Choti
Choti
Der Zopf am Hinterkopf—sein Nutzen und seine Bedeutung Brahmanen sowie Mitglieder anderer Kasten lassen sich ein Choti oder Shikha wachsen, einen Zopf. Dieser Zopf war zu früheren Zeiten nicht so klein, wie man es heutzutage sehen kann. Er bedeckte den gesamten Schädel. Sie ließen das Haar wachsen. Sie schnitten den Zopf niemals ab. Er schützt das Hirn vor plötzlicher Erschütterung und halt es kühl. Die Hitze der Sonne trifft nicht direkt auf den Kopf. Ein Mangel an diesem Schopf hat die Benutzung von Sonnenschirmen etc. notwendig gemacht.
Der Zopf hat sowohl wissenschaftliche als auch religiöse Bedeutung. Jegliche religiöse Handlung sollte durchgeführt werden, nachdem man den Zopf zusammengebunden hat. Nur Beerdigungen und Todestagszeremonien werden mit losem oder zerzaustem Haar vollzogen. Es ist allerdings äußerst unvorteilhaft, die Haare zerzaust zu lassen. Dies wird nur zu Zeiten großer Not und großen Unglücks getan. Draupadi schwor vor dem Rat der Kurus einen Eid, als sie von Dussasana belästigt wurde, dass ihr Haar zerzaust bliebe, bis die Feinde angemessen bestraft würden. Kaikeyi blieb mit zerzaustem Haar in ihrer Wohnung, mit dem Ziel, doppelten Segen von Dasaratha zu erhalten, was für die Interessen Ramas, dem Liebling Dasarathas, schädlich gewesen wäre.
Glückverheißende Taten werden nie mit offenem Haar unternommen. Heutzutage tragen ihn nur noch wenige Menschen, und selbst Frauen vergessen diesen wichtigen Punkt in ihrem fieberhaften Eifer den Westen zu kopieren. Der Zopf hat eine heilsame Wirkung auf wichtige Teile des Gehirns und das zentrale Nervensystem. (Aus: „All About Hinduism“, von Swami Sivananda)
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