Intuition: Unterschied zwischen den Versionen

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(*Und: ''"Intuition kommt, wenn ahamkara und buddhi durchlässig sind." Sukadev Volker Bretz: ''Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute'', S 31,30)
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'''Intuition''' (Latein: ''intueri'' "betrachten, erwägen") ist die schnelle Einsicht in Zusammenhänge und ihre Erkenntnis ohne bewusste rationale Ableitung oder Schlüsse;  auf Anhieb  gut zu entscheiden, ohne alles genau  zu analysieren. Umgangssprachlich "aus dem Bauch", spontan; oft auch wenn Umfrageergebnisse  eine (andere) Entscheidung nahe legen. Es kommt darauf an, die eigene [[innere Stimme]] zu spüren, ohne sich von zu vielen Informationen oder Ratgebern verwirren zu lassen.  
'''Intuition''' (Latein: ''intueri'' "betrachten, erwägen") ist die schnelle Einsicht in Zusammenhänge und ihre Erkenntnis ohne bewusste rationale Ableitung oder Schlüsse;  auf Anhieb  gut zu entscheiden, ohne alles genau  zu analysieren. Umgangssprachlich "aus dem Bauch", spontan; oft auch wenn Umfrageergebnisse  eine (andere) Entscheidung nahe legen. Es kommt darauf an, die eigene [[innere Stimme]] zu spüren, ohne sich von zu vielen Informationen oder Ratgebern verwirren zu lassen.  


Dass sich Vielschichtiges so erfassen lässt, geht zugleich auf das uralte instinkthafte Verhalten  bei Gefahr zurück. Es ist auch eine Wahrnehmungsform der Bewusstmachung - die sich gegenüber Projektionen und Vorurteilen oder unbewussten Gründen für eine Entscheidung einüben lässt.  
Und: ''"Intuition kommt, wenn [[ahamkara]] und [[buddhi]] durchlässig sind." "Man spürt einfach: das ist meine Aufgabe, so ist es"....  


In der Philosophie beruht die häufige Beschreibung der Intuition auf dem Polaritätspaar intuitiv versus diskursiv. Während letzteres Sinneswahrnehmungen und  Schlussfolgerungen meint, ist  ersteres eine transzendente Funktion.  
Es scheint unmeditativ, der [[Meditation]] abträglich, [[Orakel|Ahnungen]] etc. für etwas besonderes zu halten, gar drüber zu reden.
 
 
Dass sich Vielschichtiges ''intuitiv'' erfassen lässt, geht  zugleich auf das uralte instinkthafte Verhalten  bei Gefahr zurück. Es ist auch eine Wahrnehmungsform der Bewusstmachung - die sich gegenüber Projektionen und Vorurteilen oder unbewussten Gründen für eine Entscheidung einüben lässt.
 
In der Philosophie beruht die häufige Beschreibung der ''Intuition'' auf dem Polaritätspaar intuitiv versus diskursiv. Während letzteres Sinneswahrnehmungen und  Schlussfolgerungen meint, ist  ersteres eine transzendente Funktion.  


In der Logik wird eine Aussage, die  wahr ist und bestimmten Grundannahmen, eben der Intuition, zuwiderläuft, als ein Paradoxon bezeichnet.  
In der Logik wird eine Aussage, die  wahr ist und bestimmten Grundannahmen, eben der Intuition, zuwiderläuft, als ein Paradoxon bezeichnet.  
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In der Psychologie des Carl Gustav Jung ist die Intuition eine von vier psychologischen Grundfunktionen, die eine Wahrnehmung zukünftiger Entwicklungen mit all ihren Optionen und Potentialen ermöglicht. Sie wird meist als instinktives Erfassen oder als gefühlsmäßige Ahnung wahrgenommen.
In der Psychologie des Carl Gustav Jung ist die Intuition eine von vier psychologischen Grundfunktionen, die eine Wahrnehmung zukünftiger Entwicklungen mit all ihren Optionen und Potentialen ermöglicht. Sie wird meist als instinktives Erfassen oder als gefühlsmäßige Ahnung wahrgenommen.


Es scheint unmeditativ, der [[Meditation]] abträglich, Ahnungen etc. für etwas besonderes zu halten, gar drüber zu reden.


"Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist" (Pasteur) - bei  Erfindungen beispielsweise, wie dem im Traum entdeckten Benzolring (Friedrich August Kekulé von Stradonitz). Das dürfte auch für vorbereitete Yogalehrer und ihre Improvisation  [[Wu wei|ohne Übereifer]] zutreffen.  
 
"Der [[Zufall]] trifft nur einen vorbereiteten Geist" (Pasteur) - bei  Erfindungen beispielsweise, wie dem im Traum entdeckten Benzolring (Friedrich August Kekulé von Stradonitz). Das dürfte auch für vorbereitete Yogalehrer und ihre Improvisation  [[Wu wei|ohne Übereifer]] zutreffen.  





Version vom 30. Dezember 2009, 18:11 Uhr

Intuition (Latein: intueri "betrachten, erwägen") ist die schnelle Einsicht in Zusammenhänge und ihre Erkenntnis ohne bewusste rationale Ableitung oder Schlüsse; auf Anhieb gut zu entscheiden, ohne alles genau zu analysieren. Umgangssprachlich "aus dem Bauch", spontan; oft auch wenn Umfrageergebnisse eine (andere) Entscheidung nahe legen. Es kommt darauf an, die eigene innere Stimme zu spüren, ohne sich von zu vielen Informationen oder Ratgebern verwirren zu lassen.

Und: "Intuition kommt, wenn ahamkara und buddhi durchlässig sind." "Man spürt einfach: das ist meine Aufgabe, so ist es"....

Es scheint unmeditativ, der Meditation abträglich, Ahnungen etc. für etwas besonderes zu halten, gar drüber zu reden.


Dass sich Vielschichtiges intuitiv erfassen lässt, geht zugleich auf das uralte instinkthafte Verhalten bei Gefahr zurück. Es ist auch eine Wahrnehmungsform der Bewusstmachung - die sich gegenüber Projektionen und Vorurteilen oder unbewussten Gründen für eine Entscheidung einüben lässt.

In der Philosophie beruht die häufige Beschreibung der Intuition auf dem Polaritätspaar intuitiv versus diskursiv. Während letzteres Sinneswahrnehmungen und Schlussfolgerungen meint, ist ersteres eine transzendente Funktion.

In der Logik wird eine Aussage, die wahr ist und bestimmten Grundannahmen, eben der Intuition, zuwiderläuft, als ein Paradoxon bezeichnet. Ein altes Klischee: Frauen seien intuitiver.

In der Psychologie des Carl Gustav Jung ist die Intuition eine von vier psychologischen Grundfunktionen, die eine Wahrnehmung zukünftiger Entwicklungen mit all ihren Optionen und Potentialen ermöglicht. Sie wird meist als instinktives Erfassen oder als gefühlsmäßige Ahnung wahrgenommen.


"Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist" (Pasteur) - bei Erfindungen beispielsweise, wie dem im Traum entdeckten Benzolring (Friedrich August Kekulé von Stradonitz). Das dürfte auch für vorbereitete Yogalehrer und ihre Improvisation ohne Übereifer zutreffen.


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