Mam anusmara

Aus Yogawiki
Mam anusmara, vergiss das Mantra nie

Mam anusmara (Sanskrit: mām anusmara ) = "Behalte mich immer im Gedächtnis"

„Mam anusmara“ besteht aus „mam“ (mich, mein) und „anusmara“ (erinnere dich an, gedenke). In der spirituellen Praxis des Sanskrit hat die Wendung die Aufforderung oder Bitte, sich an das Göttliche oder an den Lehrer zu erinnern und die eigene Aufmerksamkeit beständig auf dieses Objekt der Hingabe zu richten. Sprachlich ist „anusmara“ ein Imperativ oder Verbalstamm mit der Bedeutung „folge im Erinnern“, „halte im Gedächtnis“ oder „gedenke fortwährend“. Zusammengenommen lautet die einfache Übersetzung also: „Gedenke meiner“ bzw. „Erinnere dich an mich“.

Kontextuell findet sich die Formel sowohl in Bhakti-orientierten Texten als Ausdruck der Bitte eines Gottes oder Gurus an den Gläubigen als auch als Aufforderung des Jüngeren an den Älteren in Devotionspraktiken (zum Beispiel als Zurufer des Lehrers: „Gedenke meiner; halte mich im Herzen“). In tantrischen oder Mantra-basierten Traditionen kann „mam anusmara“ auch eine instruktive Funktion haben: das ständige Wiederholen oder das meditative Festhalten an einem bestimmten Naam oder einer Gottheit gilt als Mittel zur Konzentration, Reinigung von Bewusstseinsbindungen und schließlich zur spirituellen Transformation. Psychologisch bedeutet die Formel die bewusste Ausrichtung des Gedächtnisses und der inneren Aufmerksamkeit weg von flüchtigen Impulsen hin auf ein zentrales tragendes Objekt—sei es eine göttliche Gestalt, ein Guru, ein Mantra oder die eigene innere Wirklichkeit.

Je nach Kontext variiert der Tonfall: es kann demütige Bitte, strenge Anweisung oder liebevolle Mahnung sein.

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