Kabandha: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kabandha''': ([[Sanskrit]]: कबन्ध kabandha ''m.'') [[Dämon]], der von [[Rama]] getötet worden war; erst nach seinem [[Tod]] offenbarte er seine wahre Gestalt, denn er war ein [[Gandharva]]. In der hinduistischen [[Mythologie]] ist Kabandha ein [[Rakshasa]] ([[Dämon]]). Er wird von Rama (ein [[Avatar]] [[Vishnu]]s) und dessen [[Bruder]] [[Lakshmana]] getötet und dadurch von einem Fluch befreit. Die [[Legende]] über Kabandha erscheint in den hinduistischen Epen [[Ramayana]] und [[Mahabharata]] sowie in den späteren Erweiterungen der Ramayana.  
'''Kabandha''': ([[Sanskrit]]: कबन्ध kabandha ''m.'') [[Dämon]], der von [[Rama]] getötet worden war; erst nach seinem [[Tod]] offenbarte er seine wahre Gestalt, denn er war ein [[Gandharva]]. In der hinduistischen [[Mythologie]] ist Kabandha ein [[Rakshasa]] ([[Dämon]]). Er wird von Rama (ein [[Avatar]] [[Vishnu]]s) und dessen [[Bruder]] [[Lakshmana]] getötet und dadurch von einem Fluch befreit. Die [[Legende]] über Kabandha erscheint in den hinduistischen Epen [[Ramayana]] und [[Mahabharata]] sowie in den späteren Erweiterungen des Ramayana.  


[[Datei:Kabandha.jpg|thumb|Rama und Lakshmana sitzen auf Kabandhas Armen. Deckengemälde eines [[Tempel]]s in Ayodhyapattinam in der Nähe von [[Salem]], wahrscheinlich aus dem 16. Jh.]]
[[Datei:Kabandha.jpg|thumb|Rama und Lakshmana sitzen auf Kabandhas Armen. Deckengemälde eines [[Tempel]]s in Ayodhyapattinam in der Nähe von [[Salem]], wahrscheinlich aus dem 16. Jh.]]


Kabandha war ein Gandharva (himmlischer Musikant). Er wird auch unter den Namen [[Vishvavasu]] und [[Danu]] erwähnt. Er wurde von [[Indra]], dem [[König]] der Götter, und/oder einem Weisen verflucht, was dazu führte, dass er zu einem hässlichen, fleischfressenden Dämon wurde. Rama und Lakshmana trennten ihm bei einem Gefecht beide Arme ab und verbrannten seinen [[Körper]]. Nach seinem [[Tod]] nahm Kabandha wieder seine Gestalt als Gandharva an und führt Rama zum Rsyamukha Berg, wo sich der verbannte Affenführer [[Sugriva]] versteckte. Kabandha riet Rama, eine Allianz mit Sugriva einzugehen, da er bei der Suche nach Ramas Frau [[Sita]] hilfreich sein könne. Sita wurde von Ravana, dem Dämonenkönig von Lanka, entführt. Kabandhas Anweisungen folgend freundete sich Rama mit Sugriva an und befreite Sita mit dessen Hilfe.  
Kabandha war ein Gandharva (himmlischer Musikant). Er wird auch unter den [[Name]]n [[Vishvavasu]] und [[Danu]] erwähnt. Er wurde von [[Indra]], dem [[König]] der Götter, und/oder einem Weisen verflucht, was dazu führte, dass er zu einem hässlichen, fleischfressenden Dämon wurde. Rama und Lakshmana trennten ihm bei einem Gefecht beide Arme ab und verbrannten seinen [[Körper]]. Nach seinem [[Tod]] nahm Kabandha wieder seine Gestalt als Gandharva an und führt Rama zum Rsyamukha Berg, wo sich der verbannte Affenführer [[Sugriva]] versteckte. Kabandha riet Rama, eine Allianz mit Sugriva einzugehen, da er bei der Suche nach Ramas [[Frau]] [[Sita]] hilfreich sein könne. Sita wurde von Ravana, dem Dämonenkönig von Lanka, entführt. Kabandhas Anweisungen folgend freundete sich Rama mit Sugriva an und befreite Sita mit dessen [[Hilfe]].  


==Kabhanda - Auszug aus dem Ramayana==
==Kabhanda - Auszug aus dem Ramayana==
Bald kamen sie in  
Bald kamen sie in einen finsteren Wald. Sie hörten ein schreckliches Kreischen. Es kam von einem Rakshasa, der keinen Hals und keinen Kopf hatte. Sein Mund befand sich auf seinem Magen. Das Monster streckte seine Arme aus, packte die zwei Brüder und führte sie zu seinem Mund, um sie zu verschlingen. Rama schlug ihm den rechten Arm ab, Lakshmana den linken. Lakshmana fragte Kabandha: "Wer bist du, oh Rakshasa?"
Einen Finsteren Wald.
Sie hörten ein
Schreckliches Kreischen.
Es kam von einem Rakshasa,
Der keinen Hals und
Keinen Kopf hatte.
Sein Mund befand sich
Auf seinem Magen.
Das Monster streckte  
Seine Arme aus, packte
Die zwei Brüder  
Und führte sie
Zu seinem Mund,
Um sie zu verschlingen.
Rama schlug ihm
Den rechten Arm ab,
Lakshmana den linken.
Lakshmana fragte Kabandha:
“Wer bist du, oh Rakshasa?
Kabandha antwortete:
„Ich bin Dhanu,
Der Sohn von Danava.


Kabandha antwortete: "Ich bin Dhanu, der Sohn von Danava. Einst lebte ein Asket Namens Stulasiras in diesem Wald. Als er einmal Früchte und Wurzel sammelte verwandelte ich mich in einen Rakshasa und entriss ihm, was er gesammelt hatte. Daraufhin verfluchte er mich. Er verdammte mich dazu, fortan ein scheußlicher Rakshasa zu sein und meine ursprüngliche Form erst an dem Tag zurück zu erhalten, an dem Rama mir meine Arme abschlagen wird. Ich habe lange Jahre Strenge Buße getan. Brahma gewährte mir ein langes Leben. Ich wurde stolz und forderte Indra zum Kampf auf. Indra schlug mich mit seinem Donnerkeil und presste meinen Kopf und meine Beine in meinen Körper hinein. Ich fragte ihn: "Wie soll ich fortan mir Nahrung verschaffen?" Daraufhin setzte er mir einen Mund und zwei lange Arme an meinen Magen. Er sagte zu mir: "Du wirst in den Himmel fahren, wenn Rama dir deine Arme abschlägt."


 
Rama sagte zu Kabandha: "Sag mir, wer hat meine geliebte Sita verschleppt?" Kabandha antwortete: "Verbrennt erst meinen Körper, danach werde ich euch
 
den Namen der Person verraten, der Euch helfen kann." Lakshmana bereitete den Scheiterhaufen vor und zündete ihn an. Als der Körper zur Asche zerfallen ist, erhob sich eine leuchtende, wunderschön bekleidete Gestalt aus dem Feuer und sprach: "O Gott Rama, es gibt einen mächtigen Affen, Namens Sugriva. Er wurde durch die Sonne gezeugt, der Frau von Riksharaj. Er hält sich zurzeit in der Nähe des Pampa Flusses auf. Er wird dir bei deiner Suche nach Sita eine große Hilfe sein. Schließe mit ihm Freundschaft vor dem heiligen Feuer. Er ist ein Vanara, er kann nach Belieben seine Gestalt wechseln. Am Ufer des Pampa befindet sich der Ashram von Sabari. Sie ist eine fromme Frau, eine glühende Anhängerin von dir und wartet auf dein Kommen. Gehe zu ihr, sie wird dir alles über Sita erzählen, und auch, wie du sie dir zurückholen kannst."
 
 
 
Einst lebte ein Asket
Namens Stulasiras
In diesem Wald.
Als er einmal Früchte
Und Wurzel sammelte
Verwandelte ich mich
In ein Rakshasa
Und entriss ihm,
Was er gesammelt hat.
Daraufhin verfluchte er mich.
Er verdammte mich dazu,
Fortan ein scheußlicher
Rakshasa Zu bleiben
Und meine ursprüngliche Form
Erst an dem Tag
Zurück zu erhalten, an dem
Rama mir meine
Arme abschlagen wird.
Ich habe lange Jahre
Strenge Buße getan.
Brahma gewährte mir
Ein langes Leben.
Ich wurde stolz,
Und forderte lndra
Zum Kampf auf.
Indra schlug mich
Mit seinem Donnerkeil
Und presste meinen Kopf
Und meine Beine
In meinen Körper hinein.
Ich fragte ihn,
„Wie soll ich fortan
Mir Nahrung verschaffen?“
Daraufhin setzte er mir
Einen Mund
Und zwei lange Arme
An meinen Magen.
Er sagte zu mir:
„Du wirst in den
Himmel fahren,
Wenn Rama dir deine
Arme abschlägt.“
Rama sagte zu Kabandha:
„Sag mir, wer hat meine geliebte
Sita verschleppt?
Kabandha antwortete:
„Verbrennt erst meinen Körper,
Danach werde ich euch
Den Namen der Person verraten,
Der Euch helfen kann.
Lakshmana bereitete
Den Scheiterhaufen vor
Und zündete es an.
Als der Körper zur  
Asche zerfallen ist,
Erhob sich eine leuchtende,
Wunderschön bekleidete Gestalt
Aus dem Feuer und sprach:
„O Gott Rama,  
Es gibt einen mächtigen Affen,
Namens Sugriva  
Er wurde durch die Sonne gezeugt,  
Der Frau Von Riksharaj
Er hält sich zurzeit in der Nähe
Des Pampa Flusses auf.
Er wird dir bei deiner  
Suche nach Sita
Eine große Hilfe sein.
Schließe mit ihm Freundschaft  
Vor dem heiligen Feuer.
Er ist ein Vanara,
Er kann nach belieben
Seine Gestalt wechseln.
Am Ufer des Pampa
Befindet sich der
Ashram von Sabari
Sie ist eine Fromme Frau,
Eine glühende Anhängerin
Von dir und wartet  
Auf dein Kommen.
Gehe zu ihr,
Sie wird dir alles
Über Sita erzählen,
Und auch, wie du sie dir
Zurückholen kannst.


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 1. Februar 2014, 09:38 Uhr

Kabandha: (Sanskrit: कबन्ध kabandha m.) Dämon, der von Rama getötet worden war; erst nach seinem Tod offenbarte er seine wahre Gestalt, denn er war ein Gandharva. In der hinduistischen Mythologie ist Kabandha ein Rakshasa (Dämon). Er wird von Rama (ein Avatar Vishnus) und dessen Bruder Lakshmana getötet und dadurch von einem Fluch befreit. Die Legende über Kabandha erscheint in den hinduistischen Epen Ramayana und Mahabharata sowie in den späteren Erweiterungen des Ramayana.

Rama und Lakshmana sitzen auf Kabandhas Armen. Deckengemälde eines Tempels in Ayodhyapattinam in der Nähe von Salem, wahrscheinlich aus dem 16. Jh.

Kabandha war ein Gandharva (himmlischer Musikant). Er wird auch unter den Namen Vishvavasu und Danu erwähnt. Er wurde von Indra, dem König der Götter, und/oder einem Weisen verflucht, was dazu führte, dass er zu einem hässlichen, fleischfressenden Dämon wurde. Rama und Lakshmana trennten ihm bei einem Gefecht beide Arme ab und verbrannten seinen Körper. Nach seinem Tod nahm Kabandha wieder seine Gestalt als Gandharva an und führt Rama zum Rsyamukha Berg, wo sich der verbannte Affenführer Sugriva versteckte. Kabandha riet Rama, eine Allianz mit Sugriva einzugehen, da er bei der Suche nach Ramas Frau Sita hilfreich sein könne. Sita wurde von Ravana, dem Dämonenkönig von Lanka, entführt. Kabandhas Anweisungen folgend freundete sich Rama mit Sugriva an und befreite Sita mit dessen Hilfe.

Kabhanda - Auszug aus dem Ramayana

Bald kamen sie in einen finsteren Wald. Sie hörten ein schreckliches Kreischen. Es kam von einem Rakshasa, der keinen Hals und keinen Kopf hatte. Sein Mund befand sich auf seinem Magen. Das Monster streckte seine Arme aus, packte die zwei Brüder und führte sie zu seinem Mund, um sie zu verschlingen. Rama schlug ihm den rechten Arm ab, Lakshmana den linken. Lakshmana fragte Kabandha: "Wer bist du, oh Rakshasa?"

Kabandha antwortete: "Ich bin Dhanu, der Sohn von Danava. Einst lebte ein Asket Namens Stulasiras in diesem Wald. Als er einmal Früchte und Wurzel sammelte verwandelte ich mich in einen Rakshasa und entriss ihm, was er gesammelt hatte. Daraufhin verfluchte er mich. Er verdammte mich dazu, fortan ein scheußlicher Rakshasa zu sein und meine ursprüngliche Form erst an dem Tag zurück zu erhalten, an dem Rama mir meine Arme abschlagen wird. Ich habe lange Jahre Strenge Buße getan. Brahma gewährte mir ein langes Leben. Ich wurde stolz und forderte Indra zum Kampf auf. Indra schlug mich mit seinem Donnerkeil und presste meinen Kopf und meine Beine in meinen Körper hinein. Ich fragte ihn: "Wie soll ich fortan mir Nahrung verschaffen?" Daraufhin setzte er mir einen Mund und zwei lange Arme an meinen Magen. Er sagte zu mir: "Du wirst in den Himmel fahren, wenn Rama dir deine Arme abschlägt."

Rama sagte zu Kabandha: "Sag mir, wer hat meine geliebte Sita verschleppt?" Kabandha antwortete: "Verbrennt erst meinen Körper, danach werde ich euch den Namen der Person verraten, der Euch helfen kann." Lakshmana bereitete den Scheiterhaufen vor und zündete ihn an. Als der Körper zur Asche zerfallen ist, erhob sich eine leuchtende, wunderschön bekleidete Gestalt aus dem Feuer und sprach: "O Gott Rama, es gibt einen mächtigen Affen, Namens Sugriva. Er wurde durch die Sonne gezeugt, der Frau von Riksharaj. Er hält sich zurzeit in der Nähe des Pampa Flusses auf. Er wird dir bei deiner Suche nach Sita eine große Hilfe sein. Schließe mit ihm Freundschaft vor dem heiligen Feuer. Er ist ein Vanara, er kann nach Belieben seine Gestalt wechseln. Am Ufer des Pampa befindet sich der Ashram von Sabari. Sie ist eine fromme Frau, eine glühende Anhängerin von dir und wartet auf dein Kommen. Gehe zu ihr, sie wird dir alles über Sita erzählen, und auch, wie du sie dir zurückholen kannst."

Siehe auch