Nadi Harmonisierungsmeditation: Unterschied zwischen den Versionen

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Nadi_Harmonisierungsmeditation - Eine machtvolle [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation], um die Nadis, die Energiekanäle, zu harmonisieren, viel [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] (Lebensenergie) zu spüren. Die Nadi Harmonisierungsmeditation wird auch genannt Nadi Shuddhi Meditation und Nadi Shodhana Meditation. In dieser Meditation verbindest du Bewusstseinslenkung, Zählen und Mantra.
Nadi_Harmonisierungsmeditation - Eine machtvolle [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation], um die Nadis, die Energiekanäle, zu harmonisieren, viel [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] (Lebensenergie) zu spüren. Die Nadi Harmonisierungsmeditation wird auch genannt Nadi Shuddhi Meditation und Nadi Shodhana Meditation. In dieser Meditation verbindest du Bewusstseinslenkung, Zählen und Mantra.


== Nādi Shodana Mantra Meditation ==
== Nādi Shodana Mantra Meditation ==
[[Datei:Nadis Energiekanäle.jpg|thumb|Nadis - Energiekanäle]]
[[Datei:Nadis-Kundalini-Chakra.jpg|thumb|Reinige die drei wichtigesten Nadis - Ida, Pingala und Sushumna]]
'''- Auszug aus dem Buch "Mantra Meditation" von [[Sukadev Bretz]] -'''  
'''- Auszug aus dem Buch "Mantra Meditation" von [[Sukadev Bretz]] -'''  



Version vom 2. Februar 2022, 14:37 Uhr

Nadis - Energiekanäle im Astralkörper

Nadi_Harmonisierungsmeditation - Eine machtvolle Meditation, um die Nadis, die Energiekanäle, zu harmonisieren, viel Prana (Lebensenergie) zu spüren. Die Nadi Harmonisierungsmeditation wird auch genannt Nadi Shuddhi Meditation und Nadi Shodhana Meditation. In dieser Meditation verbindest du Bewusstseinslenkung, Zählen und Mantra.

Nādi Shodana Mantra Meditation

Reinige die drei wichtigesten Nadis - Ida, Pingala und Sushumna

- Auszug aus dem Buch "Mantra Meditation" von Sukadev Bretz -

Nādi Shodana Mantra Meditation auch Nādi Shuddhi-, Nādi Harmonisierungs- oder Anuloma Viloma Meditation genannt. Nādi heißt wörtlich unter anderem „Röhre“, „Ader“, „Gefäß“, „Nerv“. Im Kundalinī Yoga bezeichnet man damit die feinstofflichen Energiebahnen. Shodana oder shuddhi heißt „Reinigung, Reinheit“.

Eine machtvolle, etwas komplexere Methode aus dem Kundalinī Yoga zur Harmonisierung und Reinigung der Energiebahnen. Sie wirkt auch stark energetisierend, führt den Geist zur Konzentration und hilft, das dritte Auge, die Intuition, zu öffnen. In dieser Meditation verbindest du Bewusstseinslenkung, Zählen und Mantra. Dabei werden Idā und Pingalā, also der Sonnen- und Mondenergie-Kanal aktiviert und harmonisiert, sodass sich die Sushumnā, der zentrale feinstoffliche Energiekanal, öffnen kann.

Kleine Kundalinī-Theorie

Im Kundalinī Yoga geht man davon aus, dass der Bewusstseinszustand eine Frage der Energie, des Prāṇa-Levels, ist. Prāṇa, Lebensenergie, fließt durch die Nādis, die feinstofflichen Energiebahnen. Die wichtigsten sind:

  • Idā Nādi, Mond-Nādi – verläuft links des feinstofflichen Zentralkanals. Idā Nādi beherrscht die linke Körperseite und die rechte Hirnhemisphäre. Sie kreuzt sich im Punkt zwischen den Augenbrauen gegen die rechte Hirnhälfte und verläuft danach durch das linke Nasenloch und links nach unten.
  • Pingalā Nādi, Sonnen-Nādi – verläuft rechts des feinstofflichen Zentralkanals. Pingalā Nādi beherrscht die rechte Körperseite und die linke Hirnhemisphäre. Sie kreuzt sich im Punkt zwischen den Augenbrauen gegen die linke Gehirnhemisphäre und verläuft danach durch das rechte Nasenloch und rechts nach unten.
  • Sushumnā – der mittlere feinstoffliche Energiekanal.

Für eine tiefere Meditation ist es wichtig, dass Idā und Pingalā harmonisiert sind und die Sushumnā geöffnet ist. Um Idā und Pingalā zu reinigen und zu harmonisieren, dient die Wechselatmung, eine der wichtigsten Atemübungen im Hatha Yoga. Die Nādi Shodana Meditation mit Mantra besteht aus der geistigen Wechselatmung, das heißt, du lässt nur mit deiner Bewusstheit und Achtsamkeit während der Meditation den Atem abwechselnd durch das linke und das rechte Nasenloch fließen.

Für Praktizierende, denen es nicht so leicht fällt, bei der Meditation konzentriert und bewusst zu bleiben, ist diese Nādi Harmonisierungs-Mantra-Meditation oft ein Schlüssel und guter Zugang zu spiritueller Tiefe. Sie kann manchmal fast Wunder bewirken, um den Geist schnell zur Ruhe zu bringen.

Technik

1. Sitzhaltung finden - Āsana
2. Ein paar Mal tief atmen - Prānāyāma
3. Dich auf die Meditation einstimmen, um Segen bitten, dich öffnen - Pratyāhāra
4. Die eigentliche Nādi Shodana Konzentrationstechnik – Dhāranā
Dabei atmest du nur in deiner Vorstellung, mit deiner Bewusstheit und Achtsamkeit,
abwechselnd V-förmig links ein und rechts aus,
und rechts ein und links aus
und verbindest das mit Zählen:
Jeweils links ein, rechts aus plus rechts ein, links aus ist eine Runde
und wenn du links ausgeatmet hast, zählst du eine Ziffer nach unten.
Also immer, wenn du wieder links angekommen bist, zählst du eins nach unten.
Du verbindest gleichzeitg jede Ein- und Ausatmung mit einem Mantra, zum Beispiel oṃ, oṃ namaḥ śivāya oder einem anderen Mantra deiner Wahl. Längere Mantras teilst du auf in zwei oder vier geistige Atembewegungen.
Immer nachdem du bei einer durch fünf teilbaren Zahl angekommen bist, also einer Zahl, die auf null oder fünf endet, atmest du geistig, mit deiner Vorstellung und Achtsamkeit, zweimal V-förmig durch beide Nasendurchgänge ein und wieder aus und zählst nach dem zweiten Ausatmen ebenfalls eine Zahl nach unten.
V-förmig durch beide Nasendurchgänge ein, V-förmig durch beide aus, zweimal.
5. Für eine komplette Nādi Shodana Mantra Meditation beginnst du bei einhundert und zählst dann wie oben beschrieben nach unten, bis du bei null angekommen bist. Du kannst auch mit einer niedrigeren Zahl beginnen, wenn du kürzer meditieren willst.
6. Du kannst dabei die geistige Atemlenkung langsamer oder schneller halten. Manchmal geschieht es von selbst, dass sie sehr langsam wird.
7. Wenn du dazwischen merkst, dass du nicht mehr weißt, bei welcher Zahl du zuletzt warst, dann mache bei der letzten durch fünf teilbaren Ziffer weiter, an die du dich erinnern kannst.

Es ist nicht wichtig, dass du möglichst schnell bei null ankommst. Sondern die Konzentration an sich auf die geistige Wechselatmung, den Mantra und das Zählen ist wichtig. Natürlich wirst du dann bei null ankommen, wenn dein Geist recht zentriert ist und nicht zwischendurch abdriftet.

Zusammengefasst

Du wiederholst also den Mantra die ganze Zeit, mit jedem Atemzug und der geistigen Lenkung und Bewusstheit des Atemsstroms.
Du beginnst bei hundert mit dem Zählen und gehst zweimal mit dem Fluss des Atems V-förmig durch beide Nasenlöcher hoch und hinunter. Danach zählst du eins nach unten, also neunundneunzig.
Dann atmest du wechselseitig geistig einmal links nach oben, rechts nach unten und rechts nach oben und links nach unten.
Du wiederholst jeweils einen Mantra und gehst, wann immer du wieder links angekommen bist, eine Ziffer nach unten.
Nach jeder durch fünf teilbaren Zahl atmest du zweimal V-förmig durch beide Nasendurchgänge ein und aus und zählst dann eins weiter nach unten.

Anmerkungen zur Technik und Ausführung:

  • Je nachdem wie schnell du atmest dauert es zwischen zehn und vierzig Minuten, im Durchschnitt für die meisten etwa zwanzig Minuten, bis du bei null ankommst.
  • Wenn du dich verzählst und nicht mehr weißt, wo du bist, ist das ein Zeichen, dass dein Geist stark abgewandert ist. Wenn du also eine Weile meditiert hast und plötzlich merkst du, dass du nicht mehr gezählt hast, dann überlege, an welche Zahl du dich zuletzt erinnerst, die durch fünf teilbar ist. Dann machst du dort weiter. Und wenn du gar keine Ahnung mehr hast, fängst du wieder an mit hundert. Das Zählen ist ein eher spielerisches Element, welches der Konzentration hilft. Im Laufe der Zeit wird es dir gelingen, dass du dich eigentlich nie mehr verzählst. Und ansonsten dauert die Meditation etwas länger, bis du bei null bist, was ja auch ganz gut ist.
  • Wenn du mit einem längeren Mantra meditierst, kannst du ihn teilen. Zum Beispiel:
  • Einatmen, die erste Hälfte des Mantras, zum Beispiel: oṃ namo bhagavate
  • Ausatmen, die zweite Hälfte, zum Beispiel: vāsudevāya.

Oder bei noch längeren Mantras wie dem Gāyatrī- oder Om tryambakaṃ Mantra:

  • Links einatmen das erste Viertel des Mantras, zum Beispiel: Oṃ bhūr bhuvaḥ svaḥ
  • Rechts ausatmen das zweite Viertel, tat savitur vareṇyaṃ
  • Rechts einatmen das dritte Viertel, bhargo devasya dhīmahi
  • Links ausatmen das vierte Viertel, dhiyo yo naḥ pracodayāt.
  • Danach eins weiter nach unten zählen.

So klappt es eigentlich mit jedem Mantra. Denn selbst für die längsten Mantras genügen typischerweise zwei Atemzüge zur Wiederholung.

  • Wenn du den Mantra gern sehr schnell wiederholst, kannst du natürlich auch einen längeren Mantra jeweils beim Ein- und Ausatmen als Ganzes wiederholen. Oder einen kürzeren mehrmals bei jeder Ein- und Ausatmung.
  • Du könntest auch bei fünfzig anfangen oder einer anderen Zahl unter hundert, wenn du möchtest und dir nicht so viel Zeit für die Meditation nehmen kannst.

Vorübung - Nādi Shodana Mantra Meditation

1. Spüre zunächst deine beiden Nasendurchgänge.

Beim Einatmen spüre, wie die Luft durch beide Nasenlöcher gleichzeitig einströmt und nach oben strömt zum Punkt zwischen den Augenbrauen.
Beim Ausatmen spüre, wie die Luft V-förmig von diesem Punkt nach unten und durch beide Nasenlöcher nach außen strömt.
Wiederhole das ein paar Mal

2. Fahre so fort, also:

Beim Einatmen durch beide Nasendurchgänge V-förmig nach oben zur Stirn,
beim Ausatmen durch beide nach unten/außen.
Spüre dabei gleichzeitig, wie beim Einatmen die Nasendurchgänge kühler werden. Spüre dieses Kühler-Werden von den äußeren Teilen der Nasendurchgänge bis hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen.
Und beim Ausatmen spüre, wie Nasendurchgänge wärmer werden. Spüre dieses Wärmer-Werden vom Punkt zwischen den Augenbrauen durch beide Nasendurchgänge bis nach außen.
Ein paar Mal

3. Stelle dir jetzt vor, du atmest geistig, nur mit deiner Bewusstheit

links ein, zum Punkt zwischen den Augenbrauen hin
und rechts aus, vom Punkt zwischen den Augenbrauen bis zum rechten Nasenloch

Und

rechts wieder ein
und links wieder aus

Ein paar Mal

Praxisanleitung - Nādi Shodana Mantra Meditation

mit geistiger Wechselatmung, Zählen und Mantra

1. Beginne bei 100. Sage also geistig: Einhundert

Jetzt atme mit Mantra und Bewusstseinslenkung durch beide Nasendurchgänge V-förmig ein zum Punkt zwischen den Augenbrauen: Oṃ namaḥ śivāya – oṃ namaḥ śivāya
Und atme mit Mantra durch beide Nasendurchgänge wieder aus vom Punkt zwischen den Augenbrauen bis zu den Nasenlöchern: Oṃ namaḥ śivāya – oṃ namaḥ śivāya

Wiederhole das noch einmal:

Atme mit Mantra durch beide Nasendurchgänge V-förmig ein zum Punkt zwischen den Augenbrauen: Oṃ namaḥ śivāya – oṃ namaḥ śivāya
Und atme mit Mantra durch beide Nasendurchgänge wieder aus vom Punkt zwischen den Augenbrauen bis zu den Nasenlöchern: Oṃ namaḥ śivāya – oṃ namaḥ śivāya
Nach dem Ausatmen zähle: 99.

2. Jetzt atme mit deiner Bewusstheit links hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen - oṃ namaḥ śivāya

Und rechts aus - oṃ namaḥ śivāya
Rechts hoch - oṃ namaḥ śivāya
Links hinunter - oṃ namaḥ śivāya
Zähle: 98

3. Links hoch - oṃ namaḥ śivāya

Rechts hinunter - oṃ namaḥ śivāya
Rechts hoch - oṃ namaḥ śivāya
Links hinunter - oṃ namaḥ śivāya
Zähle: 97

4. Links hoch - oṃ namaḥ śivāya

Rechts hinunter - oṃ namaḥ śivāya
Rechts hoch - oṃ namaḥ śivāya
Links hinunter - oṃ namaḥ śivāya
Zähle: 96

5. Links hoch - oṃ namaḥ śivāya

Rechts hinunter - oṃ namaḥ śivāya
Rechts hoch - oṃ namaḥ śivāya
Links hinunter - oṃ namaḥ śivāya
Zähle: 95

6. Durch beide Nasendurchgänge hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen.

Oṃ namaḥ śivāya – oṃ namaḥ śivāya
Von dort wieder durch beide Nasenlöcher hinunter.
Oṃ namaḥ śivāya – oṃ namaḥ śivāya
Durch beide Nasendurchgänge hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen.
Oṃ namaḥ śivāya – oṃ namaḥ śivāya
Von dort wieder durch beide Nasenlöcher hinunter.
Oṃ namaḥ śivāya – oṃ namaḥ śivāya
Zähle: 94

7. Dann mache weiter, wieder links ein, rechts aus. Mit Mantra.

Rechts ein, links aus. Mit Mantra.
Zähle: 93
und so weiter
Und immer, nachdem du bei einer durch fünf teilbaren Zahl angekommen bist, V-förmig mit Mantra zweimal durch beide Nasendurchgänge ein und aus.

Mache so zur Übung noch ein paar Atemzüge weiter, vielleicht bis achtzig.

Video - Nādi Shodana Mantra Meditation

In diesem Video erläutert Sukadev, wie die Nadi Harmonisierungsmeditation funktioniert, wozu sie gut ist und wie du sie ausüben kannst.

Siehe auch

Literatur

Seminare