Am liebsten
Am liebsten ist Ausdruck dessen, was man am meisten mag. Am liebsten ist der Superlativ: Lieb, lieber, am liebsten. Heutzutage ist die Grundform "lieb" nicht mehr so sehr im Gebrauch. Dieses Hobby ist mir lieb. Die Steigerungsform aber schon: Ich mag lieber Tofu als Seitan. Am liebsten mag ich indischen Dal.
Herkunft von "Am liebsten"
Lieb kommt ebenso wie Liebe vom Mittelhochdeutschen liep mit der Bedeutung "gut, angenehm, wert". Du bist mir lieb soll heißen, ich mag dich, du bist mir wertvoll. Daraus ist geworden: Ein lieber Mensch, das liebe Kind, lieber Gott, der liebe Gott, sowie die Ausdrücke:
- Das ist mir lieb
- Das mag ich lieber
- Am liebsten mache ich etwas ganz anderes
Wunsch und Wunschlosigkeit - Werte und Nichtbewertung
Der Ausdruck "am liebsten" ist der Ausdruck eines Wunsches und einer Bewertung.
Auf dem spirituellen Weg ist der Umgang mit Wünschen eine komplexe Angelegenheit:
Einerseits gilt, was einem lieb ist, das ist auch gut:
- Gott spricht zum Menschen auch in Gestalt seiner Wünsche
- Wünsche sind Ausdruck der Intelligenz der Instinkte
- Wünsche sind instinktives Mögen - und liegt oft richtig
- Das was einem lieb ist, kann auch Ausdruck der Intuition sein
Andererseits:
- Wünsche führen zur Verhaftung
- Wünsche beruhen auf vergangener Erfahrung
- Wünsche können egoistisch machen
- Wunsch ist Grundlage von Angst und Frust