Studien über vergleichbare Philosophien - John Locke

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Studien über vergleichbare Philosophie - John Locke

John Locke

John Locke ist ein Empirist, der die rationalen Doktrin der angeborenen Gedankenwelt widerlegt. Es gibt für Locke keine angeborenen Wahrheiten. Alles Wissen ist empirisch und wird durch die Sinne aufgenommen. Der Geist kennt keine individuellen Wahrheiten. Der Geist kennt von Haus aus nichts, ist wie ein blankes Tablett, auf dem äußere Dinge durch die Sinne ihre Eindrücke hinterlassen. Selbst unsere Gedanken beruhen auf äußeren Wahrnehmungen. Der Geist kann ohne die Sinneswahrnehmungen keine eigenen Gedanken entwickeln. Wir wissen ohne irgendwelche Wahrnehmungen oder Reflexionen des Geistes auf Basis der Sinneswahrnehmungen überhaupt nichts. Sinneswahrnehmungen und die daraus reflektierenden Erfahrungen sind die Basis all unseres Wissens. Sinneswahrnehmungen und deren Reflexionen sind der Inhalt unseres gesamten Erfahrungsschatzes. Der Geist erzeugt Gedanken und reflektiert sie auf Basis der Sinneswahrnehmungen. Einfach Eindrücke, aufgenommen durch die Sinne, können durch den Geist in komplexe Gedankenfelder umgesetzt werden; doch der Geist erzeugt weder neue Ideen noch zerstört er sie.

Locke macht einen Unterschied zwischen Gedanken, die lediglich durch Gefühle hervorgebracht wurden, und die nicht durch die äußeren Umstände bedingt sind, und jenen Gedanken, die mit den äußeren Umständen in Verbindung stehen. Die von Gefühlen ausgelösten Gedanken, die nicht mit tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen, werden als Sekundärqualitäten (Eigenschaften) bezeichnet, wohingegen die anderen, die den Umständen entsprechend Gefühle und Gedanken hervorbringen, als Primärqualitäten (Eigenschaften) bezeichnet werden. Festigkeit, Ausdehnung und so weiter werden als wirklicher Bestandteil der Dinge angesehen, und sind damit Primäreigenschaften, wohingegen Farben, Klänge und so weiter nicht zu den Bestandteilen der Dinge gerechnet werden und sind somit als Sekundäreigenschaften klassifiziert. Die Primäreigenschaften sind wirklich in den Dingen vorhanden, was man von den anderen nicht behaupten kann. Unser Wissen beruht auf der Wahrnehmung der Sekundär- und nicht der Primäreigenschaften. Das Wissen wird durch die Sinne (intern wie extern) aufgenommen, obwohl der Geist die einfachen Sinneswahrnehmungen in Gedankenkomplexe umwandeln kann. Die Gedanken über die Dinge oder Substanzen werden von Gefühlen und Reflexionen gesteuert; die Substanzen werden lediglich auf Grund von Gefühlsintensitäten und Gedankenformationen als Existent angenommen. Substanzen, Formen und Beziehungen sind nur Gedanken, die auf Sinneswahrnehmungen beruhen und können nicht als etwas Besseres betrachtet werden. Wir verfügen nur über ein Abbild der wirklichen Dinge; wir nehmen sie nicht direkt wahr. Wir kennen nur die Sekundär- und die Primäreigenschaft und nicht die tatsächliche Substanz, der sie entstammen.

Die äußere Welt existiert von Geist unabhängig. Die Gegenwart der wirklichen Objekte verursacht in uns wirkliche Gefühle. Die Welt besteht aus Substanzen, in denen Eigenschaften und Handlungen innewohnen. Gemäß Locke gibt es zwei Arten von Substanzen: die Körper und die Seelen. Wir nehmen Körper wahr und haben sofort eine klare Vorstellung unserer Empfindungen. Wir erkennen die Körper durch das Reflektieren der Gefühle und der Seele. Gedanken sind Aktivitäten innerhalb der Seele. Körper sind Materie und Seelen unstofflich. Von der Wahrnehmung physischer Substanzen wird auf eine Basissubstanz geschlossen, denn diese Substanzen schweben nicht einfach frei im Raum, sondern haben eine Grundlage. Ähnlich verhält es sich bei der Beobachtung mentaler Aktivitäten, wobei von ihrer Basis ausgehend eine spirituelleSeele‘ gebildet wird.

Locke tritt dafür ein, dass eine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist stattfindet, denn beide gibt es wirklich. All unsere Gedanken sind die Auswirkung körperlicher Handlungen auf unseren Geist. Auf Grund äußerer handelnder Körper erfährt die Seele von Veränderungen. Locke glaubt nicht daran, dass unsere Wahrnehmungen von der äußeren Welt klarer sind als unsere Vorstellungen von der Wirklichkeit oder der Existenz der Seele, oder dass wir über die Natur der Körper mehr wissen als über unsere Seele. Er neigt eher dazu, dass wir von unserer Seele und ihrer Handlungsweise ein besseres Bild haben als von der übrigen Materie. Unser Wissen über äußere Körper ist nicht fassbar; die Sekundäreigenschaften, die wir wahrnehmen, entsprechen nicht der Wirklichkeit. Die Sekundäreigenschaften werden nicht durch die Dinge selbst hervorgebracht, sondern sind durch die innewohnenden Primäreigenschaften bedingt, die wirklich zu den Dingen gehören. Die Primäreigenschaften repräsentieren die Dinge wirklich.

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie

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