Agoraphobie: Unterschied zwischen den Versionen
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* Verweilen in der Situation mindestens solange, bis die Panikattacke bzw. die Angstattacke abgeklungen ist | * Verweilen in der Situation mindestens solange, bis die Panikattacke bzw. die Angstattacke abgeklungen ist | ||
Version vom 11. August 2014, 10:50 Uhr
Agoraphobie ist eine Angststörung, die aus Furcht vor einer peinlichen oder schwierigen Situation entsteht, der der Betroffene sich nicht entziehen kann. Panikattacken sind oft verbunden mit Agoraphobie und der Angst, einer als problematisch empfundenen Situation nicht entkommen zu können. Als Folge kann es bei den schwer an Agoraphobie Erkrankten dazu kommen, dass sie sich auf ihr Zuhause zurückziehen und Schwierigkeiten haben, sich von diesem als "sicher" empfundenen Ort zu entfernen.
Herkunft und Bedeutung des Begriffs Agoraphobie
Das Wort "Agoraphobie" ist eine deutsche Übernahme der griechischen Wörter Agora (αγορά), öffentlicher Ort, und Phobos (φόβος), Angst. Der Begriff "agora" bezieht sich auf den Ort, an dem sich die alten Griechen trafen, um über die Belange der Stadt zu reden, so dass es sich grundsätzlich auf einige oder alle öffentlichen Plätze bezieht. Aber das Wesentliche der Agoraphobie ist die Angst vor Panikattacken, besonders in der Öffentlichkeit bei nicht gegebener Fluchtmöglichkeit des Opfers. Im Fall der Agoraphobie, die durch soziale Phobie beziehungsweise soziale Angst verursacht wird, kann es den Betroffenen sehr peinlich sein, eine Panikattacke in der Öffentlichkeit zu bekommen. Diese Übersetzung ist der Grund für das weitverbreitete Missverständnis, dass Agoraphobie eine Angst vor offenen Räumen ist, und ist klinisch nicht korrekt. Agoraphobie ist eigentlich ein Symptom, das von Ärzten untersucht wird, wenn sie die Diagnose einer Panikstörung stellen.
Gründe für Agoraphobie
Ein verbreiteter Grund für Agoraphobie ist die Angst vor der Angst: Der Betroffene hat mal eine Panikattacke in der Öffentlichkeit erfahren und hat das als äußerst peinlich erfahren. Daher will er Situationen vermeiden, die ihn wieder in diese Situation bringen können. Die Angst vor der Angst führt also zu einem Vermeidungsverhalten von allen Situationen, die eventuell Panikattacken erzeugen könnten. Dieses Vermeidungsverhalten wird Agoraphobie genannt.
Andere Syndrome wie Zwangsstörung, posttraumatische Belastungsstörung und soziale Angststörung können ebenfalls zu Agoraphobie führen. Im Grunde genommen kann jede irrationale Angst, die einen davon abhält, nach draußen zu gehen, das Syndrom der Agoraphobie verursachen. Menschen, die eine Panikattacke in einer bestimmten Situation entwickelt haben, können irrationale Ängste, genannt Phobien, gegen diese Situationen entwickeln und beginnen, die Situationen zu vermeiden. Schließlich kann das Muster der Vermeidung und das Niveau der Angst vor einem weiteren Angriff den Punkt erreichen, an dem Menschen mit Panikstörungen unfähig sind, Auto zu fahren oder an dem sie sich gar nicht mehr aus dem Haus herauswagen. In diesem Stadium hat die Person eine Panikstörung mit Agoraphobie. Dies kann eine der schädlichsten Nebenwirkungen der Panikstörung sein, da sie verhindern kann, dass sich die Betroffenen in Behandlung begeben.
Behandlung der Agoraphobie
Eine effektive Behandlung der Agoraphobie besteht aus zwei Elementen:
- Erlernen von Entspannungsverfahren
- Konfrontation
Entspannungsverfahren
Der erste Schritt bei der Behandlung der Agoraphobie bzw. des Umgangs mit Agoraphobie ist das Erlernen von Entspannungsverfahren. Am einfachsten geht das in Kombination mit dem Praktizieren von Yoga. Joga ist eine Kombination von dynamischen Übungen (Sonnengruß), statisch gehaltenen Yoga Stellungen (Asanas), Tiefenentspannung und Atemübungen (Pranayama). Wenn der Betroffene erkennt, er kann durch eine Jogastunde jederzeit etwaige Angst und Verspannung abbauen, sich jederzeit innerhalb von einer Stunde wieder wohlfühlen, wird die Angst vor der Angst geringer.
Der zweite Schritt ist, Atemübungen zu lernen, die losgelöst von einer Yogastunde im Alltag geübt werden können. Die tiefe Bauchatmung eignet sich dafür besonders. Insbesondere die sogenannte "Lampenfieber Transformations-Atmung" eignet sich dafür besonders.
Die Lampenfieber Transformations-Atmung eignet sich nicht nur bei Lampenfieber, sondern um jede Angst in positive Energie umzuwandeln.
Konfrontation
Wenn der von Agoraphobie Betroffene die Lampenfieber Transformations-Atmung gelernt hat, gilt es, sich in die Situationen zu versetzen, die normalerweise Ängste auslösen würden.
Dabei gelten zwei Prinzipien:
- Üben der Lampenfieber Transformations-Atmung egal wie man sich fühlt, egal ob das Herz rast, Scheißausbrüche kommen etc. Am besten ist, dabei auch zu lächeln
- Verweilen in der Situation mindestens solange, bis die Panikattacke bzw. die Angstattacke abgeklungen ist
Wer erfahren hat, dass eine Panikattacke bzw. eine Angstattacke normalerweise nicht länger als 10 Minuten dauert, und man sich danach wieder gut fühlt, und wer merkt, dass es möglich ist, relativ ruhig zu wirken, verliert die Angst vor der Angst, die Grundlage der Agoraphobie.
Empfehlenswert ist bzgl. der Konfrontation, zunächst weniger belastende Situationen aufzusuchen und schrittweise zu steigern. Das gilt insbesondere, wenn man das ohne Therapeuten probiert. Erfahrene psychologische Yogatherapeuten bzw. Psychotherapeuten können auch abgekürzte Verfahren der Verhaltenstherapie mit Yoga Entspannungstechniken nutzen.
Weblinks
- Yoga Zentren, in denen du Yoga lernen kannst
- Verzeichnis von qualifizierten Yogalehrern
- Yoga Seminare
- Yoga zur Behandlung von Angst
- Seminare zum Umgang mit Angst