Gläubiger

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Glauben - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Gläubiger Ein Gläubiger ist jemand, der an Gott glaubt.

Gläubiger

Als Gläubige bezeichnet man auch Menschen, die in einer bestimmten Tradition religiös sind. Manchmal werden als Gläubige insbesondere Christen bezeichnet. Wenn Menschen von sich aus sagen: Ich bin Gläubiger, dann sagen sie, ich glaube an Gott in meinem christlichen Bekenntnis. Man spricht auch von Gläubigen in der islamischen Tradition. Manchmal wird von den Gläubigen im Hinduismus gesprochen. Im Buddhismus spricht man nicht so häufig von Gläubigen. Heute nutzt man eher den neutraleren Ausdruck, Religionsangehöriger.

Ein Religionsangehöriger kannst du sein ohne an die Dinge einer Religion zu glauben. Es gibt mehr als die Hälfte der Deutschen, die Mitglied der evangelischen oder katholischen Kirche sind, aber nicht mit den grundlegenden Werten der jeweiligen Kirche, den christlichen Aussagen, übereinstimmen. Sie sind jedoch weiterhin Religionsangehörige, obwohl sie mit den Grundaussagen nicht im Einklang sind. Wenn man sie Fragen würde: Glaubst du dass Jesus für die Vergebung der Sünden gestorben ist? Glaubst du das alle Toten zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder auferstehen? Glaubst du, dass es ein jüngstes Gericht gibt, wo Menschen für ihre Sünden gerichtet werden? Glaubst du dass Jesus geboren wurde ohne dass Maria Geschlechtsverkehr hatte und Jesus durch den Heiligen Geist gezeugt wurde? Viele Religionsangehörige würden mit Unsicherheit antworten und Zweifel aufkommen lassen. Sie sind Religionsangehörige, aber nicht unbedingt Gläubige. Man kann trotzdem gläubig sein, ohne an Alles zu glauben.

Sukadev, Leiter von Yoga Vidya Sagt: "Ich würde mich als Christ bezeichnen, aber ich bin auch Hindu und meine Grundüberzeugung ist aus dem Yoga Vedanta. Viele Christen würden die Hände über den Kopf zusammen schlagen und denken: Wie kann man Hindu und Christ zugleich sein? Wie ist das zu vereinbaren und in Einklang zu bringen? Ich glaube an die Worte von Jesus, die Bibel ist für mich eine große Inspiration und ich lese gerne in der Bibel. Ich lese gerne die Worte von Jesus und gebe Kurzvorträge im Rahmen des Satsangs und in Seminaren über einzelne Themen. Aber noch mehr bin ich von Karma und der Einheit des Bewusstseins überzeugt. Ich halte Reinkarnation für wahrscheinlich und gehe vom Feinstoffkörper, vom Kausalkörper aus und so weiter, da ich denke, dass eine Menge dafür spricht."

Glauben

Glauben heißt nicht wissen. Aber wie viel wissen wir wirklich. Im Yoga Yoga Vedanta Kontext sprechen wir weniger von Glauben. Dies trifft zumindest heutzutage zu. Wir sprechen mehr davon, zu praktizieren, um Erfahrungen zu machen. Swami Vishnu Devadanda, sagte gerne zu Beginn von Seminaren oder Yogalehrerausbildungen: "Du brauchst an nichts glauben. Yoga ist kein Glaubenssystem. Wir bezeichne die Yogaübenden nicht als Gläubige. Du wirst kein Gläubiger im Yogasystem. Wenn du Yoga übst, habe einen offenen Geist. Habe ein offenes Herz. Mache Erfahrungen und spüre, wie sie wirken. Erst dann, wenn du Erfahrungen gemacht hast und die ähnlich sind, wie andere, was du im Alltag erfährst, die dir logisch und stimmig erscheinen, dann praktiziere es weiter. Vielleicht hast du dann ein Grundvertrauen."

Vedanta

Im Vedanta finden wir das "schradda", Vertrauen und Glauben, als einen Teil der sogenannten "shatsampats" = die 6 edlen Tugenden. Diese gehören als Ganzes zu den "sadhana chatushtaya", zu den vier Eigenschaften eines Sadakas. Im Vedantasystem ist nicht ein blinder Glaube und nicht das Hinein geboren sein entscheidend. Du musst nicht daran glauben, da du sonst zum Beispiel in die Hölle kommst und es macht auch nichts, wenn du von deinem Glauben abkommst. Ein Grundvertrauen und einen Glauben zu haben ist gut.

Yoga Vidya Gemeinschaft

Sukadev, Leiter von Yoga Vidya sagt:" Grundvertrauen im Vedanta ist: Sei überzeugt. Es gibt eine höhere Wahrheit und diese Wahrheit ist erfahrbar. Sei überzeugt, diese Wahrheit manifestiert sich in der Welt und im Herzen. Sei überzeugt, du kannst etwas tun, um die Wahrheit zu erfahren. Du wirst sie irgendwo erfahren. An diese glaube ich. Ich bin somit ein Gläubiger im Vedantasystem. Zudem glaube ich an manche andere. Bei manchen Sachen bin ich mir in meinem Glauben nicht so sicher. Angenommen jemand möchte in unsere Yoga Vidya Gemeinschaft eintreten, du kannst auch in den Ashram gehen und ein paar Tage dort verbringen, aber du könntest auch ein dauerhaftes Mitglied unserer spirituellen Gemeinschaft werden. Es gibt dafür kein Glaubensbekenntnis. Du wirst auch nicht nach deinem Glauben gefragt, an was du glaubst. Es gibt kein formelles Übertreten. Bei Yoga Yidya gilt ein Praxissystem. Jemand der in die Yogalebensgemeinschaft eintreten möchte, verpflichtet sich, sich an bestimmte Regeln zu halten. Es gilt die Verpflichtung, täglich in den Satsang zu gehen, tägliche Yogaübungen zu machen, Dienst in der Gemeinschaft zu leisten und eine sattwige Lebensweise zu halten. Dies bedeutet ein Verzicht auf Fleisch, Fisch, Alkohol, bewusstseinsverändernde Drogen und Tabak. Dies ist mehr ein Praxissystem. Was Menschen genau glauben, ist nicht entscheidend. Man könnte dennoch sagen, es ist wichtig zu praktizieren. Das ist eine Form des Glaubenssystems. Andere glauben daran, dass die eigene Praxis nichts ändern kann, dass Menschen alleine durch die Gnade Gottes erlöst werden.

Video Gläubiger

Videovortrag über Gläubiger :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.

Gläubiger Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Gläubiger :

Siehe auch

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