Lektionen über die Upanishaden - Kapitel 14 - Stufen des Sadhana: Unterschied zwischen den Versionen

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Swami Krishnananda

Lektionen über die Upanishaden - Kapitel 14 - Stufen des Sadhana


Kapitel 14 - Stufen des Sadhana

Ich habe Ihnen alles gesagt, was mit dieser Reihe von Lektionen über die Upanishaden zusammenhängt. Es bleibt jetzt praktisch nichts mehr übrig. Gestern habe ich einige praktische Aspekte und persönliche Fragen berührt, die mit dem täglichen Leben zu tun haben, nicht nur als Schüler des Yoga und des spirituellen Lebens, sondern als Mensch, der ein gutes Leben, ein angenehmes und glückliches Leben, ein vollkommenes Leben, ein zufriedenes Leben und ein integriertes Leben führen möchte.


Unsere Beziehung zu den Dingen, zu dieser Welt, ist, wie ich in der vorigen Sitzung erwähnt habe, in hohem Maße durch die Struktur unserer eigenen Persönlichkeit bedingt. Wir sehen im Äußeren, was wir im Inneren tatsächlich sind. Ich habe Ihnen gesagt, dass es keine Stufen der Wirklichkeit gibt. Die Wirklichkeit hat keine Abstufungen; sie ist immer vollkommen, aber es scheint, als ob ein evolutionärer Prozess mit Abstufungen von Abstieg und Aufstieg stattfindet - das ist es, was mit Abstufungen gemeint ist. Diese Wahrnehmung wird durch unsere Beteiligung an bestimmten Wahrnehmungsgraden durch die Bewusstseinshüllen in uns selbst hervorgerufen.


Um kurz zu wiederholen, was ich Ihnen gestern gesagt habe, sind unsere Verwicklungen sowohl äußerlich als auch persönlich, sozial, politisch, physisch, materiell, sensorisch, vital, psychologisch, intellektuell und spirituell. Diese Abstufungen der Wahrnehmung der Natur der Dinge spiegeln die Art und Weise wider, wie wir uns den Dingen in der Welt im

Allgemeinen nähern, sogar Gott selbst, und es scheint, als ob wir uns der Wirklichkeit nur über bestimmte Stufen des stufenweisen Aufstiegs nähern können.


Wir können nicht aus unserer eigenen Haut fahren, wir sind in uns selbst eingeschlossen. Wir können nicht entkommen, wenn wir die Art von

Verwicklungen unseres eigenen Selbst in diese psycho-physische Individualität, und das ist in der Tat eine harte Nuss, die vor uns liegt - eine Art gordischer Knoten, wie sie es nennen, traditionell bekannt als Granthi. Granthi ist ein Knoten. Die Art und Weise, wie sich das Bewusstsein an bestimmte Orte der Wahrnehmung und Erfahrung bindet, wird als Granthis oder Knoten bezeichnet. Es soll drei Arten von Knoten geben, die als Brahmagranthi, Vishnu-granthi und Rudra-granthi bekannt sind. Die Art und Weise, in der das Bewusstsein an die psycho-physische Individualität gebunden ist, ist eigentlich die Art des Knotens. Entweder man löst den gordischen Knoten, oder man durchschneidet ihn. Aber man kann den Knoten nicht durchschneiden; man muss ihn allmählich auflösen. Nichts kann durchgeschnitten werden; alles muss allmählich geöffnet werden, wie das Erblühen einer Blume. Man kann der Knospe nicht einen Schlag versetzen und erwarten, dass sie zu einer Rose erblüht! Sie muss sich organisch entwickeln und spontan, gesund und glücklich erblühen. Eigentlich muss das Leben ein glücklicher Prozess sein; es soll keine Qual sein.


Das Leben ist eine Bewegung von einem Grad der Realität zu einem anderen Grad der Realität; von einer Stufe der Vollkommenheit zu einer anderen Stufe der Vollkommenheit; von einer Ebene der Ganzheit zu einer anderen Ebene der Ganzheit. Du bewegst dich nicht vom Bruchteil zum Ganzen; du lebst ein Leben der Ganzheit, sogar jetzt, in dieser sogenannten fragmentarischen Existenz. Sie mögen ein isoliertes Individuum in der menschlichen Gesellschaft sein, vielleicht eine unerwünschte Person; dennoch sind Sie ein ganzer Mensch.

Gesellschaftlich gesehen magst du wie ein Bruchteil der menschlichen Gesellschaft aussehen, ein Teil der großen Masse der Menschheit; das ist eine Art, die Dinge zu betrachten. Aber jedes Individuum, selbst auf der Ebene der kleinsten Zelle oder des kleinsten Atoms - alles - ist ein Ganzes für sich. Sie sind kein halber Mensch, auch wenn Sie völlig isoliert von allen anderen Dingen sind. Sie sind nicht

zu jeder Zeit ein Viertel Mensch zu sein. Sie können nichts haben, Sie können ein armer Mann sein, der keine Verwandten hat, der nichts besitzt, der sozusagen in der Praxis völlig ausrangiert ist. Dennoch sind Sie nicht ein Teil. Sie haben nie das Gefühl, dass Sie ein Stückchen von einem größeren Ganzen sind. Sie sind unter allen Umständen eine vollständige Person in sich selbst. Insofern als das Leben eine Bewegung von einer Ebene der Ganzheit der Vollkommenheit zu einer anderen Ebene zu sein scheint, sollte es für niemanden wirklich eine Quelle des Leidens sein.


Anandena jatani jivanti, anandam prayanty abhisamvisanti (Tait. 3.6.1), sagt eine große Passage in der Taittiriya Upanishad: "Aus der Glückseligkeit ist diese Welt entstanden." Die Welt ist nicht aus einer von Trauer geprägten Schwangerschaft entstanden. Aus der Freude Gottes ist diese Welt der Freude entstanden, sie wird von der Freude getragen, die das Wesen der Vollkommenheit ist, und sie wird schließlich zur Letzten Freude zurückkehren. "Aus der Freude ist sie entstanden, von der Freude wird sie erhalten und zur Freude wird sie zurückkehren." Die Upanishaden sagen nie, dass das Leben ein Fluch ist, dass es eine Hölle ist. Nichts Derartiges ist die Botschaft der Upanishaden. Die Vollkommenheit Gottes kann nur eine Vollkommenheit schaffen, die die Welt ist. Jeder Teil deines Körpers ist eine Vollkommenheit für sich. Das kleinste unbekannte Glied eurer Persönlichkeit ist auf seine eigene Weise vollkommen, weshalb es auf harmonische Weise wirkt. Ein unvollkommenes Glied kann Ihnen keine perfekte Ordnung und keine Harmonie der Gefühle geben. Es gibt Millionen von kleinen Zellen im Körper - so viele Glieder und Organe. Fühlst du irgendeine Art von

Unbeholfenheit, weil dein Körper so viele Teile hat? Die Mannigfaltigkeit beeinträchtigt nicht die Einheitlichkeit eurer Individualität. Deshalb muss die Art und Weise, wie ihr in dieser Welt lebt und euch als Wahrheitssuchende verhaltet, im Sinne der

die Beteiligung deines Bewusstseins an den Stufen des Aufstiegs und des Abstiegs. Der Aufstieg ist der fortschreitende Marsch der Seele zum Höchsten Wesen; der Abstieg ist die Entwicklung der Welt von Gott bis hinunter zur Erde, bis hin zum niedrigsten Atom.


Wir sind körperlich beteiligt, vom äußersten Teil unserer Persönlichkeit her. Niemand kann vergessen, dass es einen Körper gibt. Sie mögen im Wesentlichen reines, unverfälschtes Bewusstsein sein, aber der physische Körper hängt sehr schwer an diesem Bewusstsein; deshalb haben Sie ein Gewicht. Das Bewusstsein hat kein Gewicht, und der Geist kann auch nicht auf einer Waage gemessen werden. Es ist der Körper, der schwer ist; er ist eine konzentrierte Masse von Orten, die ein Muster von materiellen Kräften beinhaltet, in die das Bewusstsein, das eure wahre Natur ist, verwickelt ist. Es muss gezählt werden, man muss sich darum kümmern. Selbst ein unartiges Kind in einer Familie darf nicht völlig ignoriert werden, als ob es nicht existierte. Ein widerspenstiger, ungehorsamer und ungezogener Junge im Haus ist kein irrelevanter Gegenstand im Haus; man muss sich um ihn kümmern und ihn in das Muster der Ganzheit der Familienstruktur einfügen. Wenn ein Teil des Körpers krank ist, schneiden wir ihn nicht ab, sondern wir sorgen dafür, dass er geheilt und in die Ganzheit unserer Persönlichkeit eingegliedert wird.


Ebenso muss die Einbindung eures Bewusstseins in eure Körperlichkeit durch eine Anpassung erfolgen, die sich in einem Zustand der Harmonie mit der physischen Struktur befindet. Der Körper ist sehr aktiv; die Sinne sind aktiv. Die Sinne und der

Körper arbeiten zusammen. Tatsächlich bewegt sich der Körper aufgrund der Schwingungen, die von den Sinnesorganen erzeugt werden. Diese Aktivität ist unaufhörlich. Niemand kann ruhig bleiben, ohne etwas zu tun. Das ist es, was die Gita sagt: na hi kascit ksanam api jatu tisthaty akarmakrt (Gita 3.5). Man kann nicht still sitzen, ohne etwas zu tun. Ein kleines bisschen

des Handelns, ist ein wenig Bewegung unvermeidlich. Das ist so, weil es eine Unruhe in uns gibt, die durch das Übergewicht des sogenannten Rajas entsteht - dem ablenkenden und aktiven Teil von Prakriti, der Matrix aller Dinge. Es gibt drei Qualitäten bzw. Eigenschaften von Prakriti: Sattva, Rajas und Tamas. Wir befinden uns nicht immer in einem Zustand von Sattva; Klarheit der Wahrnehmung und das Gefühl von Zufriedenheit und innerem Glück sind uns nicht immer gegeben. Wir sind meist unruhig in unserer Persönlichkeit, aufgewühlt und abgelenkt. Um dieses unruhige Medium in uns zu beruhigen, müssen wir bestimmte Mittel einsetzen, die dieser Unruhe angemessen sind. Dies ist die Arbeit, die wir auf harmonische Weise verrichten. Die Unruhe, die auch eine Art von Aktivität ist, kann nur durch eine andere Art von Aktivität gebändigt werden, so wie eine Krankheit durch homöopathische Arzneimittel geheilt wird, die einen ähnlichen Charakter haben wie die Krankheit, die bereits im Körper herrscht. Similia similibus curantur: Gleiches heilt Gleiches. Handlung kann nur durch Handlung kontrolliert werden; Diamant kann durch Diamant geschliffen werden. Dies ist ein psychologisches Geheimnis in der Herangehensweise an die Dinge, im Allgemeinen.

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Siehe auch

Literatur


Seminare

Indische Schriften

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