Schwangerschaftsmassage

Aus Yogawiki

Es gibt einige Schwangere, die bei einer Massage aufpassen müssen. Bestimmte Akkupunkte oder intensive Reflexzonenmassage können vorzeitig Wehen oder sogar einen Abortus auslösen. Es gibt fast nichts Schöneres als eine entspannende Massage während der Schwangerschaft.

Begleiterscheinungen bei Schwangerschaft

Bei rechtzeitigem Beginn mit Yoga oder Schwangerschafts-Yoga können Sie die nun folgenden Beschwerden zur Gänze vermeiden oder wesentlich abmildern:

  • Die Schwangerschaftsübelkeit ist ein häufiges Phänomen, angefangen von einem flauen Gefühl morgens, bis zu plötzlicher Übelkeit bei einem bestimmten Geruch. Hier helfen Ernährungstipps: Wenig essen, dafür öfter, geschmacksneutrale Lebensmittel wie Kekse, Zwieback, Joghurt und alles was Sie im Magen behalten können, zusätzlich Vitamin B6, manche brauchen Multivitamine oder auch ein Eisenpräparat. Wenn Sie Allergien haben, brauchen Sie möglicherweise Antihistamine.
  • Trinken Sie öfters Wasser mit oder ohne Zitrone und probieren Sie auch Ingwertee. Vermeiden Sie Fettes, stark Gewürztes und Saures.
  • Bei extremem Schwangerschaftserbrechen (hyperemesis gravidarum) hilft allerdings nur die Konsultation eines Arztes. Die Übelkeit verschwindet meist zwischen der SSW (Schwangerschaftswoche) 12 und 14. Eine sanfte, entspannende Massage ist hier immer gerne willkommen. Ein brauchbarer Akkupressurpunkt ist Magen36, wenn man bei gestrecktem Bein den Daumen oberhalb der Kniescheibe belässt, dort wo der abwärtsschauende Zeigefinger etwas lateral des Schienbeins antippt. Dieser Punkt dann ohnehin schmerzempfindlich, diesen eine Minute mit dem Daumen halten, danach auch auf dem anderen Bein. Das Magen-Qi entspannt sich. Sollten Sie sich bei der Ausführung unsicher fühlen, lassen Sie das bitte.
  • Starke Anspannung oder Stress entstehen durch eine ungeplante Schwangerschaft, gerade unpassend inmitten einer „Karriere“, oder die Lebensbasis ist nicht abgesichert, bei finanziellen oder beruflichen Probleme, der Partner unterstützt nicht, etc.

Hier ist es erstmal notwendig sich einer Psychologin anzuvertrauen, in sich selbst hinein zuhören und sich mit dem Partner auszusprechen. Eine vorschnelle Entscheidung könnte man später bereuen. Hier ist erstmal eine längere entspannende Massage z.B. eine Abhyanga, Esalenmassage oder Lomi Lomi sehr willkommen. Der Kopf wird entlastet, die Energie wird über Nacken und Rücken zu den Füßen gebracht. Nach dem Umdrehen dann das Yin stärken, sanft den Bauchraum entspannen, und das Herz öffnen, danach schützen, Füße halten. Aus der Tiefenentspannung taucht dann wieder eine neue Vision oder Perspektive auf.

  • Häufig gibt es auch eine Depression, obwohl es ein Wunschkind ist. Auch hier leistet ein guter Therapeut oder eine Therapeutin wertvolle Dienste. Es gibt zum Beispiel in der traditionellen chinesischen Massage (Tuina Anmo) eine Anti-Depression-Behandlung, die ca. 40 Minuten dauert. Bei sehr schwerer Depression hilf nur der/die Therapeut/in.
  • Kopfschmerzen können so unangenehm werden, dass wirklich gar nichts mehr geht. Am besten dem Körper den Willen lassen, innehalten und bemerken, was es gilt loszulassen.

Die Schmerzen können entweder ein dumpfer Druck im Hinterkopf sein, oder seitlich bis in die Schläfen, oder frontaler Druck in der Stirn, manchmal stechend bis ins Auge, meistens auf einer aber auch auf beiden Seiten. Oder der ganze Kopf fühlt sich an als würde er gleich bersten. Hier hilft oft schon eine kleine Manipulation an der Nackenmuskulatur. Die Spannungskopfschmerzbehandlung der Tuina Anmo ist kurz und effektiv, selbst bei sehr schweren Kopfschmerzen. Als Ayurvedabehandlung gibt es Shirobyang, die Kopfmassage oder eine kurze Abhyanga mit Shirodara, dem Stirnguss.

  • Müdigkeit und Schlafstörungen, vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft, entstehen aufgrund des Progesteronüberschusses. Dadurch wird selbst ein normaler Arbeitstag zu einem Marathon. Der einzige Ausweg: so oft wie möglich ausruhen und ein Nickerchen machen. Hier kann man sehr schön unterstützen, mit sanften, längeren entspannenden Massagen, wie Esalen, Lomi Lomi, oder Abyanga. Eine kurze Behandlungsform kennt die Akupunktmassage (APM), u.z. die Nachtbehandlung, welche das Yin stärkt.
  • Ab SSW 24 (6. Monat) wird es schwierig auf dem Rücken zu schlafen. Die Seitenlage ist entspannender, weshalb ab dann eine Seitenlagenmassage die beste Entspannung ermöglicht. Massage in Seitenlage wird beim Shiatsu, bei der Kalifornischen Massage (Esalen), aber auch bei der Lomi Lomi oder in der Ayurvedischen Massage.

Verschiedene Schmerzarten

  • Nacken- und Schulterschmerzen entstehen durch zu viel Computer- oder ähnlicher Arbeit, zu viel Verantwortung sowie schädlichem Stress.
  • Schmerzen in der Brustwirbelsäule entstehen durch Resignation oder Trauer (Herzchakra schließt sich), oder weil die Brüste jetzt anschwellen.
  • Schmerzen entlang der ganzen Wirbelsäule können entstehen. Die Schwangere weiß oft nicht mehr, in welcher Position sie nachts schlafen soll. Das Gewicht nimmt stetig zu, die Körperbalance verändert sich.
  • Schmerz in der Lendenwirbelsäule (LWS), Hohlkreuz entsteht, weil der Bauch immer stärker nach vorne zieht.

Hier helfen entspannende Seitenlagemassagen einen schmerzfreien, wohligen Entspannungszustand wiederzuerlangen, um diesen einzigartigen Lebensabschnitt genießen zu können.

Eine Kurzbehandlung für die LWS: die Schwangere sitzt sehr bequem auf einem Hocker und stützt/legt sich auf ein großes Kissen vor sich auf einem Tisch. Ein/e Masseur/in kann dann ganz einfach die verkürzten Rückenstrecker entlang der LWS sanft lösen. Bitte Vorsicht: Keine Punkte auf dem Kreuzbein drücken. Das gleiche macht man auf einem Shiatsu-Massagestuhl.

  • Bei Ischiasbeschwerden, wenn es keine Entzündung des Nervengeflechts ist, drückt meist der Pririformis-Muskel auf den ca. 1 cm dicken Nerv im Gesäß. Hier gibt’s ein eigenes Rezept für eine 20minütige Behandlung in der Tuina Anmo.
  • Schwere Beine und Bindegewebsrisse (Schwangerschaftsstreifen) entstehen oft erst in den letzten Monaten der Schwangerschaft. Hier helfen Beckenbodenentspannung, viel Schwimmen und Lymphdrainagen und Hochlagern der Beine.

Um Geweberissen vorzubeugen beginnt man rechtzeitig den Unterbauch mit Ringelblumenöl oder -Salbe einzumassieren. Gut ist auch ein Spritzer Kürbiskernöl dazu.

  • Luxation des Illiosakralgelenks: Gegen Ende der Schwangerschaft werden die Symphyen-Knorpel (Schambein) und die Kreuz-Darmbeinverbindung weicher. Durch straucheln o.ä. kann sich dann ein Darmbein vor oder zurück bewegen. Nicht zu lange warten und wieder vom Therapeuten einrichten lassen, bevor die Knorpeln wieder fester werden.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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