Pratishtha
1. Pratishtha (Sanskrit: प्रतिष्ठ pratiṣṭha adj. u. n.) feststehend; widerstehend; Haltepunkt, Stützpunkt; Zentrum, Basis.
2. Pratishtha (Sanskrit: प्रतिष्ठा prati-ṣṭhā f.) das Stehenbleiben, Stillstand; das Feststehen, Bleiben, Bestand; das Beharren in; Standort, Standpunkt, Behälter; Grund, Unterlage, Fundament, Grundlage, Stütze, Halt; Ort des Anhalts oder Bleibens, Heimat, Wohnstätte; das Gestell (der Menschen und Tiere), Fuß; Zustand der Ruhe, Behaglichkeit; Vorzüglichkeit; eine hohe, ehrenvolle Stellung, hohes Ansehen; Thronbesteigung eines Fürsten; Aufstellung eines Götterbildes, Idols (Murti) oder Linga; Name verschiedener Metren; mystische Bezeichnung das Lautes आ (ā).
Pratishtha bedeutet Festigkeit, Dauerhaftigkeit, auch Etablierung. Es gibt z.B. die Pranapratishtha Zeremonie, bei der die Murti, die Götterfigur fest "installiert" wird, mit Prana, Lebensenergie, aufgeladen wird. Nach Prana Pratishtha ist das Steinbildnis, das Metallbildnis, eine heilige Repräsentation Gottes, lebendig durch Prana und Gnade, wird zum Mittel, durch das der Bhakta den Segen Gottes empfangen kann.
Sukadev über Pratishtha
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Pratishtha
Pratishtha heißt Festigkeit, es heißt Basis. Pratishtha heißt auch Grundlage. Pratishtha heißt auch Stabilität, Dauerhaftigkeit. Pratishtha heißt auch Haus, Residenz und Wohnung. Pratishtha, also ein Wort mit vielfacher Bedeutung. Pratishtha im Yoga-Kontext ist besonders wichtig in einer Prana Pratishtha Zeremonie. Das heißt, man macht eine Einweihung für eine bestimmte Murti. Murti heißt, eine Götterfigur. Es gibt zum Beispiel Götterfiguren von Krishna, von Rama usw. und da gibt es eine so genannte Prana Pratishtha Zeremonie. Das heißt, da wird Prana etabliert, Prana ist die Lebensenergie, und Pratishtha, das heißt, die Murti nimmt ihre Wohnung und ihre Residenz dort. Wenn du zum Beispiel einen Altar hast und du bringst dort eine Götterfigur hin, dann kannst du eine Prana Pratishtha Zeremonie machen.
Es gibt komplexere, du kannst es aber auch einfacher machen. Du nimmst eine Murti und stellst sie auf den Altar, du verneigst dich vor ihr, du machst ein Gebet und sagst: "Oh Gott, Oh Göttin, möge deine Energie hier in dieser Murti wirken, möge deine Energie, dein Prana, in dieser Murti wirken, mögest du lebendig werden in dieser Murti und mögest du deine Pratishtha, dein Wohnung, nehmen in dieser Murti." Gott ist allgegenwärtig, allmächtig, allwissend, er wohnt im Inneren aller Herzen, aber er kann besonders angerufen werden in Murtis, in Götterfiguren.
Und das Anrufen des Göttlichen in einer Götterfigur ist eben Prana Pratishtha, gerade dann, wenn die Götterfigur dauerhaft an einem Ort steht und über diese Götterfigur Prana, Energie, und Segen, Kripa, ausstrahlen soll. Also, Pratishtha gibt auch deinem Leben Stabilität, Pratishtha heißt ja auch Stabilität, Pratishtha ist auch der Wohnsitz. Pratishtha, also Stabilität, Festigkeit, Wohnsitz. Und eine Murti wird zum Pratishtha von Gott, wenn du Prana Pratishtha Zeremonie ausführst oder regelmäßig Gott in dieser Murti anrufst. Mehr über Murti, mehr über Gott, mehr über Pujas und auch die Prana Pratishtha Zeremonie, findest du alles auf unseren Internetseiten, www.yoga-vidya.de. Auf dieser Seite findest du ein Suchfeld und dort kannst du "Prana" eingeben oder "Pratishtha" oder "Prana Pratishtha" oder "Murti" und du bekommst so viele Informationen über diese wichtigen Aspekte von Bhakti Yoga.
Verschiedene Schreibweisen für Pratishtha
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann. Pratishtha auf Devanagari wird geschrieben " प्रतिष्ठ ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " pratiṣṭha ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " pratiSTha ", in der Velthuis Transkription " prati.s.tha ", in der modernen Internet Itrans Transkription " pratiShTha ".
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg: Trübner, 1887
Weblinks
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