Krampfadern

Aus Yogawiki

Krampfadern (aus dem Mhd. Krummadern; auch Varikosis, Varikose, Varkose, Varizen) sind chronisch erweiterte, unter der Haut des Beins geschlängelt und oft knotig hervortretende Venen, die mit den tiefer liegenden Venen in Verbindung stehen. Sie können auch im Bereich des Beckens auftreten. Als primäre Erkrankung sind Krampfadern in den meisten Fällen auf eine Bindegewebs- und Venenwandschwäche zurückzuführen; sie können aber auch andere Ursachen haben. Berufe, bei denen Personen mit Bindegewebsschwäche lange stehen müssen, aber auch sitzende Tätigkeiten und Bewegungsmangel fördern Krampfadern. Die Bindegewebsschwäche ist erblich, daher vergrößert sich das Risiko, Krampfadern zu entwickeln, wenn ein Elternteil bereits Krampfadern hat oder hatte.

Langes Stehen fördert Krampfadern

Krampfadern und die kleinere, aber kosmetisch ebenso unbeliebte Form der Besenreiser sind weit verbreitet, insbesondere bei Frauen, Männer sind ebenfalls, wenn auch etwas weniger, betroffen. Schwangere Frauen mit Bindegewebsschwäche und geschwollenen Beinen sollten besondere Maßnahmen beachten und die Beine oft hochlegen.

Personen mit Bindegewebsschwäche können der Entstehung von Krampfadern und Besenreisern durch Yoga und Bewegung, häufiges Hochlegen der Beine, gesunde Ernährung, Nikotinverzicht und Vermeidung von Übergewicht vorbeugen (siehe Prävention unten).

Das ist wichtig, da Besenreiser meist harmlos sind, Krampfadern aber Komplikationen mit sich bringen können.

Krankheitsursache

Krampfadern als primäre Erkrankung entstehen dadurch, dass die Venenwand im Lauf der Jahre der Belastung nachgibt und die Vene sich weitet, so dass die Venenklappen nicht mehr schließen können. Das Blut wird dadurch nur unzureichend zurück zum Herzen transportiert, der Rest staut sich und erweitert die Vene noch mehr.

Sekundär können Krampfadern durch eine Schwangerschaft entstehen, da Schwangerschaftshormone dafür sorgen, dass sich das Bindegewebe lockert und dehnbarer wird, wodurch sich eine vorhandene Bindegewebsschwäche noch verstärkt. Krampfadern können aber auch durch eine Östrogentherapie, durch Thrombosen und andere Erkrankungen ausgelöst werden.

Symptome

Patienten mit Krampfadern klagen über schwere, geschwollene Beine, Spannungsgefühl, schmerzhafte Stiche und Juckreiz.

Beine verstecken am Strand? Dann doch lieber vorbeugen

Als Komplikation kann es zu Venenentzündungen, Rupturen (Brüchen) von Krampfadern, dadurch zu Verfärbungen durch Eisenablagerungen von ins Gewebe geratenem Blut, offenen Beinen (Ulcus cruris), stark geschwollenen Füßen, Austrocknung und einer Neigung zu Fußpilz kommen. Entstehen Thrombosen, dann kann im schlimmsten Fall eine Lungenembolie drohen.

Besenreiser verursachen im Allgemeinen keine Beschwerden, werden aber als "häßlich" empfunden - die Patienten verstecken ihre Beine sogar im Sommer und wagen sich nicht mehr an den Strand.

Diagnostik

Der Phlebologe erstellt die Diagnose durch Abtasten, per Ultraschall und durch verschiedene Tests; vor einem möglichen Eingriff an den Krampfadern wird eine Phlebographie erstellt.

Prävention

Das A und O zur Vorbeugung von Krampfadern, insbesondere bei stehenden und sitzenden Berufen, heißt viel ausgleichende Bewegung. Generell gilt die Regel: Lieber laufen und liegen als sitzen und stehen. Und das hilft:

  • Yogaübungen, insbesondere solche, bei denen die Wadenpumpe betätigt wird wie bei den Pawanmuktasana, und solche, die die Beine entlasten wie Schulterstand (Sarvangasana) und Ersatz-Schulterstand mit den Beinen an der Wand, Umkehrstellungen, sofern kein Bluthochdruck besteht; Dehnübungen; Wandern, Schwimmen, Joggen, Radfahren; alles, was eher Ausdauer (und nicht Anstrengung) trainiert;
  • Gewichtsreduktion - auch bei leichtem Übergewicht werden Venen schon mit dem Verlust weniger Kilos entlastet;
  • als Frau besser keine Highheels tragen, sondern bequemes Schuhwerk, bei dem der Fuß abrollen kann und die Wadenpumpe betätigt wird;
  • barfuß laufen am Strand und auf der Wiese oder "Zehenschuhe" tragen;
  • Beine oft hochlegen, das gilt vor allem auch für Schwangere;
  • wenn längeres Sitzen nicht vermieden werden kann, wieder Füße kreisen oder auf und ab bewegen, Wadenpumpe betätigen; viel trinken und im Flugzeug Reisestrümpfe tragen;
  • Hitze (Sauna, heiße Temperaturen im Urlaub etc.) meiden, da sich die Venen sonst noch mehr erweitern;
  • kalte Kneipp-Güsse unter der Dusche (von den Füßen zu den Oberschenkeln), Wasser treten nach Kneipp;
  • gesunde Ernährung mit vielen Ballaststoffen, Obst und Gemüse; ausreichend trinken, etwa 2 l Wasser oder ungesüßten Kräutertee;
  • maßgeschneiderte Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 nur dann tragen, wenn sie vom Arzt verordnet wurden - sie können sonst zur Erschlaffung des Gewebes führen, die die Neigung zu Krampfadern noch verstärkt.

Therapie

Ähnlich wie bei der Prävention von Krampfadern geschildert: Beine häufig hochlegen, Bewegung (gezielte Übungen für die Wadenpumpe), Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung, Verzicht auf Nikotin, eventuell - nur wenn vom Arzt verordnet, da es die Neigung zu Krampfadern sonst verstärken kann - Tragen von Kompressionsstrümpfen. Viel trinken, um Thrombosen vorzubeugen; eventuell sollten entwässernde Medikamente (Diuretika) reduziert werden.

Kommt es trotzdem zu Verfärbungen an den Beinen, die auf brüchige Venen hindeuten, dann können die Venen entfernt werden, um Komplikationen wie Geschwüren ("offene Beine")vorzubeugen. Hierbei soll allerdings immer geprüft werden, ob Venenmaterial ggf. später als körpereigenes Material für einen eventuell benötigten Bypass zur Verfügung stehen könnte.

Je nach Lage, Ausbildung der Krampfadern und Diagnose können Krampfadern durch Injektionen verödet (danach Tragen eines Kompressionsverbandes) oder operativ behandelt werden (Laser, Venenligatur, Ziehen: Venenstripping).

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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