Avatare Vishnus
Die Avatare Vishnus Dieser Eintrag entstammt der Reihe zum Vaishnavismus, zum Bhakti-Yoga und zum Hinduismus.
Avatare im Hinduismus
Avatar bedeutet Herabkunft Gottes. Im Hinduismus gibt es verschiedene Strömungen. Sukadev selbst stammt aus der Vedanta-Tradition. Dort sagen wir, es gibt ein unendliches Ewiges (Brahman). Dieses Brahman manifestiert sich als die Welt.
Brahman reflektiert sich in der Welt als Ishwara. Ishwara, als der persönliche Gott, als Gott der Schöpfer, Erhalter und Zerstörer, manifestiert sich als Vishnu, Shiva und Shakti. Diese drei Aspekte Gottes können menschliche Gestalt annehmen. Dazu gibt es Inkarnationen, Avatare von Shiva, zum Beispiel Shankara und Dakshinamurti. Es gibt Avatare der göttlichen Mutter, so wie es auch Avatare von Vishnu gibt. Im Vaishnavismus spielen die Avatare eine besondere Rolle.
Denn die Vaishnavas verehren seltener Vishnu selbst, sondern meist einen der Avatare von Vishnu, zum Beispiel Krishna, Rama oder Krishnas Geliebte Radha. So spielen die Avatare Vishnus im Vaishnavismus, auch Vishnuismus genannt, eine besondere Rolle.
10 Hauptavatare
Es gibt zehn Hauptavatare Vishnus und 22 Nebenavatare. Die zehn Avatare Vishnus sind Matsya (Fischavatar), Kurma (Schildkrötenavatar), Varaha (Eberavatar), Narasimha (Mensch-Löwe), Vamana (Zwerginkarnation), Parashurama (Rama mit Axt und Pflug), Raghu Rama (König Rama), Krishna, Buddha und Kalki.
Aus psychischer Sicht
Die zehn Hauptavatare Vishnus können auch als zehn Aspekte der menschlichen Psyche gesehen werden. Einige, wie der Fisch, die Schildkröte, der Eber und der Zwerg, betreffen eher das Unterbewusste. Dann gibt es die Avatare, wie den im Beruf stehenden Parashurama, die vorrangig den bewussten Geist betreffen. Raghu Rama umfasst wiederum das Zusammensein mit anderen. Die nächsten Avatare Krishna, Buddha und Kalki stehen hingegen für das Überbewusstsein. Krishna transformiert den Alltag zu etwas Spirituellem, sodass Gott im Alltag ehrfahrbar ist. Buddha lehrte spirituelle Praxis. Kalki zerstört alles und führt einen letztlich in das Unendliche und Ewige. So können die zehn Avatare Vishnus als Unterbewusstsein, Bewusstsein, Überbewusstsein und die vollkommene Befreiung gedeutet werden.
Aus der Sicht verschiedener Stufen des menschlichen Lebens
Andere Deutungen der Avatare Vishnus thematisieren etwa die verschiedenen Stufen des Lebens. Zum Beispiel symbolisiert der Matsya-Avatar das Leben im Meer. Dann kommt der Kurma-Avatar, die Schildkröte, die sich zwischen Meer und Land aufhält. Daraufhin folgt Varaha-Avatar, der Eber, als Avatar Vishnus für das tierische Leben auf dem Land. Danach gestaltet der Narasimha-Avatar als Mensch-Löwe den Übergang vom tierischem zum menschlichen Leben. Schließlich stellt der Vamana-Avatar die erste Vorstufe des Menschen oder auch der ersten Menschenaffen dar. Dann kommt der Parashurama-Avatar Rama mit der Axt als Symbol für Landwirtschaft und die neolithische Revolution. Daraufhin entwickelt sich mit Raghu Rama das große Staatswesen, Königtum und letztlich auch die Ordnung. Mit dem Krishna-Avatar kommen die Spiritualisierung des Alltags und tiefe Lehren über Philosophie und Spiritualität. Buddha ist dann die Weiterentwicklung spiritueller Praxis und veranschaulicht das Mönchsleben. Mit dem Kalki-Avatar Vishnus wird schließlich die Transzendierung von allem erreicht.
Neben den zehn Hauptavataren Vishnus (Vishnu Dashaavatare) gibt es auch 22 Nebenavatare. Es gibt zum Beispiel Hayagriva, der als Pferdeavatar dargestellt wird. Übrigens handelt es sich um ein Pferd mit einem Horn, also die Einhorninkarnation Vishnus. Es gibt beispielsweise auch den Mohini-Avatar, der als schöne Frau abgebildet wird.
Bhagavad Gita und Avatar
So gibt es also eine große Lehre von Avataren. Krishna beschreibt in der Bhagavad Gita, dass Gott sich in jedem Zeitalter aufs Neue inkarniert. So sagt er, dass, wann immer Adharma zunimmt und Dharma abnimmt, sich Gott inkarniert und ein neuer Avatar von Vishnu entsteht. Denn Vishnus Aufgabe ist es, Dharma (Rechtschaffenheit) aufrecht zu erhalten. So kann man auch deuten, dass die Avatare Vishnus sich nicht nur darauf beschränken, sondern man könnte auch sagen, dass jedes Zeitalter gleichbedeutend mit jeder Zivilisation ist. So könnte man auch Jesus als Avatar oder eben andere Göttermanifestationen in den verschiedenen Kulturen betrachten.
Video Avatare Vishnus
Hier findest du einen Videovortrag über Avatare Vishnus :
Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.
Avatare Vishnus Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Avatare Vishnus :
Siehe auch
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