtlich „großer Kommentar“. | ||
Aktuelle Version vom 6. Dezember 2025, 03:03 Uhr
Mahabashya (Sanskrit: Mahabashya n.) = der große Kommentar des Grammatikers Patanjali
Der Ausdruck Mahabhashya setzt sich aus maha (groß) und bhashya (Kommentar, Erklärung) zusammen und bedeutet wörtlich „großer Kommentar“.
Bei Patanjali bezieht sich der Begriff jedoch nicht auf ein Werk von Patanjali selbst, sondern auf die traditionelle Bezeichnung des umfassenden Kommentars, der im Rahmen der grammatischen Tradition über das Werk des berühmten Patañjali (dem Autor des Mahabhashya) steht. Genauer: In der indischen Sanskritgrammatik ist „Mahabhashya“ der große, systematische Kommentar des Grammatikers Patañjali (ca. 2. Jahrhundert v. u. Z.) zu den kurzen Axiomen (sutras) des Panini und den erläuternden Bemerkungen von Katyayana. Dieses Mahabhashya ist kein bloßer Zusatz, sondern eine tiefgehende, oft polemische und philosophisch reflektierte Behandlung grammatischer Fragen, die die Regeln des Panini auslegt, Fälle untersucht, Einwände und Gegenargumente darlegt und Beispiele sowie Ableitungen bringt.
Im Kontext der sprachwissenschaftlichen Tradition Indiens hat Patañjalis Mahabhashya enorme Bedeutung: Es verbindet formale Grammatik mit hermeneutischer Methodik und Theorie der Sprachbedeutung, diskutiert Interpretationsprinzipien und zeigt, wie aus den knappen sutras konkrete sprachliche Formen abgeleitet werden. Patañjali behandelt nicht nur rein technische Fragen der Morphologie und Syntax, sondern setzt grammatische Regeln in Beziehung zu sprachphilosophischen Problemen (z. B. Bedeutung, Referenz, Kontextabhängigkeit) und zur Praxis der Sprachverwendung. Stilistisch ist das Mahabhashya bekannt für seine ausführlichen Streitgespräche mit früheren Autoren, seine kritischen Einwände und seine sorgfältigen Begründungen, wodurch es zu einem grundlegenden Text für das Verständnis der klassischen Sanskritgrammatik und ihrer theoretischen Grundlagen geworden ist.