Samipyamukti

Aus Yogawiki
samipyamukti durch Nähe zum Guru

samipyamukti (Sanskrit: sāmīpyamukti f.) = Befreiung, die sich aus der Nähe zu Gott ergibt.

Samipyamukti ist ein zusammengesetztes Wort aus dem Sanskrit, das sich aus „samipya“ (Nähesein, Nähe, unmittelbare Gegenwart) und „mukti“ (Befreiung, Erlösung) zusammensetzt. Wörtlich bedeutet es also „Befreiung durch oder in unmittelbarer Nähe“ beziehungsweise „Erlösung in der Gegenwart des Göttlichen“.

Im philosophisch-religiösen Kontext indischer Traditionen bezeichnet samipyamukti einen Befreiungszustand, der dadurch gekennzeichnet ist, dass das individuelle Bewusstsein in unmittelbare Nähe oder Gegenwart des Gottes, Meisters oder des höchsten Prinzips gelangt. Es geht weniger um abstrakte, distanzierte Erkenntnis als um eine unmittelbare, lebendige Erfahrung der Einheit oder Gemeinschaft mit dem Transzendenten.

Unterscheidung

Je nach Schule und Autor kann die genaue Betonung variieren: In Bhakti-orientierten Strömungen wird samipyamukti oft als die Gnade verstanden, dem geliebten Gott so nahe zu sein, dass das Ich‑Gefühl verschwindet und reine Gemeinschaft oder liebende Gegenwart erlebt wird. In advaita‑orientierten Kontexten kann der Begriff verwendet werden, um die unmittelbare Erkenntnis der Nicht‑Zweiheit zu bezeichnen, also die direkte Erfahrung, dass Atman und Brahman eins sind. Manche Texte unterscheiden samipyamukti von anderen Formen der Erlösung, etwa jnana‑mukti (Erlösung durch Wissen) oder videha‑mukti (vollständige Entbindung vom Körper): samipyamukti betont die Nähe oder persönliche Gegenwart als charakteristisches Merkmal der Befreiung.

Praktisch wird samipyamukti oft mit der Gnade eines spirituellen Lehrers (Guru), mit intensiver Hingabe, andauernder Erinnerung an das Göttliche oder mit bestimmten rituellen und meditativen Praktiken in Verbindung gebracht, die die Barrieren zwischen Suchendem und Geliebtem auflösen. Die Erfahrung ist in der Regel nicht nur intellektuell, sondern zutiefst erfahrbar und transformierend: sie bringt dauerhaften inneren Frieden, das Gefühl von Geborgenheit in der Gegenwart des Göttlichen und die Aufhebung der Trennung, die als Ursache von Leid gilt.

Siehe auch