Natyashastra

Aus Yogawiki
(Weitergeleitet von Natya Shastra)
Beim jährlichen Yoga Vidya Musikfestival wird viel getanzt und sich mit dem Göttlichen verbunden

Natyashastra (Sanskrit: नाट्यशास्त्र nāṭya-śāstra n.) die altindische Lehre (Shastra) von der Tanz- und Schauspielkunst (Natya).

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Sukadev über Natyashastra

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Natyashastra

Natyashastra ist die Tanzkunst, in einem weiteren Sinn auch die Schauspielkunst. Natya heißt Tanz, in einem weiteren Sinn heißt Natya auch Tanz und Schauspiel, denn das indische Schauspiel enthält auch immer Tanz dabei. Wie du vielleicht weißt, auch indische Filme, wie zum Beispiel Bollywood-Filme, enthalten immer auch viel Tanz, Tanz spielt in Indien eine ganz besondere Rolle. Und dann gibt es Shastra und Shastra heißt Wissenschaft, Wissen, Kunst auch. Deshalb, Natyashastra – die Tanzkunst.

Es gibt aber auch die Natyashastras und das sind die Schriften über Tanz. Es gibt Schriften, sogar heilige Schriften, die zum Thema haben, wie man tanzt, denn indischer Tanz gilt auch als etwas Heiliges. Tanzen macht man nicht nur zum Vergnügen oder um Liebe zu anderen Menschen auszudrücken oder zum Zeitvertreib, sondern Tanz ist auch ein Tanz zur Verehrung Gottes, Tanz, um göttliche Liebe auszudrücken, Tanz auch, um sich miteinander zu verbinden und über das Miteinander-Verbinden ein Göttliches zu erleben. Natyashastra, also die Tanzkunst, und es gibt auch die Natyashastras, das sind die Schriften, die Tanz zum Thema haben.

Mehr Informationen über Natya findest du, wenn du auf www.yoga-vidya.de gehst und oben ins Suchfeld eingibst, "Natya". Dann findest du viele Informationen über den indischen Tanz, über die Mythologie von Natya, von Tanz, und es gibt sogar Seminare und Ausbildungen in klassischen indischen Tanz, Bharatanatyam und andere Tänze. Und du kannst auch einfach eingeben, "Tanz" und dann bekommst du auch einige Seminare für spirituelle Tänze.

Das Natyashastra

Als Autor dieses umfangreichen Werkes, das ca. 6000 Verse umfasst und zwischen dem 2. vorchristlichen und 2. nachchristlichen Jhd. entstanden ist, gilt traditionell Bharata. Das Natyashastra lehrt die Bereiche Tanz (Nritya), Musik (Sangita) und Schauspiel (Rupaka), es wird gelegentlich auch als Lehrbuch der Dramatik bezeichnet.

Das Natyashastra von Bharata Muni ist die detaillierteste und umfangreichste Abhandlung zur Theaterkritik und Schauspielerei, die jemals in irgendeiner Sprache verfasst wurde, und wird als der älteste überlieferte Text zum Thema Bühnenkunst gesehen.

Das Natyashastra ist eine antike Form des indischen Theaters und anderer darstellenden Künste wie Tanz und Musik. Der Text wurde zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. im alten Indien verfasst und wird traditionellerweise dem Weisen Bharata zugeschrieben. Bharata behandelt in seinem Natyashastra jede Facette der indischen Schauspielkunst und deckt dabei auch Themen wie Musik, Bühnendesign, Make-up, Tanz, ja einfach jeden Aspekt der Bühnenkunst ab. Mit seinem vielfältigen Ansatz und breiten Spektrum hat das Natyashastra einen großen Beitrag zum Wachstum und zur Entwicklung der klassischen indischen Musik, dem klassischen indischen Tanz, Schauspiel und der Kunst geleistet. In der Tat kann das Natyashastra als der Grundstein der schönen Künste in Indien gesehen werden.

Der Text des Natyashastra

Das Natyashastra selbst beinhaltet 6000 Verse. Die dazugehörigen Kommentare reichen zurück bis in das sechste oder siebte Jahrhundert. Das früheste überlieferte Werk ist das Abhinavabharati von Abhinavagupta. Es wird gefolgt von den Arbeiten von Autoren wie Saradatanaya aus dem 12.-13. Jahrhundert, Samgadeva aus dem 13. Jahrhundert und Kallinatha aus dem 16. Jahrhundert. Das Abhinavabharati wird jedoch als der maßgebliche Kommentar des Natyashastra angesehen; nicht nur, weil Abhinava Gupta hier seine eigenen erhellenden Deutungen des Textes präsentiert, sondern auch, weil er eine Vielzahl an Informationen zur Tradition vor Bharata und auch verschiedene Interpretationen seiner Vorgänger überliefert.

Der Hintergrund des Natyashastra

Die 6000 Sutren des Natyashastra sind in Sanskrit verfasst und in 36 Kapitel aufgeteilt – bedingt durch größere Abweichungen in manchen Teilen des Textes gibt es auch Varianten mit 37 oder 38 Kapiteln. Den Rahmen der Erzählung bildet eine Szene, in der Bharata von einer Vielzahl von Munis (Geistlichen) besucht wird, die ihm Fragen zum tieferen Sinn des Natya-Veda stellen. Die Antworten hierauf bilden mit ihrem zu dieser Situation und dem behandelten Thema passenden erzählerischen Stil, ihren Dialogen und ihrer Symbolik den großen Teil des Buches.

Der Inhalt des Natyashastra

Der Inhalt des Natyashastra deckt ein weites Spektrum an Themen ab. Hauptthema ist die Schauspielkunst hinsichtlich Dichtung und Inszenierung. Bharata sah die aufzuführenden Stücke als Drisya Kavya (visuelle Poesie), die erfolgreich und profitabel auf der Bühne präsentiert wird. Sowohl die Theorie als auch die Praxis des Schauspiels werden in dem Text ausführlich behandelt. Unter anderem werden folgende Themen ausführlich analysiert: Handgesten, Gesichtsausdruck, Poesie, alle Arten von vokaler und instrumentaler Musik, Satzrhythmus, gewisse Aspekte der Grammatik, Kostüme, Schmuck, Bühnenbild etc.

Natyashastra नाट्यशास्त्र nāṭyaśāstra Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Natyashastra, नाट्यशास्त्र, nāṭyaśāstra ausgesprochen wird:

Bildergalerie zu Natyashastra

Siehe auch

Literatur

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