Meditieren oder Schlafen

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Meditieren oder Schlafen

Wenn du müde bist, überlegst du manchmal, ob es jetzt besser ist zu meditieren oder zu schlafen. Auf der einen Seite solltest du wirklich jeden Tag meditieren. Auf der anderen Seite braucht der Körper auch Schlaf. In jedem Fall gilt. Bei Dauermüdigkeit solltest du nicht zuviel schlafen. Dann ist es besser mehr zu meditieren.

Meditieren oder Schlafen aus der Yoga sicht

Meditieren oder Schlafen aus yogischer Sicht

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Frage zu beantworten.

Die eine wäre, darauf einzugehen, inwieweit Meditation Schlaf ersetzen kann.

Die zweite wäre, die Frage zu thematisieren, ob du, wenn du ausreichend meditierst kannst, auf Schlaf gänzlich verzichten kannst

Die dritte Möglichkeit ist zu fragen, woher du wirklich weißt, wenn du sitzt, ob du meditierst oder ob du nicht vielleicht in einem meditativen Zustand des Dösens bist und in der Meditation schläfst.

Kann Meditieren Schlaf ersetzen?

Ja, bis zu einem gewissen Grad in jedem Fall. Wenn du bisher sieben oder acht Stunden geschlafen hast und du willst 20 Minuten am Tag meditieren, dann kannst du vermutlich deine Bettliegezeit um 20 Minuten reduzieren. Wenn du meditierst, ist die Meditation selbst auch eine gute Regeneration. Wenn du meditierst, dann brauchst du weniger Schlaf. Du kannst auch besser schlafen, weniger schlafen, tiefer schlafen und weniger Schlaf brauchen.

Das ist auch ein guter Tipp für Menschen, die Schlafstörungen haben. Angenommen wenn du Schwierigkeiten hast einzuschlafen, dann könntest du einfach meditieren.

Du könntest deinem Unterbewusstsein sagen, während du liegst: „Bitte liebes Unterbewusstsein, lass mich in den nächsten fünf Minuten einschlafen. Wenn du mich in den nächsten fünf Minuten nicht einschlafen lässt, dann werde ich 20 Minuten meditieren.“

Solltest du nach fünf Minuten nicht eingeschlafen sein, dann meditiere eben für 20 Minuten. Das ist gut und regeneriert dich. Du brauchst nur 20 Minuten zu meditieren.

Danach lege dich wieder hin und sage deinem Unterbewusstsein: „Bitte lass mich in fünf Minuten einschlafen oder ich werde wieder 20 Minuten meditieren.“

Eventuell wirst du ein zweites Mal meditieren, aber kein drittes Mal. Danach wird dein Unterbewusstsein dich schlafen lassen. Wenn du nachts aufwachst und nicht schlafen kannst, dann setze dich auch hin und meditiere. Wenn du so meditierst, wirst du danach gut einschlafen können und die Meditation kann den Schlaf ersetzen bzw. den Erholungswert des Schlafens ersetzen.

Kannst du auf Schlafen gänzlich verzichten, wenn du meditierst?

Nein, normalerweise nicht. Wenn du deinen Schlaf zu sehr reduzierst und doch nicht so tief in die Meditation kommst, dann wirst du nachher in einen meditativen Zustand des Dösens kommen und das ist auch nicht hilfreich.

Nur in dem Maße, indem du in der Meditation wach bleibst, aber mindestens 20 Minuten lang, kannst du das Schlafen durch die Meditation ersetzen. Wenn du nicht wirklich wach bleiben kannst während der Meditation und eine längere Meditation dir nicht eine wirkliche Klarheit des Geistes gibt, dann bleibe bei deinen 20-30 Minuten Meditation und schlafe ansonsten normal.

Wenn du aber eine Periode hast, wo du wenig Schlaf brauchst und viel meditieren kannst, dann mache dir wenig Sorgen über die gesteigerte Zeit für die Meditation. Das habe ich manchmal unter meinen Teilnehmern bei Yoga Vidya, das sie plötzlich merken, dass sie weniger Schlaf brauchen.

Dass sie ganz auf Schlaf verzichten, habe ich noch nicht gehört. Dass sie aber nur noch 3-4 Stunden Schlaf brauchen und dann 3-4 Stunden meditieren, das ist gar nicht mal so selten. Wenn es geschieht, dann lass es geschehen, aber erzwinge es nicht.

Woher weißt du, ob du meditierst oder schläfst?

Du kannst ja auch im Sitzen schlafen. Es gibt im Sanskrit einen Ausdruck „Tandra Alasia Nidra“, den Swami Sivananda zum Beispiel in seinem Buch „Konzentration und Meditation“ erwähnt.

Dort beschreibt er diesen Gemütszustand als Luftschlösser bauen oder träumen oder Traumbilder haben. Wenn du meditierst und dich nachher nicht mehr erinnern kannst, was du in der Meditation gedacht hast, du fühlst dich gut regeneriert und entspannt, dann hast du höchstwahrscheinlich geschlafen in der Meditation.

Der meditative Döszustand ist nicht ohne Wirkung. Wenn dein Geist nicht zur Konzentration möglich ist, dann ist es okay 20 Minuten zu sitzen und in den meditativen Döszustand zu fallen, also zu Schlafen in der Meditation. Das ist in Ordnung und sollte dich nicht von der Meditation abhalten.

Wenn du mehr wissen willst über Schlaf in der Meditation dann gehe auf unsere Internetseite und suche dort unter dem Stichwort „Hindernisse in der Meditation“. Denn Schlaf in der Meditation ist letztlich ein Hindernis für die Meditation. Das gilt es auch langfristig zu überwinden. Wenn du wissen willst, ob du meditierst oder schläfst in der Meditation, ist es ein Zeichen für meditativen Döszustand, dass dein Kopf nach vorne und hinten geht. Wenn du dich wohlig fühlst aber nicht genau weißt, woran du gedacht hast, oder zwischendurch versuchst dich zu konzentrieren, es dir aber nicht gelingt, dann hast du in der Meditation geschlafen.


Video: Meditieren oder Schlafen

Hier findest du ein Vortragsvideo über "Meditieren oder Schlafen":

Kurzvortrag vom Yogalehrer Sukadev zum Thema Meditieren lernen, interessant für alle mit Interesse an Meditieren.


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