Arya Samaj
Der Arya Samaj (Hindi: आर्य समाज ārya samāj) ist eine sozio-religiöse Reformbewegung im Hinduismus, die 1875 von Dayananda Saraswati (1824-1883) in Bombay (heute Mumbai) begründet wurde. Die Gesellschaft ist auch heute noch weltweit aktiv, insbesondere in Ländern, in denen eine große Gemeinschaft von Hindus lebt, wie in Guyana, Suriname, Australien, Südafrika, Kenia, Mauritius, Kanada und den USA. Die Organisation hat ihren Hauptsitz in Delhi, Indien.
Bedeutung des Namens
Wörtlich übersetzt bedeutet Arya Samaj soviel wie "Gesellschaft (Sanskrit: Samaja) der Edlen (Arya)". Hierbei bedeutet das Wort Arya keinesfalls eine Herkunft nach Geburt oder "Rasse", wie dies im deutschen "Arier" mitschwingt, sondern einen "edlen Menschen", egal welcher kulturellen, sozialen oder politischen Herkunft. Der Arya Samaj definiert Arya dementsprechend als "einen edlen Menschen, rücksichtsvoll und wohltätig, der Gutes denkt und tut".
Leitspruch der Gesellschaft
Der auf seinen Begründer Dayananda Saraswati zurückgehende Leitspruch des Arya Samaj lautet kṛṇvanto viśvam āryam, ein Zitat aus dem neunten Liederkreis des Rigveda (9.63.5b). Es wird unterschiedlich übersetzt, etwa mit "Macht das Universum (Vishva) edel (Arya) ", "Möge die ganze Welt edel sein", oder auch freier mit "Zivilisiert die Welt" (engl.: Civilise the world !).
Dieser Leitspruch spiegelt Dayananda Saraswatis große Verehrung der vedischen Literatur und Kultur wieder, die er als Vorbild für eine Reformation des Hinduismus ansah. Gleichzeitig verweist das Motto auf seine Absicht, eine über Indien hinausreichende, weltweite Organisation ins Leben zu rufen, die - allerdings unter kompromissloser Anerkennung der Autorität der Veden - für eine bessere menschliche Gesellschaft eintritt.
Das Originalzitat stammt ursprünglich aus einer an den vedischen Gott Soma gerichteten Hymne (Rigveda 9.63), die eine Somapressung zu Ehren des Götterfürsten Indra zum Inhalt hat.