Kriyarupa: Unterschied zwischen den Versionen
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'''kriyarupa''' ([[Sanskrit]]: kriyārūpa ''n.'') = die Gestalt, Ausformung einer Handlung | |||
Kriyarupa ist ein zusammengesetztes Wort aus dem Sanskrit, gebildet aus „kriya“ und „rupa“. | |||
* „Kriya“ bedeutet Handlung, Tätigkeit, Praxis oder Wirken; im religiösen und yogischen Kontext bezeichnet es oft rituelle Handlungen, geistige Übungen oder praktische Techniken. | |||
* „Rupa“ heißt Form, Gestalt, Erscheinung oder Leib. Zusammengesetzt bedeutet kriyarupa also wörtlich „die Form der Handlung“ oder „in der Gestalt der Praxis“. | |||
In philosophischer und yogischer Verwendung beschreibt kriyarupa häufig etwas Genaues: die konkrete, sicht- oder erfahrbare Gestalt, in der eine Handlung sich manifestiert. Das kann bedeuten, dass eine [[Praxis]] — sei es eine rituelle Handlung, eine yogische Übung oder eine meditative Technik — eine eigene Form annimmt, die durch Körperhaltungen, Atemmuster, Tonäußerungen, symbolische Gesten oder wiederkehrende Abläufe bestimmt ist. Kriyarupa verweist damit auf die Verkörperung des [[Handeln]]s: nicht bloß die abstrakte Absicht oder [[Theorie]], sondern die konkrete Ausführung und die sichtbaren oder spürbaren Merkmale dieser [[Ausführung]]. | |||
Je nach Tradition kann der Begriff unterschiedliche Nuancen tragen. In tantrischen Zusammenhängen etwa betont kriyarupa die formhafte Manifestation spiritueller Techniken—wie [https://www.yoga-vidya.de/ Mantra]s, [[Mudra]]s, [[Yantra]]s oder rituelle Abläufe—und zeigt, wie diese Praxisformen selbst Träger von Wirkung und Transformation sind. In klassischen yogischen Kontexten kann kriyarupa auf die [[körperlich]]en und [[mental]]en Formen verweisen, die durch kriya-praxis entstehen: bestimmte Gewohnheiten, energetische Muster oder psychophysische Zustände, die durch wiederholte Übungen geformt werden. Damit ist kriyarupa auch ein Begriff für die [[Weise]], wie Handlungen Identität und Wirklichkeit strukturieren — die Praxis formt den Übenden ebenso wie umgekehrt die Praxis eine bestimmte Gestalt annimmt. | |||
=Siehe auch= | |||
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* [[Kriya Yoga]] | |||
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Aktuelle Version vom 26. November 2025, 06:22 Uhr
kriyarupa (Sanskrit: kriyārūpa n.) = die Gestalt, Ausformung einer Handlung
Kriyarupa ist ein zusammengesetztes Wort aus dem Sanskrit, gebildet aus „kriya“ und „rupa“.
- „Kriya“ bedeutet Handlung, Tätigkeit, Praxis oder Wirken; im religiösen und yogischen Kontext bezeichnet es oft rituelle Handlungen, geistige Übungen oder praktische Techniken.
- „Rupa“ heißt Form, Gestalt, Erscheinung oder Leib. Zusammengesetzt bedeutet kriyarupa also wörtlich „die Form der Handlung“ oder „in der Gestalt der Praxis“.
In philosophischer und yogischer Verwendung beschreibt kriyarupa häufig etwas Genaues: die konkrete, sicht- oder erfahrbare Gestalt, in der eine Handlung sich manifestiert. Das kann bedeuten, dass eine Praxis — sei es eine rituelle Handlung, eine yogische Übung oder eine meditative Technik — eine eigene Form annimmt, die durch Körperhaltungen, Atemmuster, Tonäußerungen, symbolische Gesten oder wiederkehrende Abläufe bestimmt ist. Kriyarupa verweist damit auf die Verkörperung des Handelns: nicht bloß die abstrakte Absicht oder Theorie, sondern die konkrete Ausführung und die sichtbaren oder spürbaren Merkmale dieser Ausführung.
Je nach Tradition kann der Begriff unterschiedliche Nuancen tragen. In tantrischen Zusammenhängen etwa betont kriyarupa die formhafte Manifestation spiritueller Techniken—wie Mantras, Mudras, Yantras oder rituelle Abläufe—und zeigt, wie diese Praxisformen selbst Träger von Wirkung und Transformation sind. In klassischen yogischen Kontexten kann kriyarupa auf die körperlichen und mentalen Formen verweisen, die durch kriya-praxis entstehen: bestimmte Gewohnheiten, energetische Muster oder psychophysische Zustände, die durch wiederholte Übungen geformt werden. Damit ist kriyarupa auch ein Begriff für die Weise, wie Handlungen Identität und Wirklichkeit strukturieren — die Praxis formt den Übenden ebenso wie umgekehrt die Praxis eine bestimmte Gestalt annimmt.