Pishacaloka
Pishacaloka (Sanskrit: pishācaloka m.) = die Welt der Pishācas, Dämonen.
Der zusammengesetzte Ausdruck „pishacaloka“ setzt sich aus den Elementen „pishacha“ und „loka“ zusammen. „Pishacha“ bezeichnet in der indischen Mythen- und Geistervorstellung ein nachtaktives, oft bösartiges bzw. störendes Wesen — ein Dämon, ein ruheloser Geist oder ein vampirartiges Etwas, das Menschen Schaden zufügen, Wahnsinn verursachen oder Opfer heimsuchen kann. „Loka“ bedeutet Welt, Bereich oder Sphäre. Zusammengenommen bezeichnet „pishacaloka“ also die Welt oder Sphäre der Pishachas, also das Reich der ruhelosen, dunklen, dämonischen Wesen.
Verwendung
Im weiteren Sinn kann pishacaloka bildhaft verwendet werden, um eine düstere, bedrohliche Umgebung zu meinen — eine atmosphärisch unheimliche, moralisch verkommene oder geistig verwirrende Lebenssphäre, in der destruktive Kräfte wirken. In religiösen, mythologischen oder schamanischen Kontexten wird die pishacaloka oft als Zwischenreich verstanden, in dem Seelen oder Wesen gefangen sind, die nicht in die ordentlichen Bereiche von Göttern, Menschen oder Ahnen eingegliedert werden. Texte, die sich mit Ritualen, Exorzismen oder Schutzzaubern befassen, erwähnen diese Sphäre als Ort, aus dem Unheil und Krankheit stammen können und gegen den bestimmte Reinigungs- und Schutzmaßnahmen gerichtet sind.
Je nach Quelle variiert die Konnotation: in manchen Schilderungen sind Pishachas konkret gefährliche Einzelwesen (körperlich angreifbar, Vampir ähnlich), in anderen eine metaphorische Bezeichnung für geistige Zustände wie Verwirrung, Habgier oder moralischen Verfall. Insgesamt beschreibt pishacaloka also die dunkle, störende Geisterwelt oder die Atmosphäre und Lebenssphäre, die von solchen dämonischen Kräften geprägt ist.
