Pitrinam rina: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Pitrinam rina''' ([[Sanskrit]]: pitrinām rina ''n.'') = die Verpflichtung gegenüber den Ahnen. | |||
Der Sanskrit-Ausdruck „pitrinam rina“ setzt sich aus „pitrinam“ (Genitiv Plural von „[[pitri]]“ — die [[Ahnen]], die Vorfahren) und „[[rina]]“ ([[Schuld]], Verpflichtung, Schuldverhältnis) zusammen und bedeutet wörtlich „Schuld der Ahnen“ oder „Schuld gegenüber den Vorfahren“. | |||
Im [https://www.yoga-vidya.de/ indischen] religiösen und sozialen [[Denken]] bezeichnet dieser Begriff die moralische und rituelle Verpflichtung, die Lebenden gegenüber ihren Vorfahren haben. Das umfasst sowohl praktische Pflichten — regelmäßige [[Opfer]]handlungen, Riten, Mahlzeiten und Gedenkfeiern, die den Ahnen gewidmet sind — als auch fortdauernde [[Verantwortung]] für ihr Andenken, Fürsorge für deren spirituelles Wohlergehen und das Bewahren der Familienlinie und -ehre. | |||
„Pitrinam rina“ wird in klassischen Texten oft als eine der grundlegenden Bindungen beschrieben, die das soziale und kosmische Gleichgewicht sichern: Indem die Nachkommen rituell für die Ahnen sorgen, erfüllen sie eine Schuld, die ihnen von der Abstammung und dem Fortbestehen der Familie auferlegt ist. Diese Verpflichtung kann auch ethische Konsequenzen haben — beispielsweise die Pflicht, das Familienvermögen zu erhalten, die Nachkommen in den Brauch einzuführen oder Wohltaten zu stiften, die dem Seelenheil der Vorfahren zugutekommen. In [[philosophisch]]er Perspektive verweist der Ausdruck auf ein Verständnis von Kontinuität zwischen [[Generation]]en und auf die Vorstellung, dass individuelle Handlungen karmische Auswirkungen haben, die mit familiären Bindungen verknüpft sind. | |||
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* [https://www.yoga-vidya.de/ Karma Yoga] | |||
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Aktuelle Version vom 21. Dezember 2025, 02:00 Uhr
Pitrinam rina (Sanskrit: pitrinām rina n.) = die Verpflichtung gegenüber den Ahnen.
Der Sanskrit-Ausdruck „pitrinam rina“ setzt sich aus „pitrinam“ (Genitiv Plural von „pitri“ — die Ahnen, die Vorfahren) und „rina“ (Schuld, Verpflichtung, Schuldverhältnis) zusammen und bedeutet wörtlich „Schuld der Ahnen“ oder „Schuld gegenüber den Vorfahren“.
Im indischen religiösen und sozialen Denken bezeichnet dieser Begriff die moralische und rituelle Verpflichtung, die Lebenden gegenüber ihren Vorfahren haben. Das umfasst sowohl praktische Pflichten — regelmäßige Opferhandlungen, Riten, Mahlzeiten und Gedenkfeiern, die den Ahnen gewidmet sind — als auch fortdauernde Verantwortung für ihr Andenken, Fürsorge für deren spirituelles Wohlergehen und das Bewahren der Familienlinie und -ehre.
„Pitrinam rina“ wird in klassischen Texten oft als eine der grundlegenden Bindungen beschrieben, die das soziale und kosmische Gleichgewicht sichern: Indem die Nachkommen rituell für die Ahnen sorgen, erfüllen sie eine Schuld, die ihnen von der Abstammung und dem Fortbestehen der Familie auferlegt ist. Diese Verpflichtung kann auch ethische Konsequenzen haben — beispielsweise die Pflicht, das Familienvermögen zu erhalten, die Nachkommen in den Brauch einzuführen oder Wohltaten zu stiften, die dem Seelenheil der Vorfahren zugutekommen. In philosophischer Perspektive verweist der Ausdruck auf ein Verständnis von Kontinuität zwischen Generationen und auf die Vorstellung, dass individuelle Handlungen karmische Auswirkungen haben, die mit familiären Bindungen verknüpft sind.