Dämon: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Dämonen''', vgl. hier: [[Asura]]  
'''Dämon''' (vom Griechischen δαίμων daimon). In der indischen [[Mythologie]] werden Dämonen als Unruhe stiftende [[Geist]]er ([[Rakshasa]]s) und Gegenspieler Gottes ([[Asura]]s) beschrieben. Rakshasas sind [[Astralwesen]] mit negativen [[Schwingung]]en, die sich als [[Chaos]] ausdrücken und Asuras bezeichnen die Gegenspieler der Götter ([[Deva]]s), die durch intensives Praktizieren zu großer [[Macht]] gelangten und diese Macht nun zu ihrem eigenen Vorteil nutzen.


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Sowohl Rakshasas als auch Asuras lassen sich jedoch auch als die personifizierten negativen [[Eigenschaft]]en im Menschen verstehen. Als Rakshasas könnte man die Eigenschaften beschreiben, die es eigentlich gut meinen aber nicht passend ausgedrückt werden können. Asuras sind sehr mächtige ursprünglich gute Eigenschaften, wie zum Beispiel [[Siddhi]]s, die dann aber durch das [[Ego]] ins Negative verkehrt wurden.


Es ist elementar zu verstehen, dass "dämonisch" nicht schlechter ist als göttlich sondern vielmehr der natürliche ausgleichende Gegenpart. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Ein liebevoller bewertungsfreier Umgang mit den inneren und äußeren Dämonen fördert die Des[[identifikation]] mit den Dämonen und hilft bei der Lossagung vom Ego.


* Geister, die eine negative Energie ausstrahlen. Ihnen fehlt [[Freude]], innere [[Kraft]]. Wenn wir solchen Wesen begegnen, können wir ihnen bewusst [[liebe]]volle Gedanken senden.
Im tibetischen [[Buddhismus]] gibt es dafür die Technik der Damönen-Fütterung, die sogenannte "Chöd-Praxis". Die buddhistische Nonne Tsültrim Allione beschreibt diese über 900 Jahre alte Technik in dem Buch "Feeding your Demons", in welchem sie Dämonen als alles, was uns daran hindert frei zu sein definiert, dazu zählt auch die Anhaftung an [[Wunsch|Wünsche]].  


 
Stark vereinfacht begibt man sich für dieses [[Ritual]] erst einmal auf die Suche nach dem Dämon im eigenen [[Körper]], danach visualisiert man ihn, um ihm drei Fragen zu stellen: Was willst du von mir? Was brauchst du von mir? Wie fühlst du dich, wenn du bekommst, was du brauchst? Nun identifiziert man sich mit dem Dämon, um die Fragen zu beantworten und danach wieder den Platz zurück zu wechseln. Jetzt wird der Dämon gefüttert und alle seine [[Bedürfnis]]se befriedigt, wodurch er sich in einen Verbündeten verwandelt. Der letzte Schritt besteht darin, der [[Transformation]] achtsam nachzuspüren.[http://www.connection.de/index.php/magazintexte/spirits/1033-eine-psychologische-interpretation-der-buddhistischen-choed-praxis]
 
::''Abgespalten ist die wörtliche [[Übersetzung]] des griechischen [[Dämon]] (daimon) (..), was man heute in der [[Psychologie]] [[Neurose|neurotische Anteile]] nennt.  (..) können eine [[Macht]] entfalten, die es nahe legt, sie in Gestalt von Dämonen zu personifizieren. (..sogar) Bilder von Fratzen, Ungeheuern aus dem [[Seele|Seelengrund]]. (..) Religiöser Fanatismus (..) immer, wenn [[Liebe]] fehlt. (..) [[Projektion]] (...). (...) Dämonen dürfen nicht [[verdrängen|verdrängt]] werden. Je mehr wir uns gegen sie wehren, desto mehr [[Macht]] üben sie über uns aus. Statt dessen sollten wir sie als Teil unserer selbst akzeptieren und im Bewusstsein präsent halten. Ohne diese [[Schatten]]seiten auszuleben. Es genügt, sie [[beichte|zuzugeben]] und zu akzeptieren, um dann mit ihnen [[umgang|umgehen]] zu können, ohne sich von ihnen beherrschen zu lassen. Das [[Tibetisches Totenbuch|Tibetische Totenbuch]] (..) erläutert, wie es einem [[Tod|Sterbenden]] gelingen kann, zur Aussöhnung zwischen den schrecklichen und den freundlichen Dämonen zu kommen, die den [[Weg]] des Sterbens säumen. Aufgabe: an beiden [[geduld|gelassen]] vorüberzugehen (...) 
:::[[Willigis Jäger]], Die Welle ist das Meer, [[Herder-Verlag]]-Spektrum,  S. 164''.
 
 
 
::''"Auf einer Konferenz mit (..) [[Dalai Lama]] 1996 im indischen Dharamsala wurde ich gebeten, (wegen...) während einer Sitzungsperiode, die neuen Methoden der [[buddhismus|buddhistischen]] Unterweisung im Westen gewidmet war, die Übung des Dämonenfütterns vorzustellen.(...) Paradigma, das auf [[Mitgefühl]] (gründet...), Leiden lindern hilft und das normale Menschen dem inneren [[Frieden]] näher bringt. (..) wie wir die Energien von [[Sucht]], [[Scham]], Krankheit, [[Angst]], Furcht und Wut in die [[Energie]] der Befreiung umwandeln können. (...) Die therapeutische Methode der Personifizierung einer Angst oder Neurose ist zwar in der westlichen [[Psychologie]] nicht unbekannt (...)  Dämonenfütterung (...:)  dass wir unseren [[Körper]] auflösen und für unsere inneren Feinde sorgen, statt sie nur zu personifizieren und mit ihnen in Beziehung zu treten, und zum andern in der Erfahrung einer nichtdualen [[Meditation|meditativen]] Bewusstheit, die im letzten Schritt dieses Prozesses gemacht wird. Es ist ein Zustand [[achtsamkeit|entspannten Gewahrseins]], der frei ist von der üblichen Fixierung auf ein »Ich« gegenüber einem »Anderen« (... Auch) [[Mahatma Gandhi]] »fütterte« (...) einmal wurde ihm der Besuch eines britischen Beamten angekündigt, der gedroht hatte, ihn ins Gefängnis zu werfen, falls Gandhi (...) den Protestmarsch gegen die britische Salzsteuer (..) nicht aufgeben würde.  Berater schlugen vor, [[himsa| Nägel auf die Straße]] zu streuen, damit die Reifen des Wagens platzten, mit dem der Beamte vorfahren würde. »Ihr werdet nichts dergleichen tun«, sagte Gandhi. »Wir werden ihn zum [[Tee]] [[einladung|einladen]].«
::: [[Tsültrim Allione]], Den ''Dämonen'' Nahrung geben. [[Goldmann-Verlag|Goldmann]]-Arkana 2009, Leseprobe [http://www.randomhouse.de/content/edition/excerpts/115513.pdf]
 
Zum Vergleich: [[Schatten]] projizieren
 
 
vgl. [[Anselm Grün]], ''[[Umgang]] [[mit]] dem [[Böse]]n'' (Kleinschrift, [[Buchempfehlung|einschlägig]]); etwa über [[acedia]] (lat.), [[Ruhmsucht]], [[Depression]], [[Komplexe]]...


==Siehe auch ==
==Siehe auch ==
 
*[[Asura]]  
* [[Fehler]]
*[[Shiva]]
 
*[[Teufel]]
* [[Shiva]]
 
* [[Teufel]]

Version vom 27. April 2015, 14:43 Uhr

Dämon (vom Griechischen δαίμων daimon). In der indischen Mythologie werden Dämonen als Unruhe stiftende Geister (Rakshasas) und Gegenspieler Gottes (Asuras) beschrieben. Rakshasas sind Astralwesen mit negativen Schwingungen, die sich als Chaos ausdrücken und Asuras bezeichnen die Gegenspieler der Götter (Devas), die durch intensives Praktizieren zu großer Macht gelangten und diese Macht nun zu ihrem eigenen Vorteil nutzen.

Sowohl Rakshasas als auch Asuras lassen sich jedoch auch als die personifizierten negativen Eigenschaften im Menschen verstehen. Als Rakshasas könnte man die Eigenschaften beschreiben, die es eigentlich gut meinen aber nicht passend ausgedrückt werden können. Asuras sind sehr mächtige ursprünglich gute Eigenschaften, wie zum Beispiel Siddhis, die dann aber durch das Ego ins Negative verkehrt wurden.

Es ist elementar zu verstehen, dass "dämonisch" nicht schlechter ist als göttlich sondern vielmehr der natürliche ausgleichende Gegenpart. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Ein liebevoller bewertungsfreier Umgang mit den inneren und äußeren Dämonen fördert die Desidentifikation mit den Dämonen und hilft bei der Lossagung vom Ego.

Im tibetischen Buddhismus gibt es dafür die Technik der Damönen-Fütterung, die sogenannte "Chöd-Praxis". Die buddhistische Nonne Tsültrim Allione beschreibt diese über 900 Jahre alte Technik in dem Buch "Feeding your Demons", in welchem sie Dämonen als alles, was uns daran hindert frei zu sein definiert, dazu zählt auch die Anhaftung an Wünsche.

Stark vereinfacht begibt man sich für dieses Ritual erst einmal auf die Suche nach dem Dämon im eigenen Körper, danach visualisiert man ihn, um ihm drei Fragen zu stellen: Was willst du von mir? Was brauchst du von mir? Wie fühlst du dich, wenn du bekommst, was du brauchst? Nun identifiziert man sich mit dem Dämon, um die Fragen zu beantworten und danach wieder den Platz zurück zu wechseln. Jetzt wird der Dämon gefüttert und alle seine Bedürfnisse befriedigt, wodurch er sich in einen Verbündeten verwandelt. Der letzte Schritt besteht darin, der Transformation achtsam nachzuspüren.[1]

Siehe auch