Paribhasha

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Indische Briefmarke mit dem großen Sanskrit Grammatiker Panini, der um 500 v. Chr. lebte

Paribhasha (Sanskrit: परिभाषा pari-bhāṣā f.) Rede, Worte; Tadel, Vorwurf; Beschimpfung; eine allgemeine Bestimmung oder Regel, die durchweg Geltung hat; (Grammatik:) Interpretationsregel, Metaregel; Terminologie, technische Begriffe innerhalb eines Lehrsystems; eine Liste von Abkürzungen und Sigeln; (Medizin:) Prognose.

Paribhasha in der Sanskritgrammatik (Vyakarana)

Paribhasha bedeutet in der Sanskritgrammatik eine Interpretationsregel oder "Metaregel", die zum Verständnis der Sutras und ihres Zusammenhangs innerhalb eines grammatischen Systems unerlässlich sind. Diese Regeln sind erforderlich, da im sogenannten Sutrastil eine äußerste Kürze der Formulierung angestrebt und vieles weggelassen wird bzw. "mitverstanden" werden muss. So gibt es bspw. bestimmte Weitergeltungsregeln (Avritti), nach denen ein Wort, das Bestandteil eines (nicht unbedingt unmittelbar) vorangehenden Sutras ist, bis zu einem bestimmten Sutra fortgilt und daher dort "mitverstanden" wird.

Die einzelnen Grammatikerschulen, wie die Schule Paninis, das Katantra oder das Sarasvata-System, haben teilweise ihre eigenen Paribhashas entwickelt, einige Interpretationsregeln sind wiederum von schulübergreifender Gültigkeit.

Ein Standardwerk über die Paribhashas, die dem Studium von Paninis Sanskritgrammatik Ashtadhyayi dienen, ist der Paribhashendu Shekhara von Nagesha Bhatta.


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