Liebeserklärung: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Herz Liebe Anahata Licht.jpg|thumb|Liebeserklärung an die gesamte Schöpfung]] | [[Datei:Herz Liebe Anahata Licht.jpg|thumb|Liebeserklärung an die gesamte Schöpfung]] | ||
Im Yoga gilt die Liebe als eine der höchsten und reinsten Energien, die uns Menschen verbindet und zu höheren Bewusstseinsebenen führen kann. Durch [[Bhakti Yoga]] – den Weg der [[Hingabe]] – wird die Liebe als Mittel eingesetzt, um die innere Verbindung zur göttlichen Quelle zu stärken. Eine Liebeserklärung im yogischen Sinne ist daher ein Ausdruck dieser Hingabe und das Bewusstsein, dass Liebe eine universelle Kraft ist, die durch uns und in uns wirkt. | Im Yoga gilt die Liebe als eine der höchsten und reinsten Energien, die uns Menschen verbindet und zu höheren Bewusstseinsebenen führen kann. Durch [[Bhakti Yoga]] – den Weg der [[Hingabe]] – wird die Liebe als Mittel eingesetzt, um die innere Verbindung zur göttlichen Quelle zu stärken. Eine Liebeserklärung im yogischen Sinne ist daher ein Ausdruck dieser Hingabe und das Bewusstsein, dass Liebe eine universelle Kraft ist, die durch uns und in uns wirkt. |
Aktuelle Version vom 1. November 2024, 15:45 Uhr
Eine Liebeserklärung ist im Yoga nicht nur ein Ausdruck romantischer Gefühle, sondern vielmehr eine tiefe Anerkennung der allumfassenden Liebe und Einheit im Leben. Im yogischen Verständnis ist Liebe nicht ausschließlich an eine Person gebunden, sondern richtet sich an das göttliche Bewusstsein, das in jedem Lebewesen und in der gesamten Schöpfung existiert.
Die Liebe als höchste Energie
Im Yoga gilt die Liebe als eine der höchsten und reinsten Energien, die uns Menschen verbindet und zu höheren Bewusstseinsebenen führen kann. Durch Bhakti Yoga – den Weg der Hingabe – wird die Liebe als Mittel eingesetzt, um die innere Verbindung zur göttlichen Quelle zu stärken. Eine Liebeserklärung im yogischen Sinne ist daher ein Ausdruck dieser Hingabe und das Bewusstsein, dass Liebe eine universelle Kraft ist, die durch uns und in uns wirkt.
Liebeserklärung an das Göttliche
In vielen yogischen Traditionen wird die Liebeserklärung nicht nur an einen geliebten Menschen gerichtet, sondern an das Göttliche selbst, in welcher Form es auch verehrt wird – sei es als Krishna, Shiva, Devi oder als formloses Höchstes. Indem man die göttliche Liebe in den Alltag integriert, können wir die Begrenztheit egozentrierter Liebe überwinden und eine bedingungslose Liebe erfahren, die das Wohl aller Lebewesen umfasst.
Liebe und Mitgefühl im Alltag
Eine Liebeserklärung im Sinne des Yoga kann durch mitfühlende Taten, das Praktizieren von Ahimsa (Gewaltlosigkeit) und Karuna (Mitgefühl) zum Ausdruck kommen. Sie zeigt sich in Freundlichkeit und Achtsamkeit gegenüber sich selbst, anderen und der Umwelt. Yoga lehrt uns, dass die wahre Liebe und das tiefste Mitgefühl in kleinen Handlungen liegen und in der Art und Weise, wie wir uns gegenseitig unterstützen und die Welt wahrnehmen.
Fazit
Eine Liebeserklärung aus yogischer Perspektive erinnert uns daran, dass die wahre Liebe kein Besitzanspruch, sondern eine Hingabe an das Göttliche und das Leben selbst ist. Indem wir diese Haltung der Liebe und Dankbarkeit kultivieren, öffnen wir unser Herz und erfahren das Einssein mit der gesamten Schöpfung. Yoga lädt uns ein, in dieser Liebe zu verweilen und sie bedingungslos zu teilen.
Eine Liebeserklärung - an das Leben, an den Yoga, an Swami Sivananda
Artikel von Diana Helen Fegert
Kennst Du das auch? Du liegst im Bett und es ist draußen noch dunkel. Du spürst in Dich hinein. So richtig gut fühlst Du Dich nicht. Hier ist ein Zwicken, dort eine Verspannung und Deine Stimmung ist so ähnlich wie der Tagesanbruch im Dunkeln. Du setzt Dich auf und meditierst eine Weile, ziehst Dich an, gehst ins Bad, erledigst noch ein paar kleine Sachen und dann zieht es Dich zu Deiner Yogamatte. Hoffnungsvoll legst Du Dich darauf und atmest ein paar Mal tief durch. Du spürst Deinen Körper, Deinen Herzschlag, Deine Atmung. Ein Asana fließt ins nächste, als ob Dich eine unsichtbare Hand führt und mit jedem Atemzug, mit jeder Dehnung und Streckung fühlst Du Dich ein klein wenig besser. Es ist ein bisschen wie ein Tanz, der zur Harmonie führt. Dein Tanzpartner ist Dein Körper und Deine Yogamatte, der Tänzer ist Deine Seele und die Tanzfläche, das ist Dein Leben.
Mein Leben verläuft besser, wenn ich den Tag mit Yoga beginne, denn dann finden Körper, Seele und Geist wieder zur Einheit – so als ob sie über Nacht in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden. Mit meiner Yogapraxis, sammele ich sie wieder ein und fühle mich danach mit mir im Reinen, verbunden mit etwas Höherem, und mein Herz pulsiert Glück anstelle Dunkelheit. Ist Dir einmal aufgefallen, dass auf einer Yogamatte ein kleiner heiliger Raum entsteht, wenn ein Menschenherz darauf Yoga praktiziert? Gehe einmal ganz bewusst über Deine Matte, nachdem Du eine Yogastunde beendet hast und spüre nach. Auf wundersame Weise kannst Du Liebe spüren. Unser Herz strömt sie aus, wenn wir Yoga machen. „Und warum ist das so?“, habe ich mich schon oft gefragt, auch wenn ich unterrichte.
Wenn Du Yoga praktizierst, verbindest Du Dich unbewusst mit Deinem Ursprung, Deinem wahren Selbst und in diesem jahrtausendealten, sehr ausgeklügelten System, das letztendlich von Gott stammt, da es von den weisen Sehern vergangener Zeiten, den Rishis, zum Nutzen der Menschheit erkannt und kanalisiert wurde, zielen alle Yogaübungen – sei es Karma Yoga, Kirtansingen, Hatha Yoga oder Meditation – darauf ab, Deine Seele, deinen inneren Kern, zu reinigen und das göttliche Licht darin zu entzünden. Deshalb fühlt man sich wunderbar nach einer Yogastunde oder nach einem Satsang, vorausgesetzt man schenkt dem Yoga wirklich seine Aufmerksamkeit und achtet beim Praktizieren auf die Atmung, nutzt den Körper als Anker, um sich von aufkommenden Gedankenketten – Chitta Vrittis – nicht „forttragen“ zu lassen. Ich liebe den Yoga genau aus diesem Grund: er trägt Liebe in mein Herz und schenkt mir Ruhe und Stille im Geist. Lange habe ich nicht wirklich erkannt, was für ein unglaubliches Potential im Yoga liegt, um zu Gesundheit, Glück und einem Gefühl der Einheit zu finden, aber jetzt weiß ich es und möchte aus Dankbarkeit nun dem Yoga dienen, über ihn berichten und Menschen darauf aufmerksam zu machen, die ihn noch nicht kennen, oder gerade erst begonnen haben zu praktizieren.
Und was ist mir Dir? Wie praktizierst Du den Yoga? Was ist Dir wichtig? Glaubst Du, dass es wichtig ist, genau zu wissen, wo Du Dich auf dem spirituellen Pfad befindest, welche der Stufen der 7 Bhumikas Du gerade erklommen hast, oder ob Deine Kundalini bereits erwacht und am Steigen ist? Ich glaube das nicht. Grundsätzlich ist es sicher interessant zu denken: „Ah, meine Kundalini steigt.“ Man fühlt sich belohnt und bestätigt auf seinem Yogaweg, aber wirklich weiter bringen uns meiner Meinung nach die „vier großen S“: Sadhana, Satsang, Seva und Sattwa. Und das jeden Tag, über Jahre, noch besser über ein ganzes Leben, ohne zu murren, einfach weitergehen, auch wenn wir mal keine Lust haben, auch wenn es uns mal nicht gut geht, auch wenn wir uns zurückgeworfen fühlen auf unserem spirituellen Pfad. Gerade dann brauchen wir die tägliche Praxis umso mehr, denn auf dem Yogaweg wird viel Staub aufgewirbelt: Gefühle kommen an die Oberfläche, Karma zeigt sich und will angenommen werden. Nur mit einer kontinuierlichen Praxis kann man das bewältigen.
Ich denke oft an unseren Meister Shri Swami Sivananda. Er arbeitete als Arzt, kümmerte sich um Kranke und Arme, oft ohne etwas von denen, die ohnehin nichts hatten, zurückzufordern. Er pilgerte und durchquerte Indien zu Fuß und baute den Sivananda Ashram Rishikesh auf. Kam Swami Sivananda schon als Heiliger zur Welt oder wurde er gerade heilig, weil er sein ganzes Leben dem Yoga und der Spiritualität widmete und auf diese Weise jeden Tag praktizierte, vor allem Karma-Yoga – selbstloses Dienen –, und auf diese Weise Unsterblichkeit realisierte? In meinem Herzen lebt er weiter und praktiziert mit mir und allen anderen die ihm nachfolgen. Er ist für mich ein greifbarer Weiser, ein Vorbild, nach dem ich strebe. Ich bin von seinem Handeln noch weit entfernt, viel zu viel Angst ist in mir, das zu realisieren, was er aufgebaut und auch Tag für Tag losgelassen hat, um der Menschheit zu dienen. Aber ich arbeite an mir, praktiziere jeden Tag die „vier großen S“ und gebe nicht auf, dem Licht am Ende des Tunnels entgegenzugehen. Und neben mir läuft Swami Sivananda und hält aufmunternd meine Hand und auch viele andere Menschen, denen ich auf meinem Yoga-Pfad begegnet bin. Zusammen läuft es sich im Dunkeln besser, dem Licht und der Liebe entgegen…
Siehe auch
Literatur und Quellen
- Swami Sivananda: Divine Love. The Divine Life Society.
- Rainer Langhans: Liebe und Yoga – Eine Reise zur inneren Harmonie. Yogawelten Verlag.