Rahu
Rahu (Sanskrit: राहु rāhu m.) Name eines Dämons. Nach der Quirlung der Milchmeeres (vgl. Kurma) sollte der Unsterblichkeitsnektar Amrita getrunken werden, da nahm der Dämon Rahu die Gestalt einer Gottheit an, um in den Genuß des Nektars zu kommen. Doch Sonne und Mond entdeckten seine List und informierten Vishnu, der daraufhin den Kopf Rahus abschlug, bevor der Nektar den Magen erreichte. Deshalb blieb der Kopf unsterblich und verschlingt aus Rache von Zeit zu Zeit Sonne und Mond. Daher bedeutet Rahu auch Sonnen- bzw. Mondfinsternis. Der abgetrennte Rumpf des Dämonen lebt als Ketu fort.
Sukadev über Rahu
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Rahu
Rahu ist der, der ohne ist. Rahita heißt ja "ohne“, und Rahu ist der, der ohne ist. Rahu ist der Name auch für den aufsteigenden Mondknoten. Was das genau ist, das kannst du auf unseren Internetseiten nachlesen, auf Yoga Vidya und dort kannst du "Rahu“ aufschlagen.
Es gibt eine interessante Mythologie über Rahu. Rahu spielt eine Rolle in diesem Mythos, einem der großen Urmythen in Indien, nämlich dem Quirlen des Milchozeans. Und da gibt es so viele verschiedene Varianten. Dort kam irgendwann der Nektar der Unsterblichkeit, Amrita. Und dort gab es einen Dämon und der nahm die Gestalt eines Gottes an und wollte so den Nektar der Unsterblichkeit klauen bzw. selbst genießen.
Davon hat Vishnu etwas mitgekriegt, also hat er schnell sein Chakra genommen, seinen Diskus, und hat dem Dämon den Kopf abgeschlagen. Und so hat dann der Dämon keinen Kopf gehabt und konnte deshalb den Nektartrank nicht genießen. Ein paar Tropfen kamen aber noch in ihn hinein und deshalb konnte er nicht mehr sterben. Und so wurde er dann Rahu.
Rahu, wie eine Art Planet, der nicht wirklich in der physischen Welt existiert, er ist der aufsteigende Mondknoten, so wird häufig im Deutschen gesagt, wird im Jyotish, im Jyotisha behandelt fast wie ein Planet. Und da gibt es Rahu und Ketu, aufsteigender und absteigender Mondknoten, eine komplizierte Geschichte. Also, Rahu, wörtlich "der ohne etwas“, Rahu – "der ohne Kopf“, Rahu – "der aufsteigende Mondknoten". Mehr über all das und viele andere Aspekte der indischen Mythologie und über jeden dieser Himmelskörper, auf Yoga Vidya.
Verschiedene Schreibweisen für Rahu
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Rahu auf Devanagari wird geschrieben "राहु ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen "rāhu", in der Harvard-Kyoto Umschrift "rAhu", in der Velthuis Transkription "raahu", in der modernen Internet Itrans Transkription "rAhu".
Siehe auch
Literatur
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Mantra-Buch: Zauberworte für alle Lebenslagen
- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
Weblinks
- Yoga Vidya Sanskrit Glossar
- Yoga Vidya Community - Sanskrit Lexikon Videos
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
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