Sanskrit: Unterschied zwischen den Versionen

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* 5. Fall: Ablativ (Skr.: pañcamī, d.h. "die Fünfte")
* 5. Fall: Ablativ (Skr.: pañcamī, d.h. "die Fünfte")


Der antwortet auf die Frage ? z.B.:
Der Ablativ antwortet auf die Frage Woher? oder Warum? z.B.:


* 6. Fall: Genitiv (Skr.: ṣaṣṭhī, d.h. "die Sechste")
* 6. Fall: Genitiv (Skr.: ṣaṣṭhī, d.h. "die Sechste")


Der antwortet auf die Frage ? z.B.:
Der Genitiv antwortet auf die Frage Wessen? z.B.:


* 7. Fall: Lokativ (Skr.: saptamī, d.h. "die Siebente")
* 7. Fall: Lokativ (Skr.: saptamī, d.h. "die Siebente")


Der antwortet auf die Frage ? z.B.:
Der Lokativ antwortet auf die Frage Wo? z.B.:


* 8. Fall: Vokativ (Skr.: sambodhana)
* 8. Fall: Vokativ (Skr.: sambodhana)


Der antwortet auf die Frage ? z.B.:
Der Vokativ ist der sogenannte Anredefall, er wird verwendet, eine Person zu Rufen bzw. anzusprechen, z.B.:


      
      

Version vom 2. Oktober 2012, 13:30 Uhr

Sanskrit (Sanskrit संस्कृत (saṃskṛta) n.): von sam „zusammen“ und kṛta „gemacht“, wörtl.: „zusammengefügt“, saṃskṛtā vāk: „zusammengesetzte Sprache“ oder auch „reine, heilige und komplexe Sprache“ ist die älteste und ursprünglichste der indischen Sprachen. Im indischen Kulturkreis hat Sanskrit eine ähnliche Bedeutung wie die lateinische und griechische Sprache für Europa. Eine Vielzahl von Texten aus Religion, Philosophie und Wissenschaft sind in Sanskrit geschrieben. Vor allem im Hinduismus hat Sanskrit als Sprache der Brahmanen große Bedeutung. Sanskrit gilt als heilige Sprache, in der wichtige Texte wie die Upanishaden, die Veden die Bhagavad Gita und auch das Śrīmad Bhāgavatam verfasst wurden. Sanskrit, das vor allem für Rituale benutzt wurde, blieb jedoch lange eine ausschließlich mündliche Sprache.

Sanskrit ist Teil der indoiranischen Unterfamilie der indoeuropäischen Sprachfamilien. Zu den ältesten Texten in Sanskrit zählt man Teile des Rigveda, die man dem mittleren bis späten zweiten Jahrtausend vor Christi Geburt zuordnet. Schriftliche Quellen existieren aus dieser Zeit nicht. Es gilt als gesichert, dass eine mündliche Überlieferung unter den Brahmanen für sakrale Zwecke erfolgte.

Die indoarischen Sprachen wie das Sanskrit weisen Ähnlichkeiten bei den Wortstämmen, der Phonetik und der Grammatik zu den indogermanischen Sprachen auf. Ein gutes Beispiel dafür ist das lateinische Wort "deus", ( Gott), verwandt mit dem Sanskritbegriff "deva"(Gott).

Sanskrittexte wurden in verschiedenen Schriften geschrieben. Seit dem Mittelalter hat sich Devanāgāri als die gebräuchlichste Schriftform für Sanskrittexte durchgesetzt.

Fast alle Mantras und viele wertvolle Schriften über die hinduistischen Traditionen und die yogische Praxis sind in Sanskrit verfasst.

Geschichte

Sanskrit ist ein Mitglied der indoarischen Unterfamilie der indoeuropäischen Sprachfamilie. Ihre nächsten Verwandten sind die iranischen Sprachen Altpersisch und Avestisch. Um die Gemeinsamkeiten von Sanskrit und anderen indoeuropäischen Sprachen darzulegen, vermuten viele Sprachwissenschaftler, dass die ursprünglichen Sprecher des Sanskrit im Nordwesten Indiens während des zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung angekommen sind. Beweis für diese Migrationshypothese liefert die enge Beziehung der indoiranischen Sprachfamilie mit den baltischen bzw. slawischen Sprachen.

Erste schriftliche Nachweise sind brahmanische Texte der Rigveda, welche auf das späte zweite Jahrtausend v. Chr. datiert sind. Es gibt jedoch keinerlei Aufzeichnungen aus dieser Zeit. Allerdings sind sich die Wissenschaftler sich sicher, dass die mündliche Überlieferung dieser Texte vertrauenswürdig ist, da diese zeremonielle Literatur auf die korrekte Aussprache angewiesen war, da sie entscheidend für ihre religiöse Effektivität ist.

Ausgehend vom Rigveda bis hin zu Pānini (400 v. Chr.) ist die Entwicklung der frühen vedischen Sprache anhand folgender vedischer Texte nachvollziehbar: Samaveda, Yajurveda, Atharvaveda, Brahmanas, und die Upanishaden. Während dieser Zeit haben das Prestige der Sprache, die Nutzung für heilige Zwecke und die Wichtigkeit der korrekten Artikulation als starke konservative Kräfte dem normalen Prozess des linguistischen Wandels entgegengewirkt. Die älteste überlebende Grammatik des Sanskrit ist Pānini’s Aṣṭādhyāyī. Im Wesentlichen ist es eine Vorschrift, eine Autorität, die korrektes Sanskrit definiert.

Der Begriff Sanskrit wurde nicht als spezifische Sprache gesehen, sondern als eine besonders reine und perfektionierte Art des Sprechens. Kenntnisse des Sanskrit waren ein Indiz für den sozialen Status und Bildungsgrad im antiken Indien, da die Sprache hauptsächlich den Angehörigen der höheren Kasten gelehrt wurde. Demzufolge existierte Sanskrit als die erworbene Sprache des Alten Indiens neben dem Prakrit (mundartlich), auch mittlelindische Sprachen genannt, und schließlich neben den zeitgenössischen indoarischen Sprachen.


Grammatik

Das Sanskrit gehört wie das Lateinische und Altgriechische zu den sogenannten flektierenen Sprachen, d.h. es zeichnet sich durch eine große Formenfülle an Endungen aus. Diese treten beim Verb als Verbalendungen (Konjugation) und beim Substantiv als Nominalendungen (Deklination) an die jeweiligen Wortstämme an. Auch das Deutsche gehört zu den flektierenen Sprachen, was u.a. an den unterschiedlichen Nominaldeklinationen der vier Fälle (Kasus) ersichtlich ist, z. B.: der Mann (Nominativ), des Mannes (Genitiv), dem Mann(e Dativ), den Mann (Akkusativ). Das Sanskrit verfügt im Gegensatz zum Deutschen jedoch über acht Fälle, die in der altindischen Grammatik (vyakarana) wie folgt angeordnet sind:

  • 1. Fall: Nominativ (Skr.: prathamā, d.h. "die Erste (vibhakti = Kasusendung)" )

Der Nominativ antwortet auf die Frage Wer? z.B.:

  • 2. Fall: Akkusativ (Skr.: dvitīyā, d.h. "die Zweite")

Der Akkusativ antwortet auf die Frage Wen? oder Wohin? z.B.:

  • 3. Fall: Instrumental (Skr.: tṛtīyā, d.h. "die Dritte")

Der Instrumental antwortet auf die Frage Durch wen? oder Womit? z.B.:

  • 4. Fall: Dativ (Skr.: caturthī, d.h. "die Vierte")

Der Dativ antwortet auf die Frage Wem? z.B.:

  • 5. Fall: Ablativ (Skr.: pañcamī, d.h. "die Fünfte")

Der Ablativ antwortet auf die Frage Woher? oder Warum? z.B.:

  • 6. Fall: Genitiv (Skr.: ṣaṣṭhī, d.h. "die Sechste")

Der Genitiv antwortet auf die Frage Wessen? z.B.:

  • 7. Fall: Lokativ (Skr.: saptamī, d.h. "die Siebente")

Der Lokativ antwortet auf die Frage Wo? z.B.:

  • 8. Fall: Vokativ (Skr.: sambodhana)

Der Vokativ ist der sogenannte Anredefall, er wird verwendet, eine Person zu Rufen bzw. anzusprechen, z.B.:


Siehe auch

Literatur

Seminare