Gehirn: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. April 2015, 15:47 Uhr
Menschliches Gehirn - Als Gehirn bezeichnet man das wichtigste Organ des Menschen, das im Kopf in der Schädelhöhle liegt. Es ist das Hauptsteuerungssystem des Zentralen Nervensystems und steuert alle bewussten und unbewussten Funktionen und Prozesse.
Typischerweise gliedert man das Gehirn in fünf verschiedene Teile:
- Vorderhirn (Großhirn)
- Zwischenhirn
- Mittelhirn
- Hinterhirn (Kleinhirn)
- Nachhirn
Das Vorderhirn bildet den größten Teil des Gehirns, weshalb es auch Großhirn genannt wird.
Das Großhirn besteht aus einer linken und einer rechten Hälfte, den sog. Hemisphären. Die beiden Hemisphären sind durch mehrere Nervenfaserbündel miteinander verbunden und tauschen laufend Informationen aus.
Beide Hirnhälften sind symmetrisch zueinander und spiegelbildlich angeordnet. Sie arbeiten über Kreuz, das heißt die rechte Hirnhälfte kontrolliert die linke Seite desKörpers und die linke die rechte Seite des Körpers. In ihrer Aufgabenverteilung ergänzen sie einander und sind unterschiedlich spezialisiert.
So ist die linke Hirnhälfte logisch, abstrakt, analytisch und dem Hören, Sprechen, Schreiben und Lesen zuzuordnen. Die rechte Hirnhälfte hingegen ist zuständig für Sehen, Fühlen, Deuten, Verstehen und räumliches Vorstellungsvermögen. Sie ist bildhaft, gefühlsbetont, schöpferisch, - der Bereich von Kreativität und Intuition.
Wirkungen von Yoga auf das Gehirn
Das Praktizieren von Yoga wirkt sich überaus positiv auf das Gehirn und das autonome Nervensystem aus. So gibt es verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen, die sich bereits mit dieser Thematik im Rahmen der sog. Psychophysiologie beschäftigt haben.
Die Wechselatmung – auch Nadi Shodana oder Anuloma Viloma genannt – reinigt zum einen das Netzwerk der Energiekanäle (Nadis), zum anderen balanciert sie die rechte und linke Gehirnhälfte aus.
Kulturbedingt neigen westliche Gehirne zu einer verstärkten Aktivität der linken Gehirnhälfte. Idealerweise liegt das Verhältnis der Rechts-, Links-Aktivität der Gehirnhälften bei psychisch gesunden Menschen im Verhältnis von 1,05 - 1,10. Durch regelmäßiges Üben von Yoga, Atemtechniken und Meditation wird die Anzahl der Alphawellen im rechten Hirn verstärkt, was die Aktivität der beiden Gehirnhälften immer mehr angleicht.
In Zuständen tiefer Entspannung, wie sie mit Yoga erreicht werden können, ist der Mensch sogar fähig, einen Ausgleich von 1.00 zwischen beiden Gehirnhälften zu erreichen.
Wissenschaftliche Studien bestätigen insbesondere die positiv verändernden Auswirkungen von Meditation auf das Gehirn. So haben sich beispielsweise der Hirnforscher Wolf Singer und der buddhistische Mönch und Molekularbiologe Mathieu Ricard mit den nachweisbaren Veränderungen von regelmäßiger Meditation auf das Gehirn und das Bewusstsein beschäftigt (siehe z.B. „Hirnforschung und Meditation: Ein Dialog“).
Das Max-Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (Abteilung soziale Neurowissenschaften) hat unter der Leitung von Prof. Tania Singer im Jahr 2013 mit dem „ReSource Projekt“ begonnen eine weltweit einzigartige erstmals groß angelegte Studie mit Laien durchzuführen, in denen Teilnehmer in Meditationstechniken trainiert werden und täglich alltagsbegleitend meditieren. Dabei werden sie mittels fMRI (funktionelle Magnetresonanztomographie) wissenschaftlich untersucht, um die durch Meditation bewirkten Auswirkungen auf das Gehirn festzustellen. Resource Project Die Signatur des Mitgefühls Mitgefühl statt Angst und Stress: Wie Meditation unsere Gesellschaft verändern könnte
Unterschiede der Gehirnwellen
Der Austausch und die Verarbeitung von Information in den Gehirnzellen (Neuronen) des Menschen findet anhand von elektrischen Impulsen statt. Abhängig vom Zustand und der Aktivität des Menschen schwingen seine Gehirnwellen in unterschiedlichen Frequenzbändern. Die Gehirnwellenaktivität spielt sich vor allem im Frequenzbereich von 0 bis 40 Hz ab. Unsere Hirnwellen werden nach ihrer Frequenz in fünf Kategorien unterteilt:
- Gamma-Wellen (über 38 Hertz = Schwingungen pro Sekunde)
- Beta-Wellen (38 - 13 Hz)
- Alpha-Wellen (13 - 8 Hz)
- Theta -Wellen (8 - 4 Hz)
- Delta-Wellen (0,1 bis 4 Hz)
Frequenzband | Frequenz | Zustand des Menschen | Tagesabschnitte, Tätigkeiten | Mögliche Effekte |
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Gamma | Beta | Alpha | Theta | Delta |
> 38 Hz | 13 - 38 Hz | 8 - 13 Hz | 4- 8 Hz | 0,1 - 4 Hz |
anspruchsvolle Tätigkeiten mit hohem Informationsfluss | im Bereich 38 – 21 Hz Hektik, Stress, Angst oder Überaktivierung
im Bereich 21 – 13 Hz wach und konzentriert, bei vollem Bewusstsein, nach außen gerichtete Aufmerksamkeit und Konzentration |
nach innen gerichtete Aufmerksamkeit und Konzentration; wach aber entspannt; geschlossene Augen; Brücke zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein | "Traumzustand", Unterbewusstsein aktiv | komplette Ausschaltung des Bewusstseins, Unbewusstsein aktiv |
Beispiel: Hochkonzentriertes Arbeiten | Beispiel: konzentriertes Arbeiten | leichte bis mäßige Entspannung, leichte Meditation, nach dem Aufwachen, vor dem Einschlafen | Einschlafen, leichter Schlaf (Traum, REM-Phase), tiefe Entspannung, Hypnose, Meditation, Wachträumen | Tiefschlaf, Trance, komatöse Zustände |
im Bereich 38 – 21 Hz sprunghafte Gedankenführung
im Bereich 21 – 13 Hz gute Aufnahmefähigkeit und Aufmerksamkeit |
Erhöhte Erinnerungs- und Lernfähigkeit | Erhöhte Erinnerungs- und Lernfähigkeit, Konzentration, Kreativität, Erleichterung des Meditationszustands |
Siehe auch
- Meditation, darunter auch der Abschnitt 'Mönche in der Magnetröhre'
- Wissenschaftliche Studien
- Wirkungen des Yoga
- Meditationsforschung
- Amygdala
Literatur
- Anna Trökes, Bettina Knothe, Wie und warum Yoga auf unser Bewusstsein wirkt
- Yoga heilt
- Bleep - What the Bleep do we (k)now?
- Amit Goswami, Das bewusste Universum
Weblinks
Seminare
Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft
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Selbsterfahrung, Psychotherapie, Psychologie
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