Ma phaleshu: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ma phaleshu''' ([[Sanskrit]]: Mā phaleshu ''m.'') hafte nicht an den Früchten der Handlung
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'''Ma phaleshu''' ([[Sanskrit]]: Mā phaleshu ''m.'') = "Hafte nicht an den Früchten der Handlung!" (Bhagavad Gita)
Der Ausdruck „ma phaleshu“ stammt aus dem Sanskrit und besteht aus zwei Teilen: „[[ma]]“ (eine Verneinung, „nicht“) und „phaleshu“ (Lokativ Plural von „[[phala]]“, „[[Frucht]]“, „[[Ergebnis]]“ oder „Frucht einer Handlung“). Wörtlich bedeutet „ma phaleshu“ also etwa „nicht an den Früchten (der Handlungen)“ oder „nicht an den Ergebnissen“.
Im [https://www.yoga-vidya.de/ spirituellen] und philosophischen Kontext, vor allem innerhalb der [[Bhagavad Gita]] und der [[karmisch]]en Lehre des [[Hinduismus]], wird „ma phaleshu“ meist im Zusammenhang mit dem Rat verstanden, Handlungen ohne Anhaftung an deren Resultate auszuführen. Es fordert dazu auf, Pflichten und Handlungen mit voller [[Hingabe]], [[Aufmerksamkeit]] und [[Liebe]] zu tun, aber die Erwartung von Belohnung, Erfolg oder einem bestimmten Ausgang loszulassen. Diese Haltung soll innere Unabhängigkeit von äußeren Umständen schaffen; wer nicht an den Früchten seiner Taten hängt, bleibt weniger von Freude und Leid abhängig und kann beständiger, klarer und altruistischer handeln.
Praktisch wird „ma phaleshu“ als Aufforderung interpretiert, sich auf die [[Handlung]] selbst, auf ihre Qualität und Absicht zu konzentrieren, statt auf Gewinn, Lob oder Angst vor Misserfolg. In moralischer Hinsicht fördert es Selbstlosigkeit und Verantwortungsbewusstsein, weil Handlungen um ihrer selbst willen und im Einklang mit dharma (pflichtrichtigem Handeln) ausgeführt werden sollen, nicht primär zur persönlichen Vorteilsmaximierung. In [[meditativ]]en oder [[yogisch]]en Praktiken unterstützt diese Haltung außerdem Gelassenheit, da sie Erwartungen reduziert und die psychische Bindung an kurzfristige Resultate löst.
=Siehe auch=
* [[Selbstlosigkeit]]
* [[dharma]]


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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2025, 06:20 Uhr

Ma phaleshu sagt Krishna

Ma phaleshu (Sanskrit: Mā phaleshu m.) = "Hafte nicht an den Früchten der Handlung!" (Bhagavad Gita)

Der Ausdruck „ma phaleshu“ stammt aus dem Sanskrit und besteht aus zwei Teilen: „ma“ (eine Verneinung, „nicht“) und „phaleshu“ (Lokativ Plural von „phala“, „Frucht“, „Ergebnis“ oder „Frucht einer Handlung“). Wörtlich bedeutet „ma phaleshu“ also etwa „nicht an den Früchten (der Handlungen)“ oder „nicht an den Ergebnissen“.

Im spirituellen und philosophischen Kontext, vor allem innerhalb der Bhagavad Gita und der karmischen Lehre des Hinduismus, wird „ma phaleshu“ meist im Zusammenhang mit dem Rat verstanden, Handlungen ohne Anhaftung an deren Resultate auszuführen. Es fordert dazu auf, Pflichten und Handlungen mit voller Hingabe, Aufmerksamkeit und Liebe zu tun, aber die Erwartung von Belohnung, Erfolg oder einem bestimmten Ausgang loszulassen. Diese Haltung soll innere Unabhängigkeit von äußeren Umständen schaffen; wer nicht an den Früchten seiner Taten hängt, bleibt weniger von Freude und Leid abhängig und kann beständiger, klarer und altruistischer handeln.

Praktisch wird „ma phaleshu“ als Aufforderung interpretiert, sich auf die Handlung selbst, auf ihre Qualität und Absicht zu konzentrieren, statt auf Gewinn, Lob oder Angst vor Misserfolg. In moralischer Hinsicht fördert es Selbstlosigkeit und Verantwortungsbewusstsein, weil Handlungen um ihrer selbst willen und im Einklang mit dharma (pflichtrichtigem Handeln) ausgeführt werden sollen, nicht primär zur persönlichen Vorteilsmaximierung. In meditativen oder yogischen Praktiken unterstützt diese Haltung außerdem Gelassenheit, da sie Erwartungen reduziert und die psychische Bindung an kurzfristige Resultate löst.

Siehe auch