Jihvamuliya: Unterschied zwischen den Versionen
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*प्रातःकाल prāta'''ḥ-k'''āla "Morgenzeit" ([[Pratahkala]]) sprich: /prāta'''χ-k'''āla/, etwa wie in "Da'''ch-K'''ater" ('''χ ~ ch''') | *प्रातःकाल prāta'''ḥ-k'''āla "Morgenzeit" ([[Pratahkala]]) sprich: /prāta'''χ-k'''āla/, etwa wie in "Da'''ch-K'''ater" ('''χ ~ ch''') | ||
Der Klang von ''Jihvamuliya'' ähnelt dem deutschen " | Der Klang von ''Jihvamuliya'' ähnelt dem deutschen "A'''ch'''-Laut" wie in Da'''ch''', unterscheidet sich jedoch in seinem Bildungs- bzw. Artikulationsort im Mundraum von diesem. Während der "Ach-Laut" ein velarer Laut ist, der am weichen Gaumen ([[Talu]]) unter Mitschwingen des Gaumenzäpfchens ([[Lambika]]) erzeugt wird, wird ''Jihvamuliya'' "gefühlt" an der Zungenwurzel (Name!) gebildet. Dabei wird der stark gewölbte Zungenrücken sehr nahe an das Gaumensegel geführt, das Gaumenzäpfchen selbst schwingt jedoch nicht mit. | ||
Dieser Laut (bzw. seine Varianten) wird in der Phonetik mit '''/χ/''' bezeichnet. Er kommt in einigen süddeutschen bzw. österreichischen und südtiroler Mundarten vor, etwa in der Aussprache von "Bibliotheken" als /bibliodek'''χ'''n/, wo das '''/k/''' zum Affrikat (Verschlusslaut + Reibelaut der selben Artikulationsstelle) '''/kχ/''' "erweicht" wird. | Dieser Laut (bzw. seine Varianten) wird in der Phonetik mit '''/χ/''' bezeichnet. Er kommt in einigen süddeutschen bzw. österreichischen und südtiroler Mundarten vor, etwa in der Aussprache von "Bibliotheken" als /bibliodek'''χ'''n/, wo das '''/k/''' zum Affrikat (Verschlusslaut + Reibelaut der selben Artikulationsstelle) '''/kχ/''' "erweicht" wird. |
Version vom 25. Februar 2015, 15:13 Uhr
Jihvamuliya (Sanskrit: जिह्वामूलीय jihvāmūlīya adj. u. m.) zur Zungenwurzel (Jihvamula) gehörig; eine Aussprachevariante von Visarga vor folgendem /k/ oder /kh/.
Altindische Phonetik (Shiksha)
Jihvamuliya ist eine Aussprachevariante von Visarga, wenn ein stimmloser Guttural folgt, also k oder kh:
- प्रातःकाल prātaḥ-kāla "Morgenzeit" (Pratahkala) sprich: /prātaχ-kāla/, etwa wie in "Dach-Kater" (χ ~ ch)
Der Klang von Jihvamuliya ähnelt dem deutschen "Ach-Laut" wie in Dach, unterscheidet sich jedoch in seinem Bildungs- bzw. Artikulationsort im Mundraum von diesem. Während der "Ach-Laut" ein velarer Laut ist, der am weichen Gaumen (Talu) unter Mitschwingen des Gaumenzäpfchens (Lambika) erzeugt wird, wird Jihvamuliya "gefühlt" an der Zungenwurzel (Name!) gebildet. Dabei wird der stark gewölbte Zungenrücken sehr nahe an das Gaumensegel geführt, das Gaumenzäpfchen selbst schwingt jedoch nicht mit.
Dieser Laut (bzw. seine Varianten) wird in der Phonetik mit /χ/ bezeichnet. Er kommt in einigen süddeutschen bzw. österreichischen und südtiroler Mundarten vor, etwa in der Aussprache von "Bibliotheken" als /bibliodekχn/, wo das /k/ zum Affrikat (Verschlusslaut + Reibelaut der selben Artikulationsstelle) /kχ/ "erweicht" wird.