Wechselatmung im Rhythmus 4:10:8

Aus Yogawiki

Wechselatmung im Rhythmus 4:10:8 oder Anuloma Viloma im Rhythmus 4:10:8, ist eine Form des Pranayama in dem bestimmten Atemrhytmus: 4 Sekunden einatmen, 10 Sekunden Luft anhalten und 8 Sekunden ausatmen. Dabei findet die Ein- und Ausatmung jeweils im Wechsel mit dem rechten bzw. linken Nasenloch statt, daher auch der Name "Wechselatmung". Wörtlich übersetzt heißt Anuloma `mit dem Strich´ und Viloma `entgegengesetzt´ und beschreibt so die beiden jeweils gegensätzlichen Atemrichtungen durch das jeweils rechte bzw. linke Nasenloch.

Wechselatmung


Praxisvideo - Wechselatmung im Rhythmus 4:10:8

In diesem Übungsvideo leitet Sukadev die Wechselatmung im Rhythmus 4:10:8 an.

Fingerhaltung bei der Wechselatmung

Auszug aus dem Buch "Das Große Yoga Vidya Pranayama Buch" von Sukadev Bretz, Copyright Yoga Vidya Verlag.

Beim Luftanhalten nach dem Einatmen verschließt du die Nasendurchgänge mit Daumen und Ringfinger der rechten Hand. Du hältst die rechte Hand in Vishnu Mudra: Zeigefinger und Mittelfinger sind gebeugt.

  • Die Finger sind an den Nasenflügeln selbst und drücken diese nach unten. Korrektur: Fingerkuppen an der kleinen Mulde oberhalb des Nasenflügels.
  • Im Normalfall verschließt du mit Daumen und Ringfinger der rechten Hand. Der kleine Finger bleibt entspannt neben dem Ringfinger. - In manchen Traditionen wird auch der kleine Finger mit an die Mulde gelegt. Wenn du das so gelernt hast, kannst du es auch so machen.
  • Zeige- und Mittelfinger sind gebeugt zu Vishnu Mudra. – In manchen Traditionen wird der Zeigefinger, manchmal auch Zeige- und Mittelfinger, stattdessen auf das 3. Auge gelegt. Wir lehren und praktizieren das in unserer Tradition nicht so, denn der Zeigefinger gilt als der „Ego-Finger“, den wir nicht mit dem 3. Auge verbinden wollen. Aber wenn du es so gelernt hast oder lieber magst, kannst du es auch so machen.
  • Was machst du bei der Ausatmung mit dem Finger, der gerade nicht verschließt, weil du durch das jeweilige Nasenloch ausatmest? Da gibt es mehrere Möglichkeiten:
  1. Der Finger bleibt weiter an der Nase/in der Mulde liegen. Man hebt nur den Druck auf.
  2. Der Finger wird ein klein wenig gelöst, so dass er den Nasenflügel nur ganz leicht berührt. Das hat den Vorteil, dass man merkt, ob sich die Nasenflügel bewegen oder nicht.
  3. Der Finger kann ein klein wenig von der Nase weg sein und die Nase nicht mehr berühren. So lehren wir es in unserer Tradition, denn dann gibt man Ida und Pingala Raum beim Ausatmen)
  4. Der Finger kann ganz weit weg abgespreizt sein. Manchmal kann das helfen, dass das Nasenloch sich etwas mehr öffnet.

Probiere aus, welche Fingerhaltung sich für dich am besten anfühlt beim Ausatmen.

Schaue dir das folgende Kursvideo ab Minute 38:08 an: Prana, Ujjayi, Surya Bheda, Sushumna

Wirkungen der Wechselatmung

* Körperlich Wechselatmung (Anuloma Viloma) hilft, die Lungenkapazität zu erhöhen und die Atmung unter Kontrolle zu bringen. Besonders die Perioden des Atem-Anhaltens sind ein gutes Training für Herz und Kreislauf. Anuloma Viloma hilft, die Nasendurchgänge zu öffnen. Wechselatmung ist vorzüglich gegen Allergien, Heuschnupfen und Asthma und wirkt vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Die Wechselatmung wirkt ausgleichend und harmonisierend auf alle Körpersysteme.

* Energetisch Nadi Shodana heißt "Reinigung der Nadis". Alle 72000 Nadis werden geöffnet, so dass Prana, die Lebensenergie, besser fliessen kann. Insbesondere Ida, Pingala und Sushumna werden geöffnet, Sonnen- und Mondenergie in Ida und Pingala harmonisiert. Durch das Öffnen der Sushumna kann das Prana in die höheren Chakras fließen. Durch Konzentration kann man das Prana hinschicken, wo man es haben möchte.

* Geistig Wechselatmung fördert die Konzentrationsfähigkeit und bereitet den Geist auf die Meditation vor. Wechselatmung hilft, zur inneren Ruhe und Kraft zu finden. Emotionelle Ungleichgewichte werden umgewandelt in das ruhige Gefühl der Stärke und Kraft.

Literatur

Weblinks

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