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Version vom 11. August 2025, 09:35 Uhr

Klaus Engel (geb. 1941) ist ein deutscher Psychologe, Mediziner, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und Hochschullehrer. Er wirkte als Professor für Psychosomatische Medizin an der Ruhr-Universität Bochum und als Kliniker in der Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik der Psychiatrie Dortmund. Engel gilt als einer der frühen deutschsprachigen Forscher, die Meditation systematisch historisch, theoretisch und empirisch untersucht und für medizinisch-psychologische Kontexte fruchtbar gemacht haben. Er ist zugleich praktizierender Zen-Übender und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge. Auch für die Erforschung von Yoga für Kinder hat er entscheidende Impulse gesetzt.

Leben

Klaus Engel wurde 1941 in Schlesien geboren. Nach der Schulzeit in der damaligen DDR (Magdeburg) studierte er zunächst Altsprachen und katholische Theologie in Erfurt. 1963 floh er in die Bundesrepublik Deutschland. Es folgte ein Philosophiestudium in Heidelberg.

Von 1965 bis 1968 lebte Engel in einem buddhistischen Orden auf Ceylon (Sri Lanka) und praktizierte intensiv Meditation. Später unternahm er wiederholt Reisen nach Indien.

Zurück in Deutschland studierte er Psychologie und absolvierte eine psychoanalytische Ausbildung in Heidelberg. Anschließend folgte ein Medizinstudium in Hamburg und Bonn. Engel erwarb den Facharzttitel für Psychotherapeutische Medizin und war ärztlich auf psychosomatischen Stationen sowie in eigener Praxis tätig.

Akademische Laufbahn

Klaus Engel war zunächst Professor für Medizinische Psychologie an der Universität Mainz, später Professor für Psychosomatische Medizin an der Ruhr-Universität Bochum. Dort unterrichtete er das Fach Psychosomatik und betreute zahlreiche Forschungsprojekte, insbesondere zu den Themen Meditation, Transpersonale Psychologie und psychosomatische Krankheitsbilder.

Parallel zu seiner universitären Tätigkeit arbeitete er in der Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik der Psychiatrie Dortmund, wo er sowohl klinisch tätig war als auch Forschung betreute.

Wirken

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Engel verband klinische Psychosomatik und Psychotherapie mit empirischer Meditationsforschung. Er arbeitete mit stationären und ambulanten Patientinnen und Patienten, insbesondere bei Essstörungen, psychosomatischen Erkrankungen und komorbiden psychischen Störungen. Seine Arbeit ist von einem integrativen, erfahrungs- und evidenzorientierten Ansatz geprägt.

Meditation und Transpersonale Psychologie

Seit den 1960er-Jahren praktiziert Engel buddhistische Meditation, zunächst in der Theravāda-Tradition Sri Lankas, später mit einer starken Ausrichtung auf den Zen-Weg. Seine Veröffentlichungen zeichnen sich aus durch eine Verbindung von:

  • historischer und kulturvergleichender Darstellung östlicher und westlicher Meditationswege,
  • systematischer Beschreibung von Übungswegen,
  • empirischer Auswertung meditationsbezogener Forschungsergebnisse

Er thematisiert auch mögliche Abbrüche, Nebenwirkungen und prognostische Faktoren in der Meditationspraxis und betont die Bedeutung einer fachkundigen Anleitung.

Bildung, Prävention und Yoga

Engel beschäftigte sich mit den gesundheitsrelevanten Aspekten meditativer Praxis, auch im schulischen Bereich. Er hielt Vorträge zu Meditation mit Kindern und zu Präventionsprogrammen, die Yoga und Meditation integrieren. Diese Themen berühren sich mit den Schwerpunkten der Arbeit von Yoga Vidya.

Gründer und erster Vorsitzender Society for Meditation and Meditation Research (SMMR)

Im Jahr 2000 gründete Klaus Engel zusammen mit anderen Wissenschaftlern die Society for Meditation and Meditation Research (SMMR) e.V. Er wurde ihr erster Vorsitzender. Er initiierte eine Schriftenreihe "Journal for Meditation and Meditation Research" und jährliche Fachtagungen.

Im Jahr 2008 zog er sich vom Vorsitz zurück. Dr. Harald Piron wurde sein Nachfolger. Für die Zeit nach 2008 ist nichts bekannt über Klaus Engel. Es ist unklar, ob er noch lebt.

Schwerpunkte

  • Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Empirische Meditationsforschung
  • Transpersonale Psychologie
  • Zen-Praxis und buddhistische Meditationsformen
  • Prävention und Gesundheitsförderung

Publikationen (Auswahl)

  • 1978 – Beiträge zur Konstruktvalidität des Gemeinsamen Rorschachversuches von Willi
  • 1980 – Zur theoretischen Bedeutung der Variablen der Holtzman-Inkblot-Technik – unter Einbeziehung der empirischen Arbeiten
  • 1995 – Meditation. Geschichte, Systematik, Forschung, Theorie (erweiterte Auflage 1999)
  • 1996 – Meditation: Abbrüche, Nebenwirkungen, prognostische Faktoren – in: Grenzgebiete der Wissenschaft, Innsbruck, 45,3
  • 1997 – Meditation. Vol I: History and Present Time
  • 1997 – Meditation. Vol II: Empirical Research and Theory
  • 1998 – Meditation und ihre gesundheitsrelevanten Aspekte – TPP 1/1998
  • 2000 – Meditative Wege – eine empirische Untersuchung – TPP 1/2000
  • Diverse Artikel in Fachzeitschriften zur Diagnostik (Rorschachtest, Holtzman-Inkblot-Technik), Essstörungen und psychosomatischen Erkrankungen
  • Diverse Artikel im Journal for Meditation and Meditation Research
  • Mitautor von Das Neue Bewusstsein – einem Werk, das Bewusstseinsentwicklung in den Kontext von kosmischer, biologischer und geistig-seelischer Evolution stellt

Bedeutung

Klaus Engel ist einer der deutschsprachigen Pioniere in der Verbindung von Meditation, empirischer Forschung und psychosomatischer Medizin. Seine Arbeiten liefern wichtige Grundlagen für die Integration meditativer Methoden in Prävention, Therapie und Gesundheitsförderung. Für Yoga Vidya ist sein Werk besonders relevant, da es die wissenschaftliche Fundierung von Yoga- und Meditationspraxis unterstützt.

Weiterführendes

  • Literaturangaben und bibliografische Daten zu Klaus Engel bei der Deutschen Nationalbibliothek
  • Informationen zu den englischsprachigen Bänden Meditation. Vol I & II im Verlag Peter Lang