Heiligenschein

Aus Yogawiki

Der Heiligenschein hat seinen Ursprung im Himmel. So ist das lateinische Wort für Heiligenschein Nimbus, was wörtlich mit Wolke übersetzt werden kann. Manchmal wird er auch Glorie, Strahlenkranz oder Glorienschein genannt. Oder auch Aureole, was vom Klang her stark an die Aura des Menschen erinnert. Bereits im Jahr 3000 vor Christus taucht der Heiligenschein das erste Mal auf.

Maria trägt hier einen Heiligenschein, auch Nimbus genannt

Er ist jedoch kein rein christliches Symbol. Der Heiligenschein umgibt in seiner Darstellung meistens den Kopf eines Menschen, manchmal sogar den ganzen Körper, wie ein Energiefeld, das ihn einhüllt. Oft steht der Heiligenschein in seiner Symbolik für spirituelle Stärke, Kraft, das Göttliche, Segen oder sogar die Erleuchtung selbst.

Wissenschaftliche Ansätze

Der alte griechische Philosoph Aristoteles, entwickelte die Lehre des Äthers. Äther ist in diesem Fall Licht, welches nichts mit dem feinstofflichen Körper an sich zu tun hat. So steigt laut seiner Betrachtung ätherisiertes Blut zum Kopf auf und umspielt die Zirbeldrüse des Menschen. Diese Kraft strahlt dann über das Gehirn hinaus und erzeugt einen Heiligenschein. Diese Theorie wurde nie eindeutig belegt. Die heutige Physik geht davon aus, dass das Phänomen des Heiligenscheins mit der Sonne erklärbar ist. So erscheint bei tiefstehender Sonne eine Aufhellung um den Schatten eines Objektes oder Menschen. Die Helligkeit des Heiligenscheins ist direkt am Schatten des Kopfes am stärksten und nimmt nach außen hin ab. Das Phänomen ist hiermit jedoch nur rein geometrisch erklärt. Man kann dieses Experiment selbst nachvollziehen, wenn man sich morgens auf einer Wiese mit Tau in das Sonnenlicht stellt. Bei Betrachtung des eigenen Schattens erkennt man dann, dass um den Schatten selber ein Lichtschein ist, der sogenannte Heiligenschein. Durch die Tautropfen wird das Licht gebündelt und um den Schatten entsprechend stärker reflektiert. Das Licht wird dann in alle Richtungen gestreut. Dieser Effekt lässt sich sogar entsprechend auf Fotos festhalten.

Der Heiligenschein in der Kunst und Kultur

Auch Buddha wird häufiger mit Heiligenschein dargestellt

Die ersten Heiligenscheine in der Kunst und Kultur sind über 3.000 Jahre alt. Sie finden sich in assyrischen und babylonischen Tempeln (9. bis 6. Jh. v.Chr.). auf deren Wänden finden sich Götterfiguren. Oft krönten die Menschen in diesen Darstellungen auch Sonnenscheiben, statt der klassischen Heiligenscheine. In Griechenland finden sich ebenfalls diese Darstellungen beim Gott Helios. In der römischen Kultur findet sich diese Sonnendarstellung in Form des Heiligenscheins ebenfalls. Ihr Sonnengott Sol trägt einen Lichtkranz mit sieben Strahlen. Und genau diese Darstellung nehmen sich die Christen der ewigen Stadt zum Vorbild. So zu sehen auf einem Mosaik aus dem Jahr 300. Das zeigt Jesus mit einem Nimbus wie ihn sonst Sol, der Sonnengott trägt.

In frühen Darstellungen von Buddha wurde auch dieser häufig mit einem Heiligenschein dargestellt. Auch Mose und die ägyptischen Gottheiten werden mit Heiligenschein Die Darstellung des Heiligenscheins intensivierte sich seit dem 4. Jahrhundert. Dort wurde nahezu jede Christusdarstellung mit einem Nimbus, also Heiligenschein um den Kopf versehen. Umgibt er die ganze Gestalt in Kreisform, so heißt er Aureole, in Mandelform Mandorla. Später wurden ebenso Engel häufig mit ihm verziert. Auch die Jünger und Maria wurden später in der Kunst oft mit Heiligenscheinen versehen. Mit dieser Darstellung soll ausgedrückt werden, dass es sich um jemand ganz Besonderes handelt. Denn wer schon zu Lebzeiten dem Himmel ganz nah kam, war ein frommer, ja heiliger Mensch und somit ein Heiliger, gottverwirklichter Mensch.

Der Kreuznimbus

Jesus mit Kreuznimbus als Symbol der Dreifalftigkeit

Als Kreuznimbus wird eine spezielle Form des Heiligenscheins bezeichnet, die sich vor allem in der christlichen Kunst wiederfindet. Er ist der Trinität, also den drei göttlichen Personen vorbehalten, also Gott dem Vater, Jesus Christus, seinem Sohn und dem Heiligen Geist. In dem Heiligenschein selber, wird dann noch zusätzlich ein griechisches Kreuz eingezeichnet. Es symbolisiert die Dreifaltigkeit, also die Trinität.

Der Heiligenschein in Redensarten

Wenn wir heutzutage von Heiligenscheinen sprechen, so meinen wir damit redensartlich oft nicht nur eine Person, die Gott sehr nah gekommen ist oder eine heilige Ausstrahlung hat. Wenn das Wort umgedreht wird, sprechen wir von der sogenannten Scheinheiligkeit. Diese Verdrehung meint, dass eine Person vorgibt besonders fromm zu sein und am Ende dann doch genau das Gegenteil ist. Wenn man sagt jemand setzt sich einen Heiligenschein auf, so kann es sein, dass er sich spirituell zu ernst nimmt und somit eigentlich an sein Ego verhaftet ist.

Kapalabathi – scheinender Schädel

Eines der beliebtesten Pranayamas bei Yoga Vidya ist Kapalabathi. Kapalabhati (Sanskrit कपालभाति kapālabhāti f.) bedeutet wörtlich Licht, Glanz, Leuchten (Bhati) des Schädels (Kapala) oder "Schädelerhellung". Dieses Pranayama gehört zu den Shatkriyas und kann richtig durchgeführt das Prana erhöhen. Man kann mittels Mula Bandha (Wurzelverschluß = Zusammenziehen der Beckenbodenmuskeln), Visualisierung und Konzentration das Prana, die Energie in die Sushumna (feinstoffliche Wirbelsäule) lenken so besonders die oberen Chakras aktivieren. Diese Energie steigt dann hoch zum Kopf und strahlt von dort aus in Alle Richtungen. Deshalb heißt Kapalabhati auch “scheinender Schädel” und bezieht sich auf das Gefühl der Energieausstrahlung aus dem Kopf. Der Name scheinender Schädel könnte somit seinen Ursprung darin haben, dass dieses Ausstrahlen des Lichtes vom Kopf her von sehr bewussten und geübten Yogis als Energiefeld wahrgenommen wurde. So spricht man in Yogakreisen auch beim Energiefeld oft von der Aura.

Auren

Meditation kann die Aura verstärken

Der Energiekörper eines Menschen, seine Aura umgibt ihn und strahlt in alle Richtungen aus. Oft wird der Energie von Empfindsamen Menschen visuell wahrgenommen, als Lichterscheinung oder auch in verschiedenen Farben. Oft wird die Aura von Hellsichtigen Menschen und Yogis besser wahrgenommen, da diese dafür offen sind und auch ihr Energiekörper durch Sadhana aufgeladen ist. Man spricht manchmal auch von Ätherkörper oder vom Astralkörper. Um den Kopf der Person ist die Aura oft am einfachsten sichtbar. Auch Murtis und Bilder von Heiligen haben einen Schein, um sich herum. Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei dem Phänomen des Heiligenscheins, um dasselbe wie bei der Aura handelt. Durch Meditation und Techniken aus dem Kundalini-Yoga kann der Energiekörper vergrößert werden und die Aura wird größer und sichtbarer. Auch Murtis können von Heiligenscheinen umgeben sein. Man sagt, dass wenn viele Menschen ihren Blick zu den Murtis auf Altaren oder auf Bilder von Gottheiten oder Swamis lenken, kann es passieren, dass sich dort Energie sammelt und sich ein Heiligenschein, um die Murtis bildet.

Heiligenschein-Erscheinungen am Himmel

Das englische Wort für Heiligenschein ist Halo. An ca. 70 bis zu 100 Tagen im Jahr können geübte Beobachter am Himmel die sogenannten Halo-Erscheinungen beobachten. Diese werden so genannt, weil sie den Heiligenscheinen ähneln. Sie sind weiße Lichtkreise oder Bögen am Himmel und finden sich vor allem in Wolken der Gattung Cirrus und Cirrostratus. Auch bei Schneefall können sie vermehrt auftreten. Sie sind zwar weniger signifikant als Regenbögen, weil sie nicht farbig sind und doch sind sie zu beobachten und eine schöne Himmelserscheinung.

Siehe auch

Seminare

Energiearbeit

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Kundalini Yoga

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Zusammenfassung

Der Heiligenschein ist ein starkes Symbol der Erleuchtung und Gottverwirklichung, welches nicht nur einen christlichen Ursprung hat, sondern sich in allen Weltreligionen, Kulturen und im Yoga wiederfindet. Wer einen Heiligenschein trägt, hat das Göttliche, die Bewusstheit schon geschmeckt, sein Energiekörper ist sein und sein Prana strahlt durch seine oberen Chakren in alle Richtungen aus.