Ehemaliger Bürgermeister Eberhard Block über Yoga Vidya: Unterschied zwischen den Versionen

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* Eberhard Block: Jeder Wandel birgt [[Chance]]n, deshalb ist es ein Segen. Wir brauchen Geschäftsfelder, die uns Gäste bringen. Yoga [[Vidya]] ist immens wichtig für unsere Wirtschaft. Da hilft kein Lamentieren.
* Eberhard Block: Jeder Wandel birgt [[Chance]]n, deshalb ist es ein Segen. Wir brauchen Geschäftsfelder, die uns Gäste bringen. Yoga [[Vidya]] ist immens wichtig für unsere Wirtschaft. Da hilft kein Lamentieren.
===Lippische Landeszeitung 23.10.2013===
Bei der Eröffnung der Bad Meinberger Kirmes mit Podiumsdiskussion zum Thema Yogastadt wurde der damalige Bürgermeister Eberhard Block wie folgt zitiert:
„Dass Yoga hier bei uns ein so großes Zuhause gefunden hat, ist für die Stadt ein wahrer Glücksfall. Zweifellos ist es richtig, dass Horn-Bad Meinberg in den vergange-
nen Jahren viele Federn lassen musste und einen starken Wandel durchlebt hat. Ich bin deshalb sehr froh, das Haus Yoga Vidya bei uns zu wissen und sehe gar keinen  Widerspruch zu dem Namenszusatz ,Bad‘.“
Eberhard Block, Bürgermeister Horn-Bad Meinberg
===Die Welt - Tageszeitung 2.10.2013===
In Bad Meinberg ist so wenig los, dass eine Besucherin schon sarkastisch die Installation von Bewegungsmeldern an den Straßenlampen vorgeschlagen haben soll. Das ist nicht geplant. Doch die Maßnahme, die die Stadtväter von Horn-Bad Meinberg stattdessen erwägen, erscheint manchen Alteingesessenen nicht weniger abwegig: Bad Meinberg soll möglicherweise bald zur "Yoga-Stadt" erklärt werden.
'''Suche nach dem Alleinstellungsmerkmal'''
Die Tageszeitung "Die Welt" schrieb am 2.10.2013 einen umfangreichen Artikel über "Yoga soll eine Kurstadt vor dem Untergang retten". Hier wird wie folgt berichtet:
"Wir brauchen ein Alleinstellungsmerkmal", '''sagt Eberhard Block in seinem Bürgermeisterzimmer'''. Bad Nauheim habe die medizinische Kompetenz und die Scheichs aus den Golfstaaten, Bad Kissingen habe sich auf China spezialisiert, Norderney laufe als Inselbad ohnehin außer Konkurrenz.
Aber Bad Meinberg? "Unser Alleinstellungsmerkmal", sagt der Bürgermeister mit einem leichten Seufzer, "ist nun mal Yoga".
Weil es in Bad Meinberg keine kasseneigenen Kliniken gab, sondern nur so genannte Beleghäuser, wurde der Ort besonders hart von der Reform getroffen. Von den einstmals sechs großen Kurkliniken mussten vier schließen. 1500 Vollzeitjobs fielen weg – schwer zu verkraften für einen Kurort mit nicht mal 5000 Einwohnern.
'''Ostwestfalen zunächst misstrauisch'''
Als die ersten Yogis mit ihren wallenden Gewändern eintrudelten, wurden sie von den Ostwestfalen noch misstrauisch beäugt. Auch Bürgermeister Block räumt ein, sich zuerst bei einem Sektenbeauftragten rückversichert zu haben.
Nun aber schimmert unter seinem Dienstmonitor eine goldene Figur des Elefantengottes Ganesha, ein Geschenk vom "Engel der Wonne" Bretz. Und Block wirkt selbst ein bisschen erleuchtet angesichts der Möglichkeiten, die sich seiner Stadt nun plötzlich eröffnen.
"Yoga – Moor – Externsteine" bewirbt die neu gedruckte Stadtbroschüre Alleinstellungsmerkmale auf der Titelseite, und zwar in dieser Reihenfolge. Die Tage des alten, kompromissbehafteten Stadtslogans "Vielfalt erleben" sind offensichtlich gezählt.
"Bad Meinberg ist das Yoga-Zentrum Europas", verkündet der Bürgermeister und berichtet, dass sich im Umfeld der Chakra-Pyramide mehrere unabhängige Yoga-Angebote gebildet und fernöstliche Einflüsse längst auch in traditionellen Kureinrichtungen Einzug gehalten hätten.
===Zeitschrift Impulse 30.8.2013===
Das Wirtschaftsmagazin "Impulse" berichtet in der September Ausgabe (30.8.2013) wie folgt:
'''Yoga- statt Kurbetrieb'''
...
Schließlich lebte Bad Meinberg bis zur Jahrtausendwende von Tausenden Kurgästen. Dann kamen die Gesundheitsreformen und keine Gäste mehr. Vier von einst sechs Kliniken gingen pleite. Drei davon hat Yoga Vidya gekauft. '''Auch weil der Bürgermeister des Städtchens sich persönlich dafür eingesetzt hat. Der heißt Eberhard Block''' und hat keine Zeit für Yoga, ist aber [[Vegetarier]]. 1000 Arbeitsplätze seien damals weggefallen, erzählt Block. Die kann [[Bretz]] zwar nicht ersetzen, aber er bringt Menschen in die Stadt, die Geld ausgeben.
Wer sich auf den „besonderen Bedarf“ der [[Yogi]]s einstelle, sagt Block, könne gute Geschäfte machen.Der Bioladen hat Anfang des Jahres seine Verkaufsfläche von 40 auf 120 Quadratmeter ausgedehnt. Sie habe sich spezialisiert, sagt die Inhaberin. Rohkostriegel. Sojaschnitzel. [[Trockenfrüchte]]. Die Buchhandlung nebenan hat ihre [[Esoterik]]abteilung aufgestockt. Das Wollgeschäft bietet Naturgarne an. Längst gibt es eine Bürger­initiative: „[[Yogastadt Bad Meinberg]]“. Vergangenes Jahr benannte der Stadtrat die Straße, an der Bretz’ Zentrale liegt, in „[[Yogaweg]]“ um.
==Radio==
Deutschlandradio Kultur 2011, Sendung: "Die Invasion der Yogis - Im nordrhein-westfälischen Bad Meinberg befindet sich Europas größtes Yogazentrum"
O-Ton Autorin / Eberhard Block: Herr Block, wissen Sie was der abwärts schauende Hund ist?  / ... Nee das weiß ich
nicht.
Autorin:
Der abwärts schauende Hund ist eine Yogaposition, die in jeder Übungsstunde
mehrmals wiederholt wird. Eberhard Block ist der Bürgermeister von Bad Meinberg.
Er empfängt in seiner Amtsstube. Das Hochdruckwetter macht ihm zu schaffen.
Deswegen möchte er sich auch nicht im alten Kurpark treffen, sondern lieber im
Rathaus. Die Fenster sind geschlossen. Auf einem Tisch vor dem schweren Sofa
steht eine Thermoskanne mit Filterkaffee. Man siezt sich und vermeidet den
Schneidersitz. Nach zwei Tagen im Yogazentrum wirkt diese Szene wie aus einer
anderen Welt.
O-Ton Eberhard Block:
Nein, ich habe bisher Yoga noch nicht praktiziert. Ich habe schon viel Interessantes
über Yoga gehört aber selbst praktiziert habe ich nicht. Ich sage das immer so, dass
es ein Projekt ist, das ich mir vornehme, wenn ich in den Ruhestand gehe, wohl
dessen bewusst, dass es gut wäre, wenn ich das jetzt schon machen würde, weil es
natürlich sehr stark entspannen würde, was ich in meinem Beruf durchaus gut
gebrauchen kann.
Autorin: Dann stellt Eberhard Block klar, dass er nicht nur der Bürgermeister von Bad
Meinberg ist, sondern der Gemeinde Horn-Bad Meinberg vorsteht. Schon vor über
dreißig Jahren wurden die Orte Horn und Bad Meinberg verwaltungstechnisch
zusammengefasst. Bad Meinberg ist die kleinere Schwester, deshalb heißt die
Kleinstadt auch nicht Bad Meinberg-Horn, sondern Horn-Bad Meinberg. Das haben
die Bewohner Horns Anfang der 70er Jahre durchgesetzt. Trotzdem sagt niemand im
Ort er sei Horn-Bad Meinberger, erläutert der Bürgermeister. Man sei Lipper. Darauf
kann man sich einigen. Schließlich gehörte die Region früher zum Fürstentum Lippe.
O-Ton Eberhard Block: Ich habe mich auch mit der Regionalgeschichte befasst und dabei ist deutlich
geworden, dass diese starke Identitätsbildung mit Lippe den Hintergrund einmal hat,
dass man eine bestimmte Konfession hier hat: Protestanten, aber reformiert. Man ist
relativ zurückhaltend. Der zweite Aspekt: Lippe war ein deutsche Kleinstaat, der bis
1947 Kleinstaat war und 47 erst zu Nordrhein-Westfalen gekommen ist nach langem
Ringen, ob Lippe zu Niedersachsen geht oder zu Nordrhein-Westfalen.
Autorin: Dann erzählt der 60-Jährige im grauen Anzug von der Gegend, in der er lebt.
O-Ton Eberhard Block: Wir haben hier eine Bevölkerungsdichte von 200 Einwohnern pro Quadratkilometer,
in Düsseldorf sind es 1000 pro Quadratmeter. Ein viel stärkerer 
Ressourcenverbrauch, die Grundstücke viel teurer, die Menschen wohnen viel enger
zusammen.
Autorin: Wenn man ihm zuhört, bekommt man den Eindruck, dass die Region um Bad
Meinberg der perfekte Ort ist. Nicht so eng wie eine Großstadt, aber auch nicht so
dünn besiedelt wie Brandenburg, wo man nach Auskunft des Bürgermeisters schon
einmal fünfzig Kilometer unterwegs zu einem Facharzt ist. Perfekte Infrastruktur,
perfekte Natur, hier in seiner Gegend.
O-Ton Eberhard Block: Der Teutoburger Wald hat eine ausgesprochen schöne Landschaft und wir haben
hier sehr gute Wasserwerte, Luftwerte. ... Nicht ohne Hintergrund ist das ja auch der
Heilgarten Deutschlands.
Autorin: Bielefeld ist 40 Kilometer, Paderborn 20 Kilometer entfernt. Hier hätte man das nun
wirklich nicht erwartet.
O-Ton Eberhard Block: In den 50er Jahren gehörte Bad Meinberg zu den zehn größten deutschen Bädern.
Neben den traditionellen Bädern, die es natürlich in Deutschland gibt: Bad Kissingen,
Baden-Baden... Die Kumpel aus dem Ruhrgebiet, die Familien der Kumpel aus dem
Ruhrgebiet, die gingen zur Erholung und zur Kur hier nach Lippe. Dadurch war Bad
Meinberg seiner Zeit sehr stark frequentiert.
Autorin: Es lief gut, Mitte der 90er Jahre hatte der Kurort Bad Meinberg eine Million
Übernachtungen im Jahr. Irgendwann, so sagt Eberhard Block, sorgten
Gesundheitsreformen aus Bonn dafür, dass immer weniger Kuren verordnet wurden
und so auch immer weniger Gäste zu Mooranwendungen nach Bad Meinberg
kamen. Die sechs Kurkliniken, die es in Bad Meinberg noch in den 90er Jahren gab,
kämpften ums Überleben. Am Ende des Jahrzehnts waren die Übernachtungszahlen
von einer Million jährlich auf 300.000 gesunken - ein Einbruch um siebzig Prozent.
Vier von  sechs Kurkliniken mussten geschlossen werden. Auch die drei Kurkliniken,
die in den 70er Jahren gebaut wurden und jetzt dem '''Yoga-Verein''' gehören.
O-Ton Eberhard Block: Es gab eine ganze Reihe von Überlegungen, was kann man machen? ... Wir haben
Marktstudien in Auftrag gegeben, welche Nischen sind besetzbar, wie könnte sich
Potenzial entwickeln. Es kam aber überall raus: Entweder muss im großen Stile
investiert werden oder es muss sich eine Zufälligkeit ergeben.
Autorin: Die Zufälligkeit war schließlich der Yogaverein Yoga Vidya, der schon im Westerwald
ein Yogazentrum betrieb. Der Verein signalisierte ernsthaftes Kaufinteresse. Für den
Bürgermeister der Gemeinde stellten sich zunächst jedoch jede Menge Fragen.
O-Ton Eberhard Block: Was ist das, Yoga Vidya? Was ist das für ein Verein, was ist das für eine Institution?
Habe Kontakt mit der Heimatgemeinde von Yoga Vidya aufgenommen, habe mich
auch darüber hinaus erkundigt, weil es hier auch die Fragestellung durch die Politik
gab: Ist das eine Sekte? Ist das etwas, das möglicherweise negativ in Erscheinung
treten könnte? Und ich bekam sowohl vom Sektenbeauftragten des Bundes als auch
von der Heimatgemeinde eine sehr positive Auskunft.
Autorin: Erste Verhandlungen. Die Chemie stimmte, erinnert sich der Bürgermeister. Er habe
eine Offenheit gespürt, die ihn überzeugte. Der Kurverein, die Werbegemeinschaft,
der Hotel- und Gaststättenverband - überall ist Yoga Vidya inzwischen dabei, sagt
Block. Der Bürgermeister hält Begrüßungsreden bei Yogakongressen in der alten
Kurklinik. Viele seiner Bekannten üben inzwischen Yoga, versichert er. Horn-Bad
Meinberg profitiert vom größten Yogazentrum Europas. Für jeden Gast wird Kurtaxe
gezahlt, in der Region werden massenweise Obst, Gemüse und Milchprodukte
gekauft, die Wäscherei hat gut zu tun. Und dann sind da noch die 60.000
Übernachtungen im Jahr, die sich der Kurort jetzt in seine Statistikbücher schreiben
darf. Yoga Vidya hat die verwaisten Kurkliniken mit Leben gefüllt und ist zu einem
Wirtschaftsfaktor für Bad Meinberg geworden, sagt Eberhard Block nicht ohne Stolz
und nimmt noch einen Schluck schwarzen Kaffees.
O-Ton Eberhard Block:  Dann gibt Yoga Vidya der Stadt natürlich ein bestimmtes Image. Ich sehe dort
Kennzeichen von Flensburg, aus Berlin, aus München, aus Köln bei den
Kongressen. Das heißt, dass die Menschen, die nach Horn-Bad Meinberg kommen
und zu Yoga Vidya kommen ein Bewusstsein für den Kurort Bad Meinberg
ausprägen. Also unter Marketingaspekten gar nicht in Gold aufzuwiegen. ...
Der nächste Aspekt ist, dass Yoga Vidya uns zeigt, wie auch in Zeiten, in denen das
traditionelle Gesundheitswesen große Schwierigkeiten hat, wie man Alternativen
entwickeln kann, wie  man alternative Gesundheitsangebote entwickeln kann, die die
Menschen auch annehmen, die sie auch selbst bezahlen.
Autorin: Für ihn sind die Yogis, die sich jetzt in der alten Kurklinik verbiegen Jünger einer
Lebensphilosophie, die er zumindest interessant findet - eine Alternative zum Alltag,
den er kennt. Das Harmoniebedürfnis, das dazu gehört, strahle aus - auch auf seine
Gemeinde.
O-Ton Eberhard Block: Wir hatten hier einen Konflikt bei der Energieversorgung von Yoga Vidya. Es war
eine Biogasanlage geplant aber diese Biogasanlage auf einem landwirtschaftlichen
Anwesen, die hatte das Problem, dass ein langer Zufahrtsweg von Nöten war und ein
extra Weg nicht gebaut werden konnte aus landschaftschützerischen Gründen. Und
die Anwohner für den Zufahrtsweg waren nicht damit einverstanden, dass dort
massiv zu bestimmten Zeiten - also während der Erntezeit - ihre Straße stark in
Anspruch genommen werden sollte. Dann hat Yoga Vidya gesagt, also wenn es
einen Konflikt gibt, dann verzichten wir auf die Energieversorgung obwohl wir sie
gern hätten, weil sie eine ökologische Energieversorgung ist. Dann haben wir uns
alle zusammen hingesetzt und haben versucht Harmonie herzustellen. Auch aus der
Haltung, die Yoga Vidya gezeigt hat und wir haben es hinbekommen.
Autorin: Das mit der Harmonie hat den Bürgermeister also verblüfft. Für neue Arbeitsplätze
haben die Yogis indes kaum gesorgt. Denn fast alle anfallenden Arbeiten werden von
freiwilligen Mitarbeitern erledigt, Menschen, die sich um den Haushalt, die Küche
oder den Garten kümmern, dafür umsonst im Yogazentrum wohnen, essen und
soviel Yoga üben und meditieren können, wie sie möchten, und auch so lange
bleiben können, wie sie wollen. Etwa 120 solche Sevakas, Freiwillige, helfen im
Yogazentrum am Rand der Stadt - temporäre Aussteiger aus der Welt, in der
Bürgermeister Eberhard Block lebt.
(hier geht es zum vollen > [http://www.deutschlandradiokultur.de/invasion-der-yogas-txt.media.f8a38451bfd9ccaafeb8f808db745ad2.txt Text])


==Youtube Videos==
==Youtube Videos==
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[[Kategorie:Bad Meinberg]]
[[Kategorie:Bad Meinberg]]
[[Kategorie:Horn-Bad Meinberg]]
[[Kategorie:Horn-Bad Meinberg]]
[[Kategorie:Politiker über Yoga Vidya]]

Aktuelle Version vom 12. Oktober 2015, 13:51 Uhr

Eberhard Block, der ehemalige Bürgermeister von Horn-Bad Meinberg bis Oktober 2015, hat Yoga Vidya immer wieder unterstützt. 2003 hat er große Chancen gesehen, dem im Niedergang begriffenen Kurort Bad Meinberg durch die Ansiedlung von Yoga Vidya neue Impulse zu geben. So war Eberhard Block neben dem damaligen Kurdirektor Wolfgang Diekmann, dem damaligen Vorsitzenden des Kur-und Verkehrsvereins Bad Meinberg Prof. Dr. Lothar Albertin und dem damaligen Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Bad Meinberg Herr Hannes einer der großen Unterstützer von Yoga Vidya. Durch das große Engagement dieser Verantwortungsträger konnte Yoga Vidya sich zügig und harmonisch in den Kurort integrieren. Zahlreiche Kooperationen sind entstanden.

Bürgermeister Eberhard Block, ein Unterstützer von Yoga Vidya

Hier im Beitrag findest du einige Zitate von Eberhard Block, Bürgermeister von Horn-Bad Meinberg 1994-2015:

Zeitungsartikel

LZ-Interview 11.10.2015

Im einem Interview in der Lippischen Landeszeitung sagt Eberhard Block:

  • Frage: Inzwischen hat Yoga Vidya die Kliniken übernommen. Für manche ist es ein dubioses Geschäftsmodell, weil ihnen die Yoga-Anhänger im Stadtbild suspekt sind. Fluch oder Segen?
  • Eberhard Block: Jeder Wandel birgt Chancen, deshalb ist es ein Segen. Wir brauchen Geschäftsfelder, die uns Gäste bringen. Yoga Vidya ist immens wichtig für unsere Wirtschaft. Da hilft kein Lamentieren.

Lippische Landeszeitung 23.10.2013

Bei der Eröffnung der Bad Meinberger Kirmes mit Podiumsdiskussion zum Thema Yogastadt wurde der damalige Bürgermeister Eberhard Block wie folgt zitiert:

„Dass Yoga hier bei uns ein so großes Zuhause gefunden hat, ist für die Stadt ein wahrer Glücksfall. Zweifellos ist es richtig, dass Horn-Bad Meinberg in den vergange- nen Jahren viele Federn lassen musste und einen starken Wandel durchlebt hat. Ich bin deshalb sehr froh, das Haus Yoga Vidya bei uns zu wissen und sehe gar keinen Widerspruch zu dem Namenszusatz ,Bad‘.“ Eberhard Block, Bürgermeister Horn-Bad Meinberg

Die Welt - Tageszeitung 2.10.2013

In Bad Meinberg ist so wenig los, dass eine Besucherin schon sarkastisch die Installation von Bewegungsmeldern an den Straßenlampen vorgeschlagen haben soll. Das ist nicht geplant. Doch die Maßnahme, die die Stadtväter von Horn-Bad Meinberg stattdessen erwägen, erscheint manchen Alteingesessenen nicht weniger abwegig: Bad Meinberg soll möglicherweise bald zur "Yoga-Stadt" erklärt werden.

Suche nach dem Alleinstellungsmerkmal

Die Tageszeitung "Die Welt" schrieb am 2.10.2013 einen umfangreichen Artikel über "Yoga soll eine Kurstadt vor dem Untergang retten". Hier wird wie folgt berichtet:

"Wir brauchen ein Alleinstellungsmerkmal", sagt Eberhard Block in seinem Bürgermeisterzimmer. Bad Nauheim habe die medizinische Kompetenz und die Scheichs aus den Golfstaaten, Bad Kissingen habe sich auf China spezialisiert, Norderney laufe als Inselbad ohnehin außer Konkurrenz.

Aber Bad Meinberg? "Unser Alleinstellungsmerkmal", sagt der Bürgermeister mit einem leichten Seufzer, "ist nun mal Yoga". Weil es in Bad Meinberg keine kasseneigenen Kliniken gab, sondern nur so genannte Beleghäuser, wurde der Ort besonders hart von der Reform getroffen. Von den einstmals sechs großen Kurkliniken mussten vier schließen. 1500 Vollzeitjobs fielen weg – schwer zu verkraften für einen Kurort mit nicht mal 5000 Einwohnern.

Ostwestfalen zunächst misstrauisch

Als die ersten Yogis mit ihren wallenden Gewändern eintrudelten, wurden sie von den Ostwestfalen noch misstrauisch beäugt. Auch Bürgermeister Block räumt ein, sich zuerst bei einem Sektenbeauftragten rückversichert zu haben. Nun aber schimmert unter seinem Dienstmonitor eine goldene Figur des Elefantengottes Ganesha, ein Geschenk vom "Engel der Wonne" Bretz. Und Block wirkt selbst ein bisschen erleuchtet angesichts der Möglichkeiten, die sich seiner Stadt nun plötzlich eröffnen.

"Yoga – Moor – Externsteine" bewirbt die neu gedruckte Stadtbroschüre Alleinstellungsmerkmale auf der Titelseite, und zwar in dieser Reihenfolge. Die Tage des alten, kompromissbehafteten Stadtslogans "Vielfalt erleben" sind offensichtlich gezählt.

"Bad Meinberg ist das Yoga-Zentrum Europas", verkündet der Bürgermeister und berichtet, dass sich im Umfeld der Chakra-Pyramide mehrere unabhängige Yoga-Angebote gebildet und fernöstliche Einflüsse längst auch in traditionellen Kureinrichtungen Einzug gehalten hätten.

Zeitschrift Impulse 30.8.2013

Das Wirtschaftsmagazin "Impulse" berichtet in der September Ausgabe (30.8.2013) wie folgt:

Yoga- statt Kurbetrieb

...

Schließlich lebte Bad Meinberg bis zur Jahrtausendwende von Tausenden Kurgästen. Dann kamen die Gesundheitsreformen und keine Gäste mehr. Vier von einst sechs Kliniken gingen pleite. Drei davon hat Yoga Vidya gekauft. Auch weil der Bürgermeister des Städtchens sich persönlich dafür eingesetzt hat. Der heißt Eberhard Block und hat keine Zeit für Yoga, ist aber Vegetarier. 1000 Arbeitsplätze seien damals weggefallen, erzählt Block. Die kann Bretz zwar nicht ersetzen, aber er bringt Menschen in die Stadt, die Geld ausgeben.

Wer sich auf den „besonderen Bedarf“ der Yogis einstelle, sagt Block, könne gute Geschäfte machen.Der Bioladen hat Anfang des Jahres seine Verkaufsfläche von 40 auf 120 Quadratmeter ausgedehnt. Sie habe sich spezialisiert, sagt die Inhaberin. Rohkostriegel. Sojaschnitzel. Trockenfrüchte. Die Buchhandlung nebenan hat ihre Esoterikabteilung aufgestockt. Das Wollgeschäft bietet Naturgarne an. Längst gibt es eine Bürger­initiative: „Yogastadt Bad Meinberg“. Vergangenes Jahr benannte der Stadtrat die Straße, an der Bretz’ Zentrale liegt, in „Yogaweg“ um.

Radio

Deutschlandradio Kultur 2011, Sendung: "Die Invasion der Yogis - Im nordrhein-westfälischen Bad Meinberg befindet sich Europas größtes Yogazentrum"

O-Ton Autorin / Eberhard Block: Herr Block, wissen Sie was der abwärts schauende Hund ist? / ... Nee das weiß ich nicht.

Autorin: Der abwärts schauende Hund ist eine Yogaposition, die in jeder Übungsstunde mehrmals wiederholt wird. Eberhard Block ist der Bürgermeister von Bad Meinberg. Er empfängt in seiner Amtsstube. Das Hochdruckwetter macht ihm zu schaffen. Deswegen möchte er sich auch nicht im alten Kurpark treffen, sondern lieber im Rathaus. Die Fenster sind geschlossen. Auf einem Tisch vor dem schweren Sofa steht eine Thermoskanne mit Filterkaffee. Man siezt sich und vermeidet den Schneidersitz. Nach zwei Tagen im Yogazentrum wirkt diese Szene wie aus einer anderen Welt.

O-Ton Eberhard Block: Nein, ich habe bisher Yoga noch nicht praktiziert. Ich habe schon viel Interessantes über Yoga gehört aber selbst praktiziert habe ich nicht. Ich sage das immer so, dass es ein Projekt ist, das ich mir vornehme, wenn ich in den Ruhestand gehe, wohl dessen bewusst, dass es gut wäre, wenn ich das jetzt schon machen würde, weil es natürlich sehr stark entspannen würde, was ich in meinem Beruf durchaus gut gebrauchen kann.


Autorin: Dann stellt Eberhard Block klar, dass er nicht nur der Bürgermeister von Bad Meinberg ist, sondern der Gemeinde Horn-Bad Meinberg vorsteht. Schon vor über dreißig Jahren wurden die Orte Horn und Bad Meinberg verwaltungstechnisch zusammengefasst. Bad Meinberg ist die kleinere Schwester, deshalb heißt die Kleinstadt auch nicht Bad Meinberg-Horn, sondern Horn-Bad Meinberg. Das haben die Bewohner Horns Anfang der 70er Jahre durchgesetzt. Trotzdem sagt niemand im Ort er sei Horn-Bad Meinberger, erläutert der Bürgermeister. Man sei Lipper. Darauf kann man sich einigen. Schließlich gehörte die Region früher zum Fürstentum Lippe.

O-Ton Eberhard Block: Ich habe mich auch mit der Regionalgeschichte befasst und dabei ist deutlich geworden, dass diese starke Identitätsbildung mit Lippe den Hintergrund einmal hat, dass man eine bestimmte Konfession hier hat: Protestanten, aber reformiert. Man ist relativ zurückhaltend. Der zweite Aspekt: Lippe war ein deutsche Kleinstaat, der bis 1947 Kleinstaat war und 47 erst zu Nordrhein-Westfalen gekommen ist nach langem Ringen, ob Lippe zu Niedersachsen geht oder zu Nordrhein-Westfalen.

Autorin: Dann erzählt der 60-Jährige im grauen Anzug von der Gegend, in der er lebt.

O-Ton Eberhard Block: Wir haben hier eine Bevölkerungsdichte von 200 Einwohnern pro Quadratkilometer, in Düsseldorf sind es 1000 pro Quadratmeter. Ein viel stärkerer Ressourcenverbrauch, die Grundstücke viel teurer, die Menschen wohnen viel enger zusammen.

Autorin: Wenn man ihm zuhört, bekommt man den Eindruck, dass die Region um Bad Meinberg der perfekte Ort ist. Nicht so eng wie eine Großstadt, aber auch nicht so dünn besiedelt wie Brandenburg, wo man nach Auskunft des Bürgermeisters schon einmal fünfzig Kilometer unterwegs zu einem Facharzt ist. Perfekte Infrastruktur, perfekte Natur, hier in seiner Gegend.

O-Ton Eberhard Block: Der Teutoburger Wald hat eine ausgesprochen schöne Landschaft und wir haben hier sehr gute Wasserwerte, Luftwerte. ... Nicht ohne Hintergrund ist das ja auch der Heilgarten Deutschlands.

Autorin: Bielefeld ist 40 Kilometer, Paderborn 20 Kilometer entfernt. Hier hätte man das nun wirklich nicht erwartet.

O-Ton Eberhard Block: In den 50er Jahren gehörte Bad Meinberg zu den zehn größten deutschen Bädern. Neben den traditionellen Bädern, die es natürlich in Deutschland gibt: Bad Kissingen, Baden-Baden... Die Kumpel aus dem Ruhrgebiet, die Familien der Kumpel aus dem Ruhrgebiet, die gingen zur Erholung und zur Kur hier nach Lippe. Dadurch war Bad Meinberg seiner Zeit sehr stark frequentiert.

Autorin: Es lief gut, Mitte der 90er Jahre hatte der Kurort Bad Meinberg eine Million Übernachtungen im Jahr. Irgendwann, so sagt Eberhard Block, sorgten Gesundheitsreformen aus Bonn dafür, dass immer weniger Kuren verordnet wurden und so auch immer weniger Gäste zu Mooranwendungen nach Bad Meinberg kamen. Die sechs Kurkliniken, die es in Bad Meinberg noch in den 90er Jahren gab, kämpften ums Überleben. Am Ende des Jahrzehnts waren die Übernachtungszahlen von einer Million jährlich auf 300.000 gesunken - ein Einbruch um siebzig Prozent. Vier von sechs Kurkliniken mussten geschlossen werden. Auch die drei Kurkliniken, die in den 70er Jahren gebaut wurden und jetzt dem Yoga-Verein gehören.

O-Ton Eberhard Block: Es gab eine ganze Reihe von Überlegungen, was kann man machen? ... Wir haben Marktstudien in Auftrag gegeben, welche Nischen sind besetzbar, wie könnte sich Potenzial entwickeln. Es kam aber überall raus: Entweder muss im großen Stile investiert werden oder es muss sich eine Zufälligkeit ergeben.

Autorin: Die Zufälligkeit war schließlich der Yogaverein Yoga Vidya, der schon im Westerwald ein Yogazentrum betrieb. Der Verein signalisierte ernsthaftes Kaufinteresse. Für den Bürgermeister der Gemeinde stellten sich zunächst jedoch jede Menge Fragen.

O-Ton Eberhard Block: Was ist das, Yoga Vidya? Was ist das für ein Verein, was ist das für eine Institution? Habe Kontakt mit der Heimatgemeinde von Yoga Vidya aufgenommen, habe mich auch darüber hinaus erkundigt, weil es hier auch die Fragestellung durch die Politik gab: Ist das eine Sekte? Ist das etwas, das möglicherweise negativ in Erscheinung treten könnte? Und ich bekam sowohl vom Sektenbeauftragten des Bundes als auch von der Heimatgemeinde eine sehr positive Auskunft.

Autorin: Erste Verhandlungen. Die Chemie stimmte, erinnert sich der Bürgermeister. Er habe eine Offenheit gespürt, die ihn überzeugte. Der Kurverein, die Werbegemeinschaft, der Hotel- und Gaststättenverband - überall ist Yoga Vidya inzwischen dabei, sagt Block. Der Bürgermeister hält Begrüßungsreden bei Yogakongressen in der alten Kurklinik. Viele seiner Bekannten üben inzwischen Yoga, versichert er. Horn-Bad Meinberg profitiert vom größten Yogazentrum Europas. Für jeden Gast wird Kurtaxe gezahlt, in der Region werden massenweise Obst, Gemüse und Milchprodukte gekauft, die Wäscherei hat gut zu tun. Und dann sind da noch die 60.000 Übernachtungen im Jahr, die sich der Kurort jetzt in seine Statistikbücher schreiben darf. Yoga Vidya hat die verwaisten Kurkliniken mit Leben gefüllt und ist zu einem Wirtschaftsfaktor für Bad Meinberg geworden, sagt Eberhard Block nicht ohne Stolz und nimmt noch einen Schluck schwarzen Kaffees.

O-Ton Eberhard Block: Dann gibt Yoga Vidya der Stadt natürlich ein bestimmtes Image. Ich sehe dort Kennzeichen von Flensburg, aus Berlin, aus München, aus Köln bei den Kongressen. Das heißt, dass die Menschen, die nach Horn-Bad Meinberg kommen und zu Yoga Vidya kommen ein Bewusstsein für den Kurort Bad Meinberg ausprägen. Also unter Marketingaspekten gar nicht in Gold aufzuwiegen. ... Der nächste Aspekt ist, dass Yoga Vidya uns zeigt, wie auch in Zeiten, in denen das traditionelle Gesundheitswesen große Schwierigkeiten hat, wie man Alternativen entwickeln kann, wie man alternative Gesundheitsangebote entwickeln kann, die die Menschen auch annehmen, die sie auch selbst bezahlen.

Autorin: Für ihn sind die Yogis, die sich jetzt in der alten Kurklinik verbiegen Jünger einer Lebensphilosophie, die er zumindest interessant findet - eine Alternative zum Alltag, den er kennt. Das Harmoniebedürfnis, das dazu gehört, strahle aus - auch auf seine Gemeinde.

O-Ton Eberhard Block: Wir hatten hier einen Konflikt bei der Energieversorgung von Yoga Vidya. Es war eine Biogasanlage geplant aber diese Biogasanlage auf einem landwirtschaftlichen Anwesen, die hatte das Problem, dass ein langer Zufahrtsweg von Nöten war und ein extra Weg nicht gebaut werden konnte aus landschaftschützerischen Gründen. Und die Anwohner für den Zufahrtsweg waren nicht damit einverstanden, dass dort massiv zu bestimmten Zeiten - also während der Erntezeit - ihre Straße stark in Anspruch genommen werden sollte. Dann hat Yoga Vidya gesagt, also wenn es einen Konflikt gibt, dann verzichten wir auf die Energieversorgung obwohl wir sie gern hätten, weil sie eine ökologische Energieversorgung ist. Dann haben wir uns alle zusammen hingesetzt und haben versucht Harmonie herzustellen. Auch aus der Haltung, die Yoga Vidya gezeigt hat und wir haben es hinbekommen.

Autorin: Das mit der Harmonie hat den Bürgermeister also verblüfft. Für neue Arbeitsplätze haben die Yogis indes kaum gesorgt. Denn fast alle anfallenden Arbeiten werden von freiwilligen Mitarbeitern erledigt, Menschen, die sich um den Haushalt, die Küche oder den Garten kümmern, dafür umsonst im Yogazentrum wohnen, essen und soviel Yoga üben und meditieren können, wie sie möchten, und auch so lange bleiben können, wie sie wollen. Etwa 120 solche Sevakas, Freiwillige, helfen im Yogazentrum am Rand der Stadt - temporäre Aussteiger aus der Welt, in der Bürgermeister Eberhard Block lebt.

(hier geht es zum vollen > Text)

Youtube Videos

Hier einige Ansprachen von Bürgermeister Eberhard Block aus Anlass von Kongressen und Festen bei Yoga Vidya Bad Meinberg:

  • Ansprache von Eberhard Block beim Ayurveda Kongress 2010:


  • Grußwort zum Kinderyoga Kongress 2011


  • Eröffnungsrede vom Bürgermeister Eberhard Block bei der Einweihung von Yoga Vidya Haus Shanti