Bußübung
Bußübung ist eine Übung, die man macht, um Buße zu tun. Im christlichen Sinne bedeutet Buße eine Handlung, die man macht um getanes Unrecht, begangene Sünde, wieder gut zu machen. Eine Bußübung ist eine religiöse Praxis, meist eine unangenehme, die man sich zufügt. Ein anderes Wort für Bußübung ist Kasteiung, wobei man Kasteiungen auch machen kann, ohne für eine Sünde zu büßen, einfach nämlich um Körper und Geist unter Kontrolle zu bekommen.
Beispiele für Bußübungen
Beispiele für Bußübungen sind
- Fasten
- Schweigen
- Tragen härener Gewänder
- Nachtwache
- Dornengürtel
- Geißelung
Kollektive Bußübungen
Menschen insbesondere im Mittelalter haben nicht nur Bußübungen für eigene Verfehlungen ausgeführt. Sie haben auch Bußübungen für Sünden anderer im Dorf, im Land, ausgeführt. Insbesondere bei Ausbruch von Epidemien wie Pest und Cholera, bei Dürre und Überschwemmungen und Kriegen war die Vorstellung, dass Gott die Menschen für ihre Sünden bestraft. So machten Menschen Bußübungen, um die Schuld zu sühnen, damit die Epidemien, Naturkatastrophen, Kriege wieder aufhören.
Kritik an Bußübungen
Kritik an christlichen Bußübungen gab es immer wieder, auch von kirchlicher Seite. Martin Luther konnte ihnen gar nichts abgewinnen.
Bußübungen in Indien
Die ersten Missionare und Indologen haben spirituelle Praktiken in Indien gerne als Bußübungen übersetzt. Für die Missionare wirkten all die exotischen Praktiken wie Bußübungen aus vergangenen Zeiten. In Indien ist der christlich konnotierte Begriff Bußübung fehl am Platz.
