Probleme des spirituellen Lebens - 14. Dezember 1990, vormittags: Unterschied zwischen den Versionen

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== 14. Dezember 1990, vormittags ==
== 14. Dezember 1990, vormittags ==


Larry: Es war eine gute Sache, hier zu sein. Es war eine sehr gute Sache, und ich habe heute nur eine Frage.
'''Larry:''' Es war eine gute Sache, hier zu sein. Es war eine sehr gute Sache, und ich habe heute nur eine Frage.
Swamiji: Das heißt, langsam werden deine Fragen weniger. Sehr gut.
Larry: Ich bin mir nicht sicher. Entweder gehen mir die Fragen aus, weil ich aufgeben will, oder weil ich Antworten bekomme. Aber dies ist eine "Wie"-Frage. Ich weiß, dass Sie "Wie"-Fragen nicht so sehr mögen. Aber nachdem ich alles gesehen und alles gehört habe, was ich in dieser Woche gehört habe, wie ist es passiert, dass ich zu dem geworden bin, was ich bin?
Swamiji: Du bist nie geworden. Du bist nichts geworden. Du bist einfach das, was du bist. Wenn Du tatsächlich etwas anderes geworden wärst, wärst Du danach nie wieder etwas anderes geworden. Allein die Tatsache, dass Du etwas werden kannst, zeigt, dass die Bedeutung von "werden" geändert werden muss. Wenn A zu B geworden ist, dann kann B danach nicht mehr zu A werden. A kann niemals zu B werden, und A ist nur A. Es stellt sich nicht die Frage, ob man Gott erkennen kann, wenn man bereits ein Mensch geworden ist. Die Frage s t e l l t sich nicht. Du kannst dem, was mit dir geschehen ist, nicht widersprechen. Bei der Gottesverwirklichung behauptest du nur, was da ist, und nicht, was nicht da ist. Wenn du dich bereits in einen Sterblichen verwandelt hast, wirst du später niemals ein Unsterblicher werden.
Sie bestätigen bereits, dass es geschehen ist. Ich sage Ihnen, dass es nicht geschehen ist, und deshalb bestätigen Sie, dass es nicht geschehen ist. Euer Schicksal liegt in euren Händen. Aber wenn du sagst: "Ich bin schon ein Narr", kannst du nicht weise werden.
Mann, indem Sie das Gegenteil von dem behaupten, was Sie wirklich glauben, dass Sie sind. Du kannst dich nicht gegen dich selbst stellen.
Larry: Aber die Frage ist: Wie. . . .
Swamiji: Was ist 'wie'? Du weißt es gut.
Larry: Aber wie kommt es, dass ich dachte, ich sei ein Narr? Wie kommt es, dass ich dachte, ich sei so klein? Das ist so ein Schock für mich.
Swamiji: Du fragst nur dich selbst Du fragst mich, warum du einen Fehler begangen hast. Frage Dich selbst. Niemand hat Dich gebeten, einen Fehler zu begehen. Die Frage selbst ist überflüssig, weil Du Dir etwas einbildest, was nicht Deinem eigenen grundlegenden Streben und Wesen entspricht.
Larry: Aber das ist die Frage: Wie bin ich dazu gekommen, mir das vorzustellen?
Swamiji: Auf die gleiche Weise, wie du im Traum etwas anderes gesehen hast.
Larry: Die Antwort auf meine Frage ist, dass es so aussah, als wäre ich als Baby geboren worden, und es schien, dass es außerhalb von mir Menschen gab, die sich um mich kümmerten und mich erzogen.
Swamiji: Selbst wenn es erscheint, spielt es keine Rolle. In welcher Weise bist du davon betroffen? Lass es erscheinen. Geschieht das nicht im Traum? Wie schätzt Du den Wert von Traumerfahrungen ein? Real? Unwirklich?
Larry: Ich wurde allmählich vom Baby zum Kind.
Swamiji: Lass all dies geschehen. Was stört Dich an diesen Dingen? 
Larry: Weil dies die Vorstellung unterstützt, dass ich ein begrenzter Sterblicher bin.
Swamiji: Aber es unterstützt auch die Vorstellung, dass du nicht begrenzt bist - wie kommst du sonst zu der Erkenntnis, dass du begrenzt bist?
Larry: Wie wird das unterstützt?
Swamiji: Weil man sich der Begrenzung nicht bewusst sein kann, wenn nicht ein unbegrenztes Bewusstsein dahinter steht. Begrenztes Bewusstsein kann nicht wissen, dass es begrenzt ist. Das Bewusstsein der Endlichkeit selbst impliziert das Bewusstsein dessen, was über der Endlichkeit steht. Die Implikation ist andersherum, als du denkst. Es ist nicht möglich, sich der Endlichkeit bewusst zu sein, es sei denn, das Bewusstsein der Endlichkeit selbst impliziert die Existenz von etwas, das unendlich ist; wer denkt sonst an das Endliche? Das Endliche kann das Endliche nicht kennen.
Larry: Ich weiß das zu schätzen.
Swamiji: Es gibt nichts anderes zu sagen. Warum machst Du dazu Kommentare?
Larry: Weil ich auf die Vergangenheit schaue.
Swamiji: Dafür gibt es keine Vergangenheit. Das Unendliche hat keine Vergangenheit. Larry: Woher kommen dann meine Vorstellungen?
Swamiji: Aus dem Unendlichen.
Larry: Meine Vorstellungen von
Begrenzung?
Swamiji: Ja, das Endliche ist die Begrenzung des
Unendlichen. Auch der Begriff ist nur ein Teil der
Unendlichkeit. Er ist nicht 
irgendwo draußen. Also, lassen Sie die Begriffe da sein. Inwiefern sind Sie betroffen? Es ist das Unendliche, das denkt, dass es endlich ist. Lass ein Genie denken, dass es ein kleines Kind ist und auf allen Vieren krabbeln; es verliert nichts. Das Unendliche wird wie das Endliche aussehen, aber es weiß, dass es nicht das Endliche ist. Ein weiser Mensch kann in einem Drama die Rolle eines Narren spielen, aber er ist nicht wirklich einer geworden. Wenn du dich wie ein Narr "verhältst", ist das nicht schlimm. Aber bist du wirklich ein Narr? Das ist der springende Punkt. Und das kann nicht sein.
Larry: Aber ich denke, selbst ein weiser Mann, der einst ein Narr war, würde wissen wollen, warum er einst ein Narr war.
Swamiji: Er wird niemals eine solche Frage stellen, denn die Weisheit übersteigt alle Widerwärtigkeiten. Warum tun Sie nicht etwas für Ihre Krankheit, Herr, anstatt Fragen zu stellen?
Larry: Ich versuch's ja. Haben Sie nicht eine Pille oder etwas anderes, das ich nehmen kann?
Swamiji: Wenn du krank bist und ich dir Medizin gebe und du mich fragst, wer sie hergestellt hat, was hat das für einen Sinn? Ich verlange nicht, dass Du irgendeinen Preis bezahlst; lass sie von irgendjemandem herstellen. Ich habe die Pille gegeben; du schluckst sie.
Larry: Aber es dauert seine Zeit, bis es sich auswirkt.
Swamiji: Sie wird sofort wirken, wenn du weißt, dass es die Medizin ist. Was bringt es, zu einem Arzt zu gehen?


'''Swamiji:''' Das heißt, langsam werden deine Fragen weniger. Sehr gut.
'''Larry:''' Ich bin mir nicht sicher. Entweder gehen mir die Fragen aus, weil ich aufgeben will, oder weil ich Antworten bekomme. Aber dies ist eine "Wie"-Frage. Ich weiß, dass Sie "Wie"-Fragen nicht so sehr mögen. Aber nachdem ich alles gesehen und alles gehört habe, was ich in dieser Woche gehört habe, wie ist es passiert, dass ich zu dem geworden bin, was ich bin?
'''Swamiji:''' Du bist nie geworden. Du bist nichts geworden. Du bist einfach das, was du bist. Wenn Du tatsächlich etwas anderes geworden wärst, wärst Du danach nie wieder etwas anderes geworden. Allein die Tatsache, dass Du etwas werden kannst, zeigt, dass die Bedeutung von "werden" geändert werden muss. Wenn A zu B geworden ist, dann kann B danach nicht mehr zu A werden. A kann niemals zu B werden, und A ist nur A. Es stellt sich nicht die Frage, ob man [[Gott]] erkennen kann, wenn man bereits ein Mensch geworden ist. Die Frage stellt sich nicht. Du kannst dem, was mit dir geschehen ist, nicht widersprechen. Bei der [[Gottesverwirklichung]] behauptest du nur, was da ist, und nicht, was nicht da ist. Wenn du dich bereits in einen [[Sterblich]]en verwandelt hast, wirst du später niemals ein Unsterblicher werden.
Sie bestätigen bereits, dass es geschehen ist. Ich sage Ihnen, dass es nicht geschehen ist, und deshalb bestätigen Sie, dass es nicht geschehen ist. Euer [[Schicksal]] liegt in euren Händen. Aber wenn du sagst: "Ich bin schon ein Narr", kannst du nicht [[weise]] werden.
Mann, indem Sie das Gegenteil von dem behaupten, was Sie wirklich [[glauben]], dass Sie sind. Du kannst dich nicht gegen dich selbst stellen.
'''Larry:''' Aber die Frage ist: Wie. . . .
'''Swamiji:''' Was ist 'wie'? Du weißt es gut.
'''Larry:''' Aber wie kommt es, dass ich dachte, ich sei ein Narr? Wie kommt es, dass ich dachte, ich sei so klein? Das ist so ein Schock für mich.
'''Swamiji:''' Du fragst nur dich selbst Du fragst mich, warum du einen Fehler begangen hast. Frage Dich selbst. Niemand hat Dich gebeten, einen Fehler zu begehen. Die Frage selbst ist überflüssig, weil Du Dir etwas einbildest, was nicht Deinem eigenen grundlegenden [[Streben]] und [[Wesen]] entspricht.
'''Larry:''' Aber das ist die Frage: Wie bin ich dazu gekommen, mir das vorzustellen?
'''Swamiji:''' Auf die gleiche Weise, wie du im [[Traum]] etwas anderes gesehen hast.
'''Larry:''' Die Antwort auf meine Frage ist, dass es so aussah, als wäre ich als Baby geboren worden, und es schien, dass es außerhalb von mir Menschen gab, die sich um mich kümmerten und mich erzogen.
'''Swamiji:''' Selbst wenn es erscheint, spielt es keine Rolle. In welcher Weise bist du davon betroffen? Lass es erscheinen. Geschieht das nicht im Traum? Wie schätzt Du den Wert von Traumerfahrungen ein? [[Real]]? [[Unwirklich]]?
'''Larry:''' Ich wurde allmählich vom Baby zum Kind.
'''Swamiji:''' Lass all dies geschehen. Was stört Dich an diesen Dingen? 
'''Larry:''' Weil dies die [[Vorstellung]] unterstützt, dass ich ein begrenzter Sterblicher bin.
'''Swamiji:''' Aber es unterstützt auch die Vorstellung, dass du nicht begrenzt bist - wie kommst du sonst zu der [[Erkenntnis]], dass du begrenzt bist?
'''Larry:''' Wie wird das unterstützt?
'''Swamiji:''' Weil man sich der Begrenzung nicht [[bewusst]] sein kann, wenn nicht ein unbegrenztes [[Bewusstsein]] dahinter steht. Begrenztes Bewusstsein kann nicht wissen, dass es begrenzt ist. Das Bewusstsein der Endlichkeit selbst impliziert das Bewusstsein dessen, was über der Endlichkeit steht. Die Implikation ist andersherum, als du denkst. Es ist nicht möglich, sich der Endlichkeit bewusst zu sein, es sei denn, das Bewusstsein der Endlichkeit selbst impliziert die [[Existenz]] von etwas, das [[unendlich]] ist; wer denkt sonst an das Endliche? Das Endliche kann das Endliche nicht kennen.
'''Larry:''' Ich weiß das zu schätzen.
'''Swamiji:''' Es gibt nichts anderes zu sagen. Warum machst Du dazu Kommentare?
'''Larry:''' Weil ich auf die [[Vergangenheit]] schaue.
'''Swamiji:''' Dafür gibt es keine Vergangenheit. Das Unendliche hat keine Vergangenheit.
'''Larry:''' Woher kommen dann meine Vorstellungen?
'''Swamiji:''' Aus dem Unendlichen.
'''Larry:''' Meine Vorstellungen von Begrenzung?
'''Swamiji:''' Ja, das Endliche ist die Begrenzung des Unendlichen. Auch der Begriff ist nur ein Teil der Unendlichkeit. Er ist nicht 
irgendwo draußen. Also, lassen Sie die Begriffe da sein. Inwiefern sind Sie betroffen? Es ist das Unendliche, das denkt, dass es endlich ist. Lass ein Genie denken, dass es ein kleines Kind ist und auf allen Vieren krabbeln; es verliert nichts. Das Unendliche wird wie das Endliche aussehen, aber es weiß, dass es nicht das Endliche ist. Ein weiser Mensch kann in einem Drama die Rolle eines Narren spielen, aber er ist nicht wirklich einer geworden. Wenn du dich wie ein [[Narr]] "verhältst", ist das nicht schlimm. Aber bist du wirklich ein Narr? Das ist der springende Punkt. Und das kann nicht sein.
'''Larry:''' Aber ich denke, selbst ein weiser Mann, der einst ein Narr war, würde wissen wollen, warum er einst ein Narr war.
'''Swamiji:''' Er wird niemals eine solche Frage stellen, denn die [[Weisheit]] übersteigt alle Widerwärtigkeiten. Warum tun Sie nicht etwas für Ihre Krankheit, Herr, anstatt Fragen zu stellen?
'''Larry:''' Ich versuch's ja. Haben Sie nicht eine Pille oder etwas anderes, das ich nehmen kann?
'''Swamiji:''' Wenn du krank bist und ich dir Medizin gebe und du mich fragst, wer sie hergestellt hat, was hat das für einen Sinn? Ich verlange nicht, dass Du irgendeinen Preis bezahlst; lass sie von irgendjemandem herstellen. Ich habe die Pille gegeben; du schluckst sie.
'''Larry:''' Aber es dauert seine Zeit, bis es sich auswirkt.
'''Swamiji:''' Sie wird sofort wirken, wenn du weißt, dass es die Medizin ist. Was bringt es, zu einem Arzt zu gehen?
Tatsächliche Praxis - alles [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] ist Praxis, nicht Theorie, nicht Diskussion. Sobald du es verstanden hast, versinkst du darin. Das ist alles. Du hast es bereits verstanden, aber die Sache ist die, dass du nicht darüber meditierst. Die [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] hat noch nicht begonnen. 





Version vom 11. Oktober 2023, 09:33 Uhr

Swami Krishnananda

Probleme des spirituellen Lebens - 14. Dezember 1990, vormittags - Fragen und Antworten von Devotees (Larry und Sarah) an Swami Krishnananda, der 40 Jahre der Generalsekretär der Divine Life Society war.

© Divine Life Society

14. Dezember 1990, vormittags

Larry: Es war eine gute Sache, hier zu sein. Es war eine sehr gute Sache, und ich habe heute nur eine Frage.

Swamiji: Das heißt, langsam werden deine Fragen weniger. Sehr gut.

Larry: Ich bin mir nicht sicher. Entweder gehen mir die Fragen aus, weil ich aufgeben will, oder weil ich Antworten bekomme. Aber dies ist eine "Wie"-Frage. Ich weiß, dass Sie "Wie"-Fragen nicht so sehr mögen. Aber nachdem ich alles gesehen und alles gehört habe, was ich in dieser Woche gehört habe, wie ist es passiert, dass ich zu dem geworden bin, was ich bin?

Swamiji: Du bist nie geworden. Du bist nichts geworden. Du bist einfach das, was du bist. Wenn Du tatsächlich etwas anderes geworden wärst, wärst Du danach nie wieder etwas anderes geworden. Allein die Tatsache, dass Du etwas werden kannst, zeigt, dass die Bedeutung von "werden" geändert werden muss. Wenn A zu B geworden ist, dann kann B danach nicht mehr zu A werden. A kann niemals zu B werden, und A ist nur A. Es stellt sich nicht die Frage, ob man Gott erkennen kann, wenn man bereits ein Mensch geworden ist. Die Frage stellt sich nicht. Du kannst dem, was mit dir geschehen ist, nicht widersprechen. Bei der Gottesverwirklichung behauptest du nur, was da ist, und nicht, was nicht da ist. Wenn du dich bereits in einen Sterblichen verwandelt hast, wirst du später niemals ein Unsterblicher werden. Sie bestätigen bereits, dass es geschehen ist. Ich sage Ihnen, dass es nicht geschehen ist, und deshalb bestätigen Sie, dass es nicht geschehen ist. Euer Schicksal liegt in euren Händen. Aber wenn du sagst: "Ich bin schon ein Narr", kannst du nicht weise werden. Mann, indem Sie das Gegenteil von dem behaupten, was Sie wirklich glauben, dass Sie sind. Du kannst dich nicht gegen dich selbst stellen.

Larry: Aber die Frage ist: Wie. . . .

Swamiji: Was ist 'wie'? Du weißt es gut.

Larry: Aber wie kommt es, dass ich dachte, ich sei ein Narr? Wie kommt es, dass ich dachte, ich sei so klein? Das ist so ein Schock für mich.

Swamiji: Du fragst nur dich selbst Du fragst mich, warum du einen Fehler begangen hast. Frage Dich selbst. Niemand hat Dich gebeten, einen Fehler zu begehen. Die Frage selbst ist überflüssig, weil Du Dir etwas einbildest, was nicht Deinem eigenen grundlegenden Streben und Wesen entspricht.

Larry: Aber das ist die Frage: Wie bin ich dazu gekommen, mir das vorzustellen?

Swamiji: Auf die gleiche Weise, wie du im Traum etwas anderes gesehen hast.

Larry: Die Antwort auf meine Frage ist, dass es so aussah, als wäre ich als Baby geboren worden, und es schien, dass es außerhalb von mir Menschen gab, die sich um mich kümmerten und mich erzogen.

Swamiji: Selbst wenn es erscheint, spielt es keine Rolle. In welcher Weise bist du davon betroffen? Lass es erscheinen. Geschieht das nicht im Traum? Wie schätzt Du den Wert von Traumerfahrungen ein? Real? Unwirklich?

Larry: Ich wurde allmählich vom Baby zum Kind.

Swamiji: Lass all dies geschehen. Was stört Dich an diesen Dingen? 

Larry: Weil dies die Vorstellung unterstützt, dass ich ein begrenzter Sterblicher bin.

Swamiji: Aber es unterstützt auch die Vorstellung, dass du nicht begrenzt bist - wie kommst du sonst zu der Erkenntnis, dass du begrenzt bist?

Larry: Wie wird das unterstützt?

Swamiji: Weil man sich der Begrenzung nicht bewusst sein kann, wenn nicht ein unbegrenztes Bewusstsein dahinter steht. Begrenztes Bewusstsein kann nicht wissen, dass es begrenzt ist. Das Bewusstsein der Endlichkeit selbst impliziert das Bewusstsein dessen, was über der Endlichkeit steht. Die Implikation ist andersherum, als du denkst. Es ist nicht möglich, sich der Endlichkeit bewusst zu sein, es sei denn, das Bewusstsein der Endlichkeit selbst impliziert die Existenz von etwas, das unendlich ist; wer denkt sonst an das Endliche? Das Endliche kann das Endliche nicht kennen.

Larry: Ich weiß das zu schätzen.

Swamiji: Es gibt nichts anderes zu sagen. Warum machst Du dazu Kommentare?

Larry: Weil ich auf die Vergangenheit schaue.

Swamiji: Dafür gibt es keine Vergangenheit. Das Unendliche hat keine Vergangenheit.

Larry: Woher kommen dann meine Vorstellungen?

Swamiji: Aus dem Unendlichen.

Larry: Meine Vorstellungen von Begrenzung?

Swamiji: Ja, das Endliche ist die Begrenzung des Unendlichen. Auch der Begriff ist nur ein Teil der Unendlichkeit. Er ist nicht  irgendwo draußen. Also, lassen Sie die Begriffe da sein. Inwiefern sind Sie betroffen? Es ist das Unendliche, das denkt, dass es endlich ist. Lass ein Genie denken, dass es ein kleines Kind ist und auf allen Vieren krabbeln; es verliert nichts. Das Unendliche wird wie das Endliche aussehen, aber es weiß, dass es nicht das Endliche ist. Ein weiser Mensch kann in einem Drama die Rolle eines Narren spielen, aber er ist nicht wirklich einer geworden. Wenn du dich wie ein Narr "verhältst", ist das nicht schlimm. Aber bist du wirklich ein Narr? Das ist der springende Punkt. Und das kann nicht sein.

Larry: Aber ich denke, selbst ein weiser Mann, der einst ein Narr war, würde wissen wollen, warum er einst ein Narr war.

Swamiji: Er wird niemals eine solche Frage stellen, denn die Weisheit übersteigt alle Widerwärtigkeiten. Warum tun Sie nicht etwas für Ihre Krankheit, Herr, anstatt Fragen zu stellen?

Larry: Ich versuch's ja. Haben Sie nicht eine Pille oder etwas anderes, das ich nehmen kann?

Swamiji: Wenn du krank bist und ich dir Medizin gebe und du mich fragst, wer sie hergestellt hat, was hat das für einen Sinn? Ich verlange nicht, dass Du irgendeinen Preis bezahlst; lass sie von irgendjemandem herstellen. Ich habe die Pille gegeben; du schluckst sie.

Larry: Aber es dauert seine Zeit, bis es sich auswirkt.

Swamiji: Sie wird sofort wirken, wenn du weißt, dass es die Medizin ist. Was bringt es, zu einem Arzt zu gehen?


Tatsächliche Praxis - alles Yoga ist Praxis, nicht Theorie, nicht Diskussion. Sobald du es verstanden hast, versinkst du darin. Das ist alles. Du hast es bereits verstanden, aber die Sache ist die, dass du nicht darüber meditierst. Die Meditation hat noch nicht begonnen. 


© Divine Life Society

Siehe auch

Literatur

Seminare

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