Transliteration

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Transliteration ist die Übertragung von Wörtern aus einer Indische Schriftsysteme |Schrift]] in eine andere. Insbesondere beim Sanskrit gibt es verschiedene Formen der Transliteration. Sanskrit wird, ebenso wie Hindi, Gujarati und Bengali, ursprünglich in der Devanagari Schrift geschrieben. Um Sanskrit Wörter in einer Schrift schreiben zu können, die Europäer und Amerikaner lesen können, bedarf es der Transliteration, die auch als Transkription und auch als Umschrift bezeichnet wird.

Die Transliteration der Sanskrit Mantras ist eine besondere Herausforderung: Lesbarkeit, leichte Schreibbarkeit und Korrektheit müssen gegeneinander abgewogen werden

Im engeren Sinn ist Transliteration eine buchstabengetreue Umschrift von einer Schrift in eine andere, meist mit diakritischen Zeichen, also mit Punkten, Strichen. Und Transkription ist die aussprachebasierte Darstellung einer Sprache anhand von phonetischen Zeichen. In Bezug auf Sanskrit bzw. Devanagari werden die Bezeichnungen Transkription, Transliteration und Umschrift meistens gleich verwendet - da Devanagari ja eine streng phonetische Schrift ist.

Verschiedene Arten der Sanskrit Transliteration

Beim Sanskrit gibt es verschiedene Formen der Transkription, der Transliteration. Sanskrit hat 50 Buchstaben, das römische (und deutsche Alphabet) etwa halb so viele (deutsch 26). Sanskrit hat Laute, die es im Deutschen z.B. nicht gibt - ebenso wie es deutsche Laute gibt, die es im Sanskrit nicht gibt. So ist also die Frage, wie man die unterschiedlichen Laute/Buchstaben der Sanskritsprache in die europäische Schrift überträgt, also transliteriert. Man kann drei Grundarten der Transliteration unterscheiden:

  • IAST Transliteration, auch wissenschaftliche Transkription genannt.
  • Vereinfachte Transliteration, auch Hunter Transliteration, "Hunterian Transliteration" genannt
  • Computer-optimierte Transliterationen, welche den Devanagari Schriftzeichen eineindeutige Schriftzeichen einer Computer Tastatur zuweisen, indem sie die in europäischen Sprachen nicht vorhandenen Sanskrit Buchstaben Großbuchstaben oder Satzzeichen zuweisen, die es im Sanskrit nicht gibt.

IAST Transliteration

Die IAST Transliteration, auch wissenschaftliche Transkription genannt, ist der quasi-Standard für alle, die Sanskrit Texte korrekt aussprechen wollen, ohne auf Devanagari zugreifen zu wollen.

In der IAST Sanskrit Transliteration werden den Devanagari Schriftzeichen eineindeutige europäische Schriftzeichen ("Römische Schrift") mit und ohne diakritische Zeichen (also Punkte und Striche über oder unter den Schriftzeichen) zugeordnet. Wer also IAST (und Sanskrit) kennt, der kann Sanskrit Wörter eindeutig korrekt aussprechen, auch wenn er das konkrete Wort vorher noch nie gesehen hat. IAST ist zum Standard geworden, insbesondere bei Indologen, die 1896 (nach anderen Aussagen auf dem Orientalistenkongress in Athen 1912) diese IAST Schrift zum Standard erhoben haben.

Vereinfachte Sanskrit Transliteration - Hunter Transliteration

Die vereinfachte Transliteration, auch Hunter Transliteration, "Hunterian Transliteration" genannt, wurde entwickelt in der Mitte des 19. Jahrhundert von Charles Wilkins, William Jones und William Wilson Hunter. Hier wird verzichtet auf diakritische Zeichen und in Kauf genommen, dass man Sanskrit nicht 100% korrekt aussprechen kann. Der Vorteil der Hunter Transliteration ist, dass das Schriftbild ähnlich aussieht wie bei europäischen Sprachen. Die Hunter Transliteration wurde 1872 von der englischen Kolonialregierung im India Council Meeting für verbindlich erklärt. Die Hunter Transliteration wurde 1954 von der indischen Regierung nochmals bestätigt. In einer Variation werden die langen Vokale mit einem Strich über dem Vokal gekennzeichnet.

Die meisten Yoga Bücher, auch die im Yoga Vidya Verlag erschienenen, nutzen die Hunter Transliteratiion.

Harvard-Kyoto, Velthuis, Itrans, SLP1 - Computeroptimierte Sanskrit Transliteration

IAST ist seit 1900 die Standard-Schrift für Sanskrit Texte. Allerdings konnten die ersten Computer IAST nicht auf dem Bildschirm darstellen und auch nicht auf der Computer Tastatur schreiben. Daher wurden von Sanskrit (und Hindi) Liebhabern und Schreibern 1990-2010 gerade in Emails und im Internet Velthuis, Harvard-Kyoto und Itrans als Alternative entwickelt und verwendet. Seit ca. 2005 können die meisten Computer IAST und Devanagari auch darstellen. Daher werden heutzutage auch im Internet und per Email Sanskrit Texte entweder in der vereinfachten Transkription geschrieben/veröffentlicht - oder eben in IAST oder Devanagari. Harvard-Kyoto, Itrans, Velthuis, SLP1 werden heute nur noch verwendet, um Sanskrit Texte schnell schreiben zu können, und dann im Internet mit einem Sanskrit Transliterations-Tool in IAST (Unicode) oder Devanagari zu transkribieren. Hier hat sich Harvard-Kyoto und Itrans als schneller schreibbar entwickelt.

Velhtuis Sanskrit Transliteration

Velthuis ist ein System, das 1996 entwickelt wurde von Frans Velthuis. Velthuis hat den Vorteil, dass es alle Buchstaben des Devanagari Alphabets ohne diakritische Zeichen und damit direkt am PC darstellen kann. Velthuis hat den Nachteil, dass es kaum in Gebrauch ist... De facto findet man Velthuis nur in wenigen Dokumenten, und ausschließlich im Internet, vor allem in Texten, die 1996-2005 online gestellt wurden.

Harvard Sanskrit Transliteration

Harvard-Kyoto erscheint einfacher als IAST, enthält keine diakritischen Zeichen, ist auf Computer Tastatur schreibbar. Statt diakritscher Zeichen werden Groß- und Kleinbuchstaben verwendet. Harvard-Kyoto wird aber selten verwendet. Harvard-Kyoto hat den Vorteil, dass es für jemanden, der IAST oder Devanagari kennt, sehr schnell lernbar ist. Harvard-Kyoto ist in vielen Internet Seiten, die von Indologie Abteilungen großer Universitäten erstellt wurden (z.B. die ganzen Wörterbücher der Universität Köln) immer noch in Gebrauch.

Itrans Sanskrit Transliteration

itrans, auch geschrieben ITRANS, hat sich heutzutage in der Internetwelt durchgesetzt. Vermutlich deshalb, weil es schon früh Itrans Software Pakete gab, mit dem die indischen Schriftarten einfach erzeugt werden können. Itrans hat sich in einer Newsgroup entwickelt. Daher findet man Itrans auch mehr in Dokumenten, die von Nichtakademikern hochgeladen werden. Für Itrans gab es die ersten Transliterations-Tools.

SLP1 Sanskrit Transliteration

SLP1 ist eigentlich die eineindeutigste Transkription, die jedem Sanskrit Buchstaben einen eineindeutigen einzelnen Buchstaben auf der Computer Tastatur zuweist (unter Ausschöpfung von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Q) - wird aber sehr selten verwendet.

Sanskrit Transliteration hier im Wiki

Hier im Wiki findest du bei den meisten Einträgen:

  • Vereinfachte Transkription / Hunter Transliteration
  • Devanagari
  • IAST wissenschaftliche Transkription
  • Bei vielen Sanskrit Begriffen (nicht bei allen) findest du die auch Harvard-Kyoto, Velthuis und Itrans

Verschiedene Transliterationen - Textbeispiel

Hier das Mahamrityunjaya Mantra in verschiedenen Schreibweisen - so bekommst du den besten Überblick, wie die verschiedenen Umschriften, Transliterationen, aussehen:

  • Devanagari
ॐ त्र्यम्बकṃ यजामहे सुगन्धिṃ पुष्टिवर्धनम् / /
उर्वारुकम् इव बन्धनान् मृत्योर् मुक्षीय मामृतात् //
  • IAST Wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen
om tryambakaṃ yajāmahe sugandhiṃ puṣṭi-vardhanam /
urvārukam iva bandhanān mṛtyor mukṣīya māmṛtāt //
  • Velthuis
om tryambakaṃ yajaamahe sugandhiṃ pu.s.tivardhanam /
urvaarukam iva bandhanaan m.rtyor muk.siiya maam.rtaat //
  • Harvard-Kyoto
om tryambakaṃ yajAmahe sugandhiṃ puSTivardhanam /
urvArukam iva bandhanAn mRtyor mukSIya mAmRtAt //
  • Itrans
om tryambakaṃ yajAmahe sugandhiṃ puShTivardhanam /
urvArukam iva bandhanAn mR^ityor mukShIya mAmR^itAt //
  • In vereinfachter Umschrift, Hunter Transliteration:
om tryambakam yajamahe sugandhim pushtivardhanam /
urvarukam iva bandhanan mrityor mukshiya mamritat //

Transliteration Vergleich - alle Sanskrit Buchstaben in verschiedenen Transkriptionen

Hier ein Vergleich aller Sanskrit Buchstaben in verschiedenen Transkriptionen. Vereinfachte Transkription (Hunter) ist hier aupen vorgelassen

Sanskrit Vokale Transliteration

Devanāgarī IAST Harvard-Kyoto ITRANS Velthuis SLP1
a a a a a
ā A A/aa aa A
i i i i i
ī I I/ii ii I
u u u u u
ū U U/uu uu U
e e e e e
ai ai ai ai E
o o o o o
au au au au O
R RRi/R^i .r f
RR RRI/R^I .rr F
lR LLi/L^i .l x
lRR LLI/L^I .ll X
अं M M/.n/.m .m M
अः H H .h H
अँ .N ~

Konsonanten

Die Devanāgarī Konsonanten-Buchstaben enthalten in sich den -a Klang. In allen Transliteration Schemata muss das a als "a" mit aufgeführt werden..

Devanāgarī IAST Harvard-Kyoto ITRANS Velthuis SLP1
ka ka ka ka ka
kha kha kha kha Ka
ga ga ga ga ga
gha gha gha gha Ga
ṅa Ga ~Na "na Na
ca ca cha ca ca
cha cha Cha cha Ca
ja ja ja ja ja
jha jha jha jha Ja
ña Ja ~na ~na Ya
ṭa Ta Ta .ta wa
ṭha Tha Tha .tha Wa
ḍa Da Da .da qa
ḍha Dha Dha .dha Qa
ṇa Na Na .na Ra
ta ta ta ta ta
tha tha tha tha Ta
da da da da da
dha dha dha dha Da
na na na na na
pa pa pa pa pa
pha pha pha pha Pa
ba ba ba ba ba
bha bha bha bha Ba
ma ma ma ma ma
ya ya ya ya ya
ra ra ra ra ra
la la la la la
va va va/wa va va
śa za sha "sa Sa
ṣa Sa Sha .sa za
sa sa sa sa sa
ha ha ha ha ha

Irreguläre Konsontant-Verbindungen

Devanāgarī ISO 15919 Harvard-Kyoto ITRANS Velthuis SLP1
क्ष kṣa kSa kSa/kSha/xa k.sa kza
त्र tra tra tra tra tra
ज्ञ jña jJa GYa/j~na j~na jYa
श्र śra zra shra "sra Sra

Andere Konsonanten (kommen nicht im Sanskrit vor, aber in anderen indischen Sprachen)

Devanāgarī ISO 15919 ITRANS
क़ qa qa
ख़ k͟ha Kha
ग़ ġa Ga
ज़ za za
फ़ fa fa
ड़ ṛa .Da/Ra
ढ़ ṛha .Dha/Rha

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Siehe auch