Morbus Parkinson

Aus Yogawiki

Morbus Parkinson, auch als Schüttellähmung, Schüttelkrankheit, Parkinson-Syndrom, Parkinsonsche Krankheit bezeichnet, ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, die vor allem ältere Menschen befällt. Durch Dopamin-Mangel, der auf das Absterben von Nervenzellen in der Substantia nigra zurückzuführen ist, kommt es zu den typischen Symptomen wie Rigor (Steifheit der Muskeln), Tremor (unkontrolliertes Muskelzittern) und Bradykinese (verlangsamte Bewegungen - bis hin zur Akinese - (Bewegungslosigkeit) oder sogenannten Freezing-Episoden, bei denen der Patient sich vorübergehend gar nicht mehr bewegen kann und gewissermaßen "einfriert").

So viel Bewegung wie möglich heißt das Motto bei Morbus Parkinson

Morbus Parkinson kann zusammen mit Demenz und Depressionen auftreten. Die Depressionen können erfolgreich mit sanftem Yoga und mit Meditation behandelt werden. Auch der positive Einfluss von Yoga und Meditation auf Gehirn und Demenz ist durch Studien belegt.

Morbus Parkinson tritt selten vor dem 50. Lebensjahr auf; der Prozentsatz von Erkrankungen an Morbus Parkinson steigt vom 50. bis zum 75. Lebensjahr, danach sinkt die Rate stark ab. In Deutschland soll etwa 1% der Männer betroffen sein, bei den Frauen ist der Prozentsatz geringfügig niedriger.

Parkinson gilt in der Schulmedizin als noch unheilbar, doch zu Heilungen ist es schon gekommen (siehe Literaturhinweis Manfred J. Poggel unten und Video unter Therapie).

Ursachen von Morbus Parkinson/Parkinson-Syndrom

Ist die Krankheitsursache bekannt, dann sprechen Mediziner vom symptomatischen Parkinson-Syndrom; ist die Ursache unbekannt von Morbus Parkinson.

Morbus Parkinson (primär)

Die Ursachen für Morbus Parkinson sind ungeklärt; ein genetischer Zusammenhang wird vermutet, ist aber noch nicht nachgewiesen. Die Fälle mit ungeklärter Ursache machen etwa 75% der Erkrankungen aus.

Symptomatisches (sekundäres) Parkinson-Syndrom

Das symptomatische oder sekundäre Parkinson-Syndrom hat andere Erkrankungen zur Ursache und wurde z.B. in den Jahren des ersten Weltkriegs durch das Virus der Spanischen Grippe verursacht, durch die es zu Lungen-, aber auch zu Hirnhautentzündungen kam. Die Patienten mit Hirnhautentzündung entwickelten als Spätfolge das Parkinson-Syndrom.

Außer durch entzündliche Prozesse kann das Syndrom durch Stoffwechselstörungen, Medikamente (Dopamin-Antagonisten), Gefäßerkrankungen, andere neurodegenerative Erkrankungen, Vergiftungen durch Toxine (Mangan und Kohlenmonoxid) und Traumata (z.B. wiederholte Schläge beim Boxen) hervorgerufen werden.

Was geschieht bei Morbus Parkinson?

Bei Morbus Parkinson kommt es zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn (im "schwarzen" Hirnareal Substantia nigra, dessen Nervenzellen Melanin enthalten), die den Botenstoff Dopamin produzieren. Durch den entstehenden Dopaminmangel (und auch das entstehende Ungleichhewicht im Zusammenwirken mit anderen Botenstoffen) ist bei Morbus Parkinson die Übermittlung von Befehlen des Gehirns an die Muskeln gestört.

Symptome

Frühe Symptome, die auf Morbus Parkinson hindeuten können

Im Anfangsstadium von Morbus Parkinson können Symptome wie gesellschaftlicher Rückzug, Zittern einer Hand trotz Aufliegen auf dem Tisch, leiser werdende Stimme, Riechstörungen, Störungen in Gang (Schlurfen) und Haltung (vornüber gebeugt) und sich immer mehr verkleinerndes Schriftbild auftreten. Es kann ferner auf Morbus Parkinson hindeuten, wenn die Arme beim Gehen nicht mitbewegt werden. Verdacht auf Morbus Parkinson besteht aber nur, wenn mehrere dieser Symptome zutreffen.

Symptome im fortgeschrittenen Stadium von Morbus Parkinson

Zu den Hauptsymptomen von Morbus Parkinson gehören, wie schon erwähnt, das unkontrollierte Zittern von Muskeln (Tremor), die Muskelsteifigkeit (Rigor) und die Verlangsamung der Bewegungen bis hin zum Stillstand (Bradykinese, Akinese). Der Tremor ist häufig ein Ruhetremor, der in der Bewegung verschwindet; manchmal besteht er jedoch auch in der Bewegung weiter, was Alltagstätigkeiten schwierig macht.

Diese Symptome führen auch dazu, dass Patienten mit Morbus Parkinson Probleme mit der Haltung haben, nach vorn gebeugt gehen oder sich kaum auf den Beinen halten können; die Arme pendeln beim Gehen nicht, die Füße schlurfen am Boden entlang. Ellbogen und Knie sind leicht angewinkelt. Bewegungen gegen die Schwerkraft (wie Aufstehen) und schnelle Ausgleichsbewegungen bei Ungleichgewicht fallen schwer, daher stürzen Patienten mit Morbus Parkinson leicht.

Auch die Mimik kann gestört sein, die Patienten zeigen ein unbewegliches Maskengesicht; die Sprache kann monoton klingen und die Feinmotorik (z.B. Knöpfe schließen) ist beeinträchtigt. Das Schriftbild verkleinert sich zusehends.

Zu den Komplikationen gehören sogenannte Freezing-Episoden, bei denen der von Morbus Parkinson Betroffene z.B. beim Durchschreiten einer Tür in der Bewegung erstarrt und nicht mehr weitergehen kann. Die Episoden können auch durch Emotionen ausgelöst werden.

Patienten mit Morbus Parkinson leiden ferner häufig unter vermehrter Sekretion der Talgdrüsen des Gesichts (Salbengesicht), unter vermehrter Speichelsekretion, Riechstörungen (etwa 50% der Patienten), Sensibiltätsstörungen der Haut, nächtlichen Schweißausbrüchen, Schluckstörungen, Magen-, Darm- und Blasenstörungen, sexuellen Funktionsstörungen sowie Schlafstörungen (90%). Durch die Schlafstörungen wird auch der Tiefschlaf der Patienten mit Morbus Parkinson gestört; die Störungen sind auf unterschiedliche Phänomene wie Krämpfe, den Wunsch, sich im Bett zu drehen, das Restless-Legs-Syndrom und Traumverhaltensstörungen usw. zurückzuführen. Bei den Traumverhaltensstörungen "leben" Patienten mit Morbus Parkinson ihren Traum mit Körperbewegungen, während gesunde Menschen in der REM-Phase nur die Augen bewegen.

Auch Konzentrationsstörungen können auftreten.

Wie schon erwähnt, geht Morbus Parkinson nicht selten einher mit Demenz, Angst, Depressionen (50% der Patienten) und Apathie.

Diagnostik

Die Diagnose Morbus Parkinson wird gestellt, wenn mindestens zwei der genannten Hauptsymptome vorliegen (Tremor, Rigor, Brady- bzw. Akinese, Haltungsprobleme). Die Diagnosestellung erfolgt mittels neurologischer Untersuchung, durch bildgebende Verfahren, neurologische Funktionstests (L-Dopa) und ggf. zusätzliche Untersuchungen wie Tremormessung, Riechtest usw.

Der histologische Nachweis soll nach einer Studie über Ablagerungen im Gastrointestinaltrakt und in den Speicheldrüsen möglich gewesen sein.

Therapie

Nicht medikamentöse Therapie

Ernährung

Die Deutsche Parkinson Vereinigung empfiehlt eine gesunde Ernährung mit ballaststoffreicher Kost und ausreichend Flüssigkeit (2-3 l täglich), um möglicher Verstopfung entgegenzuwirken und um zu verhindern, dass möglicherweise verabreichte Medikamente gegen Morbus Parkinson im Zusammenwirken mit Flüssigkeitsmangel psychiatrische Störungen verursachen. Auch Antioxidantien in natürlicher Form (z. Beeren) sollten Bestandteil der Nahrung sein - für Morbus Alzheimer wurde der Nachweis auch für grünen und schwarzen Tee und Kaffee (natürlich nur in Maßen) erbracht; für Morbus Parkinson scheint noch kein solcher Nachweis vorzuliegen.

Im nachfolgenden Video berichtet Manfred J. Poggel (siehe auch Literaturhinweis zu seinem Buch unten) über seine Heilung durch basische Ernährung, Heilsteine, Gebete und positives Denken. Er betont, dass ihm auch der Glaube an seine Heilung geholfen hat. Dies passt auch zu einer der Grundaussagen des Yoga, insbesondere des Raja Yoga, dass der Geist den Körper beherrschen soll und nicht umgekehrt.

Manfred J. Poggel: Morbus Parkinson - Meine Heilung ohne Chemie

Bewegung

Bei Morbus Parkinson gilt: Soviel Bewegung wie nur möglich, um Muskelsteifigkeit und einen weiteren Abbau der Muskulatur zu verhindern. Auch Herz und Kreislauf müssen angeregt werden. Die Bewegung wirkt ferner der Verstopfung und auch möglichen Depressionen entgegen und verhindert den sozialen Rückzug, zu dem Patienten mit Parkinson ohnehin neigen. Muskelsteifigkeit kann durch Virbrationsplattformen gelockert werden.

Der Patient mit Morbus Parkinson sollte - nach einer Anleitung durch den Physiotherapeuten - täglich Krankengymnastik machen, eventuell auch in der Gruppe, die Austausch und soziale Kontakte fördert. Der Kranke kann, soweit möglich, auch seine gewohnte Freizeitsportart wahrnehmen (zusätzlich). Schwimmen bei relativ warmen Wassertemperaturen kann Koordination und Gleichgewicht verbessern, darf aber nur mit Aufsicht erfolgen.

Treten bei Morbus Parkinson Bewegungsstörungen wie Freezing (s.o.) auf, dann braucht der Patient Einzelgymnastik mit bestimmten Übungen.

Yoga, Meditation

Ideal für Patienten mit Morbus Parkinson ist sanfter Yoga, weil durch Yoga mit seinen Muskel- und Dehnübungen die Muskelsteifigkeit verhindert und die Muskulatur trainiert werden kann. Auch den bei Patienten mit Morbus Parkinson so oft gestörte Gleichgewichtssinn wird gestärkt, insbesondere in den Standpositionen. Handelt es sich um Patienten, bei denen gerade in den Standpositionen Sturzgefahr besteht, dann sollten die Übungen unter Aufsicht gemacht werden. Wie wissenschaftliche Studien belegten, hilft Yoga zugleich auch gegen die bei Patienten mit Parkinson oft vorhandenen Ängste und Depressionen. Aus diesem Grund sollte der Patient mit Parkinson auch meditieren. Studien zu den Wirkungen von Meditation belegten, dass bei der Meditation der Kortex (die Großhirnrinde) wächst und nicht, wie sonst im Alter, abnimmt und daher der bei Morbus Parkinson in 50% der Fälle auftretenden Demenz entgegenwirkt. Auch bei Morbus Alzheimer zeigte sich Meditation signifikant wirksam.

Ergotherapie

Bei der Ergotherapie üben Patienten mit Morbus Parkinson handwerkliche Fähigkeiten, aber auch Alltagstätigkeiten wie Schreiben, Anziehen, Essen mit Besteck usw., um die Feinmotorik zu erhalten.

Logopädie

Nach Angaben der Deutschen Parkinson Vereinigung hat sich beim Stimm- und Sprechtraining (ambulant oder in der Klinik) insbesondere eine amerikanische Therapie - die LSVT (Lee-Silverman-Voice-Treatment) bewährt. Der Logopäde führt mit den kranken auch Übungen durch, um das Schlucken bei Schluckstörungen zu trainieren. Anschriften von Therapeuten gibt es bei der Geschäftstselle der dPV.

Sehr gut, auch für Gehirn, Geselligkeit und Wohlbefinden und gegen Depression ist das Singen in der Gruppe (siehe Wissenschaftliche Studien Kirtan- und Mantrasingen, wo auch über die Wirkung von Chorgesang berichtet wird.

Ayurvedische Behandlung von Kampavata (Morbus Parkinson)

Der Ayurveda betrachtet Morbus Parkinson (Kampavata) als eine vatabedingte Erkrankung. Entsprechend wird Morbus Parkinson hier mit Ausleitung durch Purgieren behandelt (je nach Schwächezustand des Patienten mit Rizinusöl oder bei Schwäche ersatzweise mit Dekokteinläufen); auch Ölklistiere und tägliches Nasya bis zum Abklingen der Symptome kommen zur Anwendung. Äußerlich wird der an Morbus Parkinson Erkrankte mit Ölmassagen (Abhyanga) und Dauerölanwendungen am Kopf mit dem Öl Narayana Thaila behandelt. Zur medikamentösen Therapie im Ayurveda wird u.a. die Juckbohne eingesetzt (siehe unten) (Quelle: Shive Narain Gupta, Elmar Stapelfeldt, Praxis Ayurveda-Medizin, Haug, 2. Aufl. 2013. S. 373-374).

Medikamentöse Therapie

Siehe auch

Literatur

  • J.Braun, A.Dormann, Klinikleitfaden Innere Medizin, Gustav Fischer
  • Shive Narain Gupta, Elmar Stapelfeldt, Praxis Ayurveda-Medizin, Haug, 2. Aufl. 2013
  • Sabine George, Katharina Pichler, Edith Wagner-Sonntag, Andres Ceballos-Baumann, Was tun bei Parkinson? Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige,2., Schulz-Kirchner, überarb. Aufl., Mai 2007
  • Manfred J. Poggel, Morbus Parkinson - Meine Heilung ohne Chemie, 1. Aufl., 10. August 2012, Schirner, 1066
  • Harald Jansenberger, Johanna Mairhofer,Hausaufgaben für Patienten mit Parkinson, Übungen und Hilfestellungen für Betroffene und Angehörige, Hofmann, Schorndorf, 1. Aufl., 6. Februar 2014,
  • Ruediger Dahlke, Krankheit als Sprache der Seele, Mosaik Goldmann, 14. Aufl. 1999

Weblinks

Seminare

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/ayurveda/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yoga-und-meditation-einfuehrung/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS