Lotussitz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Juli 2010, 20:11 Uhr
Der Lotussitz auch Lotossitz oder Padmasana (Sanskrit: पद्मासन padmāsana n.; oder कमलासन kamalāsana n.) gilt als optimale Haltung zum Meditieren. Er ist ist wohl das bekannteste Asana im Yoga. Heilige Personen des Hinduismus oder Buddhismus werden häufig im Lotussitz dargestellt.
Überlieferung
Schon alte indische Schriften nennen den Lotussitz. Die Gherandasamhita 2,8 (15.Jh.) beschreibt ihn so:
- Setze den rechten Fuss auf den linken Schenkel und gleichermassen den linken auf den rechten; kreuze die Arme hinter dem Rücken und halte mit den Fingern die grossen Zehen der gekreuzten Füsse. Setze das Kinn auf die Brust und starre mit dem Blick auf die Nasenspitze. Diese Asana wird Padmasana genannt. Sie zerstört Krankheiten."
Ausführung
Der Lotussitz ist deshalb besonders zur Meditation geeignet, weil er automatisch eine stabile Haltung ergibt und der Rücken dabei problemlos gerade gehalten werden kann. Allerdings muss diese Asana lange und sorgfältig eingeübt werden, um auch lange Zeit in ihr gelassen meditieren zu können. Nach alten Schriften erlangen nur Weise die Fähigkeit, im Lotussitz zu verweilen. Im klassischen Hatha Yoga wird aber das Siddhasana oft als höher eingeschätzt als das Padmasana.
Das Einüben dieser Sitzhaltung ist mühsam und verursacht am Anfang oft Schmerzen in den Knien und im Rücken. Deshalb darf nie forciert werden, weil es sonst zu bleibenden Schäden kommen kann. Eine vereinfachte Form ist der Halblotus, bei dem nur ein Fuß über den gegenüberliegenden Schenkel gelegt wird. Nicht selten wird der Schneidersitz mit dem Lotussitz verwechselt, doch bildet dieser keine stabile Grundlage für eine lange Meditation.
Fortgeschrittene Yogis sind in der Lage mehrere Asanas, wie der Kopfstand, den Fisch oder andere Asanas aus dem Lotussitz heraus zu vollziehen.